Wie wird das Wetter im Herbst? Das sagen die Bauernregeln

Der Sommer 2022 war heiß und trocken, der September beginnt mit einem Mix aus Sonne und Wolken. Was lässt sich daraus für das Wetter im Herbst ableiten? Das sagen die Bauernregeln.
Die Temperaturen kletterten in den letzten Monaten in Rekordhöhen, nun wird es langsam etwas kühler. Der Sommer 2022 gehört laut Deutschem Wetterdienst zu den vier wärmsten Sommern seit Aufzeichnungsbeginn, zuletzt brachen mit Starkregen und Gewittern in Baden-Württemberg kühlere Temperaturen an. Da stellt sich die Frage: Wie wird das Herbst-Wetter?
Bauernregeln: Althergebrachte Weisheiten von Landwirten
Bereits vor Jahrhunderten haben Landwirte ihre Wetter-Weisheiten in Form von Bauernregeln zusammengetragen. Auch heute noch sind sie für einen ersten Blick in die Zukunft beliebt. Bauernregeln informieren in Reinform über althergebrachtes Wissen und geben Prognosen über das Wetter ab. Wie auch heute war es für Landwirte in der Vergangenheit von zentraler Bedeutung, wie das Wetter sich entwickelt.
Die Weisheiten entwickelten sich über die Jahrhunderte hinweg. In ihnen verbergen sich Erkenntnisse, die über die Zeit zusammengetragen worden sind und Informationen über Wetterphänomene abgeben. Einige davon haben sich durchaus bewährt, wie zum Beispiel der Siebenschläfertag am 27. Juni.
Manche der vielen Bauernregeln orientieren sich an bestimmten Tagen, meistens an Gedenktagen von Heiligen. Andere dagegen geben eher allgemeine Prognosen über den Verlauf des Wetters ab. Für den September-Anfang gibt es folgende Bauernweisheiten:
- September warm und klar, verheißt ein gutes nächstes Jahr.
- Am September-Regen ist dem Bauer viel gelegen.
- Donnert‘s im September noch, wird der Schnee um Weihnacht‘ hoch.
- Im September die Birnen fest am Stiel, bringt der Winter Kälte viel.
- Wenn im September viele Spinnen kriechen, sie einen harten Winter riechen.
Laut Ägidius-Regel: September bleibt weitgehend trocken und angenehm
Auch für einzelne Tage gibt es Bauernregeln. So zum Beispiel für den 1. September, den Tag des heiligen Ägidius. Sie lautet: „Wie das Wetter an Ägidius, so es vier Wochen bleiben muss.“ Nach dieser Regel entwickelt sich das Wetter in den nächsten vier Wochen je nachdem, wie es am Monatsbeginn war. Bleibt es Anfang September trocken, setzt sich das den gesamten Monat fort. Regnet es, dominiert das nasse Wetter.
Der heilige Ägidius war griechischer Kaufmann, französischer Abt und einer der vierzehn Notheiligen. Der Legende nach lebte er jahrelang mit einer Hirschkuh zusammen, die er zuvor vor Jägern gerettet hat. Dabei wurde er versehentlich von einem Pfeil getroffen. Diese Wunde behielt er bis an sein Lebensende.
Das Wetter am Donnerstag, den 1. September, war wechselhaft, aber meist trocken. Folgt man also der Ägidius-Regel, bleibt der September weitgehend trocken und angenehm.
Magnus-Tag am 6. September: Prognose über die nächsten vier Wochen
Auch für den kommenden Dienstag, 6. September, lohnt sich ein genauer Blick auf den Wetterbericht. Denn eine weitere Bauernregel lautet: „Wie das Wetter am Magnustag, so es vier Wochen bleiben mag.“ Der heilige Magnus von Füssen war ein Einsiedler und lebte im 8. Jahrhundert. Über sein Leben ist nur wenig überliefert.
Tag der heiligen Regine am 7. September
Gleich der darauffolgende Mittwoch, der 7. September, ist die Prognose interessant. Denn dann heißt es: „Ist Regine warm und sonnig, bleibt das Wetter lange wonnig.“ Die heilige Regine war eine frühchristliche Märtyrerin. Da sie ihr Gelübde zur Keuschheit nicht brechen wollte, wurde sie gefoltert und bereits im Alter von 15 Jahren enthauptet.
Mariä Geburt am 8. September
Am Donnerstag, den 8. September, feiert die Kirche ein hohes Fest. Denn dann steht Mariä Geburt an. Das Fest wird auch mit dem Herbstanfang in Verbindung gebracht, der passende Reim dazu lautet: „Wie sich das Wetter an Maria Geburt verhält, so ist’s noch vier Wochen bestellt.“