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Friedensschluss „gerecht und dauerhaft“ – USA offen für Verhandlungen über künftige Grenzen der Ukraine

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Von: Christian Stör

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Die USA signalisieren Bereitschaft, über die Grenzen der Ukraine zu reden. Die russischen Streitkräfte erleiden in Bachmut derweil offenbar schwere Verluste. Der News-Ticker.

Update vom 24. März, 6.25 Uhr: Während die Ukraine auf die Rückeroberung aller von Russland besetzten Gebieten beharrt, schließen die USA langfristige Gespräche über die Grenzen des Landes nicht aus. US-Außenminister Blinken erklärte indes, die Entscheidung hierüber liege bei der Ukraine, ein Friedensschluss müsse zudem „gerecht und dauerhaft“ sein.

Ukraine-Krieg: Ein russischer Soldat am Nord-Krim-Kanal im Oblast Cherson.
Ein russischer Soldat am Nord-Krim-Kanal im Oblast Cherson. (Archivbild) © Imago/SNA

Der US-Außenminister hob hervor, es gelte die Unabhängigkeit und territoriale Integrität der Ukraine zu wahren. „Aber wie diese konkret im Territorium definiert wird, da warten wir, dass die Ukrainer uns das sagen.“ Politischen Beobachtern zufolge zeigen die Äußerungen Blinkens, dass Washington nicht von der Rückeroberung aller besetzten Gebiete ausgeht.

Ukraine-Krieg: Selenskyj gibt sich bei Besuch in Cherson zuversichtlich

Update vom 24. März, 5.25 Uhr: Nach einem Besuch in der von ukrainischen Truppen im Herbst weitgehend zurückeroberten Region Cherson im Süden der Ukraine hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ein positives Fazit gezogen. „In einigen Orten wurden mehr als 90 Prozent der Gebäude zerstört“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. „Aber selbst in solche Dörfer kehren die Menschen zurück, und das ist ein Beweis dafür, dass das Leben immer noch gewinnt.“ Er sei zuversichtlich, betonte Selenskyj, dass diese Gebiete von allen tödlichen Hinterlassenschaften Russlands befreit würden. „Die ganze Ukraine wird leben.“

Update vom 23. März, 22.35 Uhr: Der ukrainische Grenzschutz hat zwei weitere russische Versuche zum Vorstoß in der Donezk-Region abgewehrt, teilte die Behörde auf Facebook mit. Dabei habe man 12 russische Soldaten getötet und acht weitere verletzt, hieß es in der Mitteilung. Die russischen Einheiten hätten sich wegen ihrer Verluste zurückgezogen.

Update vom 23. März, 20.10 Uhr: Dem Sprecher der östlichen Armee-Gruppen in den ukrainischen Streitkräften, Serhiy Cherevatyi, zufolge erleidet die russische Armee in den Frontgebieten weiterhin schwere Verluste. Das erklärte der Sprecher gegenüber dem US-Sender CNN Über die gesamte Frontlinie verteilt, soll Russland demnach mehrere Hundert Soldaten pro Tag verlieren. Die Informationen lassen sich jedoch nicht unabhängig überprüfen.

Der Fokus der russischen Streitkräfte liegt dem Bericht zufolge weiter klar auf der Stadt Bachmut. Dort würden vor allem Söldner der Privatarmee Gruppe Wagner eingesetzt werden. Die ukrainischen Verteidiger müssten mehrere hundert Angriffe pro Tag abwehren. „Wir schlagen sie. Tatsächlich wird es in Kürze keine Wagner-Kämpfer mehr geben, wenn sie (bei ihren Angriffen, Anm. d. Red.) die gleiche Dynamik fortsetzen“, sagte Cherevatyi.

Ukraine-Krieg: Kiew erhält eine Million Schuss Artilleriemunition

Update vom 23. März, 18.40 Uhr: Die Staats- und Regierungschefs der EU-Mitgliedsstaaten haben sich auf dem EU-Gipfel in Brüssel auf weitere Unterstützung für die Ukraine geeinigt. Das umfangreiche Munitionspaket wurde bereits am Montag von den Außen- und Verteidigungsministern ausgehandelt. Ziel ist es, „innerhalb der nächsten zwölf Monate in einer gemeinsamen Anstrengung eine Million Schuss Artilleriemunition bereitzustellen“, wie es in einer Gipfel-Erklärung heißt.

