Wird der Winter kälter als gedacht? Experten passen Wetter-Prognose nochmal an

Wird der Winter 2022/23 in Deutschland deutlich kälter als ursprünglich erwartet? Die US-Wetterbehörde NOAA hat ihre Prognosen nun angepasst.
Wie lange lässt sich dieser Winter mit möglichst wenig Heizen aushalten? Diese Frage stellen sich viele angesichts der steigenden Energiepreise und der Gasmangellage. Die ursprüngliche Prognose der US-Wetterbehörde National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) ließ zunächst aufatmen: Demnach sollte der Herbst eher verhältnismäßig mild ausfallen und auch für den Winter 2022/2023 prognostizierten die Experten, dass es in Mitteleuropa etwa zwei Grad wärmer werde als das Mittel der Jahre 1991 bis 2020.
Wetter im Winter: US-Experten passen ihre Prognosen für Deutschland nach unten an
Doch jetzt haben die US-Experten ihre Prognosen für den Winter in Deutschland angepasst. Und zwar nach unten: Demnach soll die mittlere Abweichung der Temperatur bei rund einem Grad plus liegen. Aktuell fällt bereits der September ungewöhnlich kalt aus. HEIDELBERG24.de berichtet, was die extreme Kältewelle im September für das Wetter im Winter bedeutet.
Die Wintermonate Dezember, Januar und Februar sollen also statt zwei Grad nur rund 0,5 bis ein Grad zu warm werden. Vor allem der Februar, der kälteste Monat des Jahres, soll durchschnittlich oder sogar etwas unter dem Durchschnitt ausfallen.
Deutscher Wetterdienst (DWD) mit ähnlicher Prognose für das Wetter im Winter 2022/2023
Ähnliches teilt auch der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit. Das German Climate Forecast System (CFS) – eine Zusammenarbeit der Universität Hamburg, des Max-Planck-Instituts für Meteorologie und des DWD – hat ein speziell angepasstes Klimarechenmodell entwickelt. Die aktualisierte saisonale Vorhersage zeigt, dass die Abweichung der Temperatur für Dezember, Januar und Februar in Mitteleuropa eine „eher moderate Abweichung in Richtung 0,5 bis ein Grad zu warm“ darstelle.

Bei den Modellen der Wetter-Experten ist allerdings zu beachten, dass Langzeitprognosen nur Trends bestimmen lassen und keine sicheren Auskünfte über das tatsächliche Wetter abgeben können. Dieses kann nur wenige Tage vorher bestimmt werden.
Die Winter sind in den vergangenen Jahrzehnten immer wärmer geworden. Das hängt mit dem Klimawandel zusammen. Dieser begünstigt Wetter-Extreme wie Hitzewellen, Dürre und Trockenheit, aber auch enorme Schneemassen. Erst vor Kurzem befand sich Deutschland mit dem Sommer 2022 in einem der vier wärmsten Sommern seit Aufzeichnungsbeginn.