Update vom 9. März, 09.03 Uhr: Der Goldpreis hat am Mittwoch weiter zugelegt. Eine Feinunze (rund 31,1 Gramm) kostete am Morgen 2047 US-Dollar. Am Dienstagabend war der Preis in der Spitze mit 2070 Dollar nur um fünf Dollar unter dem Rekord vom August 2020 geblieben.
Gold bleibt angesichts des Ukraine-Krieges und der hohen Verunsicherung als sicherer Hafen gefragt. Schon vor dem Kriegsausbruch hatte der Goldpreis zugelegt. Seit Beginn der Invasion Russlands beschleunigte sich der Anstieg. Seit Ende 2021 beläuft sich das Plus auf knapp zwölf Prozent; dabei gehen sieben Prozentpunkte auf den Anstieg seit der Invasion Russlands zurück. Der Krieg schürt die Angst vor einer noch stärker steigenden Inflation. Das Edelmetall gilt unter Anlegern als wichtiger Inflationsschutz.
Update vom 9. März, 08.58 Uhr: Die Ölpreise sind am Mittwoch im frühen Handel weiter gestiegen. Sie lagen am Morgen aber unter ihren mehrjährigen Höchstständen, die am Montag erreicht wurden. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete 131,44 US-Dollar. Das waren 3,46 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 2,87 Dollar auf 126,57 Dollar. Am Montag war der Brent-Preis bis auf rund 139 Dollar gestiegen, WTI hatte in der Spitze mehr als 130 Dollar gekostet. Das waren jeweils Höchststände seit dem Jahr 2008. Getrieben werden die Preise vor allem durch Sanktionen gegen den großen Ölförderer Russland.
Die USA wollen künftig gänzlich auf die Einfuhr russischen Erdöls verzichten, Großbritannien will die Käufe bis zum Jahresende ausklingen lassen. Deutschland und die EU-Staaten werden sich an den Maßnahmen nicht beteiligen, da ihre Abhängigkeit von russischem Öl wesentlich höher ist.
Update vom 8. März, 23.04 Uhr: Als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ziehen sich auch der Getränke-Riese Coca-Cola, der Fastfood-Gigant McDonald‘s und die US-Kaffeehauskette Starbucks aus Russland zurück. Coca-Cola teilte am Dienstag in einer kurzen Erklärung mit, sein Geschäft in Russland vorübergehend auszusetzen. Nähere Angaben machte der Konzern zunächst nicht.
McDonald‚s erklärte, seine rund 850 Filialen in Russland würden bis auf Weiteres geschlossen. „Wir können das grundlose menschliche Leiden nicht ignorieren, das sich in der Ukraine abspielt“, erklärte das Unternehmen. McDonald‚s habe daher entschieden, alle Filialen in Russland vorübergehend zu schließen und das Geschäft in Russland einzustellen. Die 62.000 Mitarbeiter in dem Land sollen aber weiter bezahlt werden.
Starbucks erklärte derweil, es stelle „alle Geschäftsaktivitäten in Russland“ ein. Das umfasse die Lieferung „aller Starbucks-Produkte“. Nach Angaben des Unternehmens gibt es in Russland 130 Starbucks-Cafés, die einem Lizenznehmer gehören und von ihm betrieben werden.
Update vom 8. März, 17.40 Uhr: Als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine erlassen die USA ein Importverbot für Rohöl aus Russland. Das kündigte US-Präsident Joe Biden bei einem kurzfristig anberaumten Auftritt am Dienstag im Weißen Haus an.
Nach Einschätzung von US-Präsident Joe Biden kann Kremlchef Wladimir Putin in keinem Szenario als Sieger aus dem Krieg in der Ukraine hervorgehen. „Die Ukraine wird nie ein Sieg für Putin sein“, sagte Biden am Dienstag bei einer Ansprache im Weißen Haus in Washington mit Blick auf den russischen Präsidenten. „Er kann vielleicht eine Stadt einnehmen, aber er wird nie in der Lage sein, das Land zu halten.“ Die Ukrainer würden ihre Freiheit, ihre Demokratie und ihre Leben verteidigen, sagte Biden voraus. „Sie werden nicht zulassen, dass Putin sich einfach nimmt, was er will.“ Am Ende werde Russland geschwächt aus dem Krieg in der Ukraine hervorgehen - und der Rest der Welt gestärkt.
Putins Krieg habe bereits jetzt enormes Leid und unnötige Verluste an Menschenleben verursacht, beklagte Biden. „Aber Putin scheint entschlossen zu sein, seinen mörderischen Weg fortzusetzen - koste es, was es wolle.“
Update vom 8. März, 15.08 Uhr: Der Energiekonzern Uniper schreibt das Darlehen für die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 komplett ab. Es hat ein Volumen von 987 Millionen Euro inklusive Zinsen. Dennoch hält das Unternehmen an seinem Geschäftsausblick für dieses Jahr fest, wie Uniper am späten Montagabend mitteilte.
Die Abschreibung wird sich laut Uniper im ersten Quartal auf das berichtete Konzernergebnis auswirken, habe aber keinen Einfluss auf die bereinigten Ergebniszahlen. Zudem entfallen die damit verbundenen Zinserträge von rund 100 Millionen Euro pro Jahr für das Unternehmen. Für 2022 erwartet Uniper einen bereinigten Gewinn von 0,8 bis 1,1 Milliarden Euro. Zuvor hatten die BASF-Mehrheitsbeteiligung Wintershall Dea und der österreichische Ölkonzern OMV bereits mitgeteilt, ihre Finanzierung an Nord Stream 2 von ebenfalls rund einer Milliarde Euro abzuschreiben.
Update vom 8. März, 14.45 Uhr: Die USA wollen kein russisches Öl mehr importieren. Das habe US-Präsident Joe Biden entschieden, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Der Bann solle noch am Dienstag in Kraft treten und werde neben russischem Öl auch verflüssigtes Erdgas und Kohle umfassen. Die Entscheidung sei in Absprache mit europäischen Verbündeten getroffen worden, die stärker als die USA auf russische Energie angewiesen seien, sagte eine andere Person. Das Weiße Haus kündigte für 10.45 Uhr (Ortszeit; 16.45 Uhr MEZ) eine Erklärung von Präsident Joe Biden zu Strafmaßnahmen gegen Russland an.
Nach CNN-Angaben werden die USA den Schritt einseitig ohne ihre europäischen Verbündeten gehen. Die EU sei sich nicht einig, auch da sie stärker als die USA von Rohstoffimporten aus Russland abhängig sei. Wegen des „extremen politischen Drucks“ in den USA habe man sich dazu entschieden, den Schritt dennoch zu gehen, heißt es in dem Bericht unter Berufung auf US-Beamte.
Update vom 8. März, 13.17 Uhr: Der Ölkonzern Shell will künftig kein Erdöl und Gas mehr aus Russland kaufen. Man wolle mit sofortiger Wirkung aufhören, russisches Erdöl auf dem Spotmarkt