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Valentinstag – wann und warum wir ihn feiern und wo er verboten ist

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Von: Julia Thielen

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Der Valentinstag am 14. Februar gilt als Tag der Liebe. Warum er so heißt, welche Traditionen es gibt und in welchen Ländern er sogar verboten ist.

Für die einen ist es der romantischste Tag des Jahres. Für die anderen bloß eine Erfindung der Werbetreibenden. Gemeint ist der Valentinstag. Seit einigen Jahren gewinnt der Tag der Liebe auch in Deutschland zunehmend an Bedeutung. Längst sind Supermärkte, Floristen und Veranstalter auf den Zug aufgesprungen und bieten – je nach Sichtweise – liebevolle oder romantische – Produkte für Verliebte an. Nur: Warum feiern wir den Valentinstag eigentlich und was genau steckt hinter der Tradition, die deutlich älter ist als alle Pralinenhersteller?

Valentinstag: Wann wird der Tag der Liebe gefeiert?

Der Valentinstag wird in vielen Ländern gefeiert. Er fällt dabei immer auf den 14. Februar. Und das schon seit dem Mittelalter. Der Brauch stammt aus England. In Deutschland kam er erst deutlich später an. Englische Auswanderer hatten den Valentinstag mit nach Amerika gebracht. Von dort kam er zum Ende des Zweiten Weltkrieges auch nach Deutschland. 1950 gab es hier den ersten Valentinsball.

3. JahrhundertBischof Valentin lebt und handelt in Rom
15. JahrhundertBrauch der Valentinspaare in England
1950erster Valentinsball in Deutschland

Böse Zungen, die behaupten, der Valentinstag diene zur Konsumsteigerung, liegen dennoch nicht ganz verkehrt. Denn der Valentinstag verdankt seine Bekanntheit in Deutschland der zunehmenden Werbung der Blumenbranche in den Wirtschaftswunderjahren. Die Werbung machte ihn auch in den letzten Jahren immer bedeutender.

Valentinstag am 14. Februar: Warum wir ihn ausgerechnet dann feiern

Über den Ursprung des Valentinstags gibt es mehrere Theorien. Eine Legende geht auf den später von der katholischen Kirche heilig gesprochenen Valentin von Terni zurück, der an einem 14. Februar zwischen 268 und 270 enthauptet worden sein soll, wie das Bistum Augsburg schreibt.

Eine andere auf ein Gedicht von 1383. In „Parliament of Fowls“ (zu deutsch: „Parlament der Vögel“) geht es um die Paarungszeit der Tiere. Sie, so glaubte man damals, fange immer pünktlich am 14. Februar an.

Der heilige Valentin: Darum heißt der Valentinstag Valentinstag

Ob das Datum am 14. Februar nun sicher auf ihn zurückgeht, lässt sich nicht sagen – aber seinen Namen verdankt der Valentinstag wohl definitiv dem heiligen Valentin. Im Laufe der Jahrhunderte vermischten sich in ihm wohl die Legenden von zwei oder sogar gleich drei historischen Personen: Valentin von Terni, Valentin von Rom und Valentin von Rätien. Bei den ersten beiden könnte es sich wohl auch um ein und dieselbe Person gehandelt haben. Letzterer lebte aber laut dem Bistum Augsburg 200 Jahre später, als die anderen beiden.

Valentin von Terni (eventuell auch Valentin von Rom)

Gedenktag im katholischen Christentum: 14. Februar

Patron: der Orte Terni in Italien und Schmallenberg im Hochsauerlandkreis in Deutschland, der Jugend, der Reisenden, der Imker, für Bewahrung jungfräulicher Unschuld, guter Verlobung und Ehe, der Liebe und der Epilepsie und Gebärmutterkrankheiten

Valentin von Terni und Valentin von Rätien sind dennoch im Laufe der Jahre verschmolzen, weil sie sich „das Patronat gegen Epilepsie“ teilten, wie das Bistum Augsburg erklärt. Dies sei auch Grundlage der Legende. Demnach soll der Bischof nach Rom gerufen worden sein, um einen Jungen zu heilen, der laut Bistum Augsburg unter „krampfartigen Verkrümmungen litt“ zu heilen. Mittels Gebet habe der Bischof ein Wunder gewirkt und sich daraufhin etliche Menschen – inklusive des Sohns des Stadtpräfekten – zum Christentum bekehrt. Der Präfekt ließ Valentin daraufhin festnehmen und später köpfen. Das soll an einem 14. Februar gewesen sein. Am heutigen Valentinstag.

Diese Legende erklärt freilich noch nicht, warum der Valentinstag heute als Tag der Liebenden gilt. Das beruht auf einer anderen Erzählung, die laut dem Bistum Augsburg aber nicht belegt sein soll. Demnach soll Bischof Valentin in Rom Liebespaare nach christlichem Ritus getraut haben. Und zwar heimlich – trotz eines Verbots des Kaisers. Der Schluss bleibt derselbe, grausame: Valentin wurde deshalb geköpft. Am 14. Februar. Heute gilt der heilige Valentin – egal was nun tatsächlich zutraf – neben dem Patron der Epilepsie auch als Patron der Liebenden und für eine gute Heirat.

Valentinstag: Weltweit viele unterschiedliche Traditionen am 14. Februar

Seit Jahrhunderten wird der heilige Valentin nun schon vor allem der Liebe wegen gefeiert. Oder die Liebe seinetwegen. Schon im 15. Jahrhundert wurden in England sogenannte „Valentinspaare“ gelost. Diese mussten sich gegenseitig beschenken. In Deutschland hat der Valentinstag tatsächlich wenig Tradition. Stattdessen setzte die Werbeindustrie am 14. Februar erfolgreich darauf, vor allem Männer zum Einkaufen zu bewegen. In anderen Ländern steht die Liebe tatsächlich mehr im Fokus:

Strafe für den Verkauf von Rosen: Wo der Valentinstag verboten ist

In einigen Ländern darf der Valentinstag nicht – oder nicht von allen – begangen werden. So galt in Saudi-Arabien beispielsweise in mehreren Jahren auch ein Verkaufsverbot für rote Artikel kurz vor dem Valentinstag. Der Grund: Er wurde als christlicher Feiertag angesehen, der von Muslimen nicht gefeiert werden darf. Mittlerweile dürfen Liebende hier den Valentinstag aber feiern.

In Thailand hingegen ist der Tag zwar nicht generell verboten, allerdings gibt es ein Gesetz gegen den Austausch von Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit, das an jedem Tag gilt. Im Iran, in Indonesien, in Pakistan und in einigen Teilen Malaysias dagegen ist der Valentinstag und teilweise auch der Verkauf von roten Rosen oder Ähnlichem auch heute noch unter Strafe verboten. In bestimmten Städten regt sich aber Protest gegen das Verbot.

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