Ukraine-Krieg: Slowakei liefert erste MiG-Kampfjets an Kiew

Update vom 23. März, 15.43 Uhr: Die Slowakei hat ihr Versprechen gehalten und den ersten Teil der versprochenen Kampfjets an die Ukraine geliefert. „Die ersten vier MiG-29 Kampfjets sind sicher an die ukrainischen Streitkräfte übergeben worden“, erklärte die Sprecherin des slowakischen Verteidigungsministeriums, Martina Kakascikova, am Donnerstag. 

Bei der MiG-29 handelt es sich um ein Kampfflugzeug sowjetischer Bauart, wie es auch in der ukrainischen Luftwaffe verwendet wird. Die ukrainischen Piloten müssen somit nicht extra an den Flugzeugen ausgebildet werden. Das Nato-Mitglied Slowakei will in Zukunft auf US-Kampfjets vom Typ F-16 setzten.

Ukraine-Krieg: Finnischer Präsident unterzeichnet Gesetze für Nato-Beitritt

Update vom 23. März, 15.35 Uhr: Der Nato-Beitritt von Finnland nach jahrzehntelanger Unabhängigkeit nimmt weiter Formen an. Der finnische Präsident Sauli Niinistö hat am Donnerstag die Gesetze unterzeichnet, die den Weg zur Nato-Mitgliedschaft seines Landes zumindest von finnischer Seite aus frei machen. Das Parlament in Helsinki hatte diese bereits Anfang März verabschiedet und somit den Weg für einen Beitritt in das Militärbündnis geebnet.

Für die Aufnahme in die Nato braucht Finnland jetzt noch die Zustimmung der Nato-Mitglieder Ungarn und der Türkei.  Alle anderen 28 Nato-Mitglieder haben dem Beitritt bereits zugestimmt. Ungarn will den finnischen Beitritt am 27. März ratifizieren. Auch die Türkei hat angekündigt, bald darüber abstimmen zu wollen. 

Update vom 23. März, 14.45 Uhr: Dmitri Medwedew, der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrats, hat am Donnerstag über die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen gesprochen. Dies hätten seiner Einschätzung nach in den vergangenen Wochen einen neuen Tiefpunkt erreicht. Das erklärte der frühere Präsident Journalisten in Moskau, wie die Nachrichtenagentur AP berichtet.

Die Journalisten wollten von Medwedew wissen, ob die Wahrscheinlichkeit für einen Atomkrieg in den vergangenen Monaten abgenommen hatte. „Nein, sie hat nicht abgenommen, sie ist gewachsen“, erklärte Medwedew darauf hin. „Jeder Tag, an dem sie der Ukraine ausländische Waffen liefern, rückt die nukleare Apokalypse näher.“ Die westlichen Waffenlieferungen und der jüngste Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs gegen Präsident Putin belaste die Beziehungen zwischen Moskau und dem Westen zunehmend. „Unsere Beziehungen zum Westen sind bereits schlechter als je zuvor in der Geschichte“, führte Medwedew weiter aus.

Ukraine-Krieg: Straßenkämpfe in Bachmut – Video zeigt Gefechte

Update vom 23. März, 11.10 Uhr: Bei Straßenkämpfen in Bachmut wehrten die ukrainischen Grenzsoldaten nach eignen Angaben Angriffe von Soldaten der Wagner-Gruppe ab.

„Die Straßenkämpfe in der Stadt gehen weiter. Wagner-Söldner versuchten, die Stellungen der ukrainischen Grenzsoldaten mit einem Angriff zurückzudrängen. Den Soldaten des staatlichen Grenzschutzes gelang es, den Angriff abzuwehren und den Feind unter Verlusten zum Rückzug zu bewegen“, teilte der staatliche Grenzschutz der Ukraine mit und veröffentlichte ein entsprechendes Video.

Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.

Ukraine-Krieg: Heftige Gefechte in Cherson

Update vom 23. März, 10.40 Uhr: Ukrainische Streitkräfte in Cherson versuchen aktuell, russische Truppen entlang einer 30 km lange Zone am linken Ufer des Flusses in der Region Cherson zurückzudrängen.

„Bislang arbeiten wir daran, den Feind unsere Präsenz und unseren Druck spüren zu lassen. Insbesondere versuchen wir eine 20–30 km lange Zone am linken Ufer zu säubern. Das ist eine ziemlich schwierige Aufgabe, die dadurch erschwert wird, dass der Feind sich ständig mit Zivilisten abschirmt. Der Gegner versucht, seine Einheiten und militärischen Stationen in den Höfen der Anwohner hinter Wohnhäusern zu verstecken“, so Natalia Humeniuk, die Leiterin des gemeinsamen Pressezentrums des Operationskommandos „Süd“, in einer landesweit ausgestrahlten Erklärung.

Ukraine-Krieg: Schwere Verluste Russlands in Bachmut

Update vom 23. März, 9.10 Uhr: Nach einer Telegram-Mitteilung von Oleksandr Syrskyi, Kommandeur der Bodentruppen der ukrainischen Streitkräfte, musste die russische Armee in Gebietum Bachmut erhebliche Verluste hinnehmen.

„Die Vertreter der Wagner-Truppe sind die wichtigsten Kräfte der Russischen Föderation in diesem Sektor. Sie schonen sich nicht, verlieren aber erheblich an Stärke und werden immer schwächer. Sehr bald werden wir diese Gelegenheit nutzen, so wie wir es einst bei Kiew, Charkiw, Balaklja und Kupjansk getan haben“, postete Syrskyi in seinem Statement. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.

Neue Zahlen zum Ukraine-Krieg: Ukrainischer Generalstab meldet 660 getötete russische Soldaten

Update vom 23. März, 7.55 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat neue Zahlen zu den Verlusten Russlands im Ukraine-Krieg veröffentlicht. Demnach sind innerhalb eines Tages 660 russische Soldaten im Kampf gefallen. Die Gesamtzahl getöteter russischer Soldaten erhöht sich damit auf rund 168.150. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig prüfen, Russland veröffentlicht keine Daten.

Ukraine-Krieg: Medwedew warnt den Westen

Erstmeldung: Moskau – Der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew fällt seit Beginn des Ukraine-Kriegs immer wieder mit extrem scharfen und teils bizarr anmutenden Aussagen auf. Das ist auch jetzt wieder der Fall. In einem am Donnerstag (23. März) veröffentlichten Interview mit der staatlichen Nachrichtenagentur Tass hat Medwedew die Ukraine rundheraus als Teil von „Großrussland“ bezeichnet. Die Ukraine sei Teil Russlands, sein Land könne deshalb nicht zulassen, dass die Ukraine der Nato beitrete, damit diese dann eine Operation gegen Russland starte.

Zudem erklärte Medwedew, dass eine Festnahme von Wladimir Putin im Ausland infolge des Haftbefehls des Internationalen Strafgerichtshofs eine Kriegserklärung an sein Land wäre. „Stellen wir uns vor - natürlich ist dies eine Situation, die nie eintreten wird, ja - aber stellen wir uns vor, dass sie tatsächlich passiert ist. Ein amtierender Präsident einer Atommacht kommt zum Beispiel nach Deutschland und wird verhaftet. Was ist das? Eine Kriegserklärung an die Russische Föderation“, sagte Medwedew.

Ukraine-Krieg: Selenskyj macht Landsleuten nach Frontbesuch Mut

Unterdessen hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nach einem Besuch der Frontgebiete im Osten des Landes von großem Leid, aber auch von Hoffnung, gesprochen. Er hatte die Region um die umkämpfte Kleinstadt Bachmut und die Großstadt Charkiw besucht, um sich ein Bild von der Lage zu machen.

„Es ist schmerzhaft, die Städte im Donbass zu sehen, über die Russland schreckliches Leid und Ruinen gebracht hat“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. „Wir werden alles tun, damit die blauen und gelben Farben ihre Befreiungsbewegung fortsetzen und das normale Leben in unser ganzes Land zurückkehren kann, von Donezk bis zur Grenze“, sagte er weiter unter Anspielung auf die Farben der ukrainischen Flagge.

Ukraine-Krieg: Russland muss erhebliche Verluste hinnehmen

In Bachmut wehrten die ukrainischen Streitkräfte nach eigener Darstellung neue Angriffe russischer Truppen ab. Wie der Generalstab in Kiew erklärte, hatten russische Einheiten versucht, die Zange um die Stadt von Norden und Süden zu schließen. „Der Gegner setzte seine Bemühungen fort, die Stadt zu erobern, und das mit erheblichen Verlusten an Truppen und Waffen“, schrieb der Generalstab in seinem täglichen Lagebericht. Inzwischen sei ein „Nachlassen des Angriffsschwungs“ der russischen Kräfte erkennbar geworden. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.

Bereits zuvor hatte das britische Verteidigungsministerium unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse von einer nachlassenden Dynamik russischer Angriffe bei Bachmut berichtet. Zudem hätten ukrainische Truppen mit eigenen Vorstößen für Entlastung gesorgt, hieß es. (cs/dpa)

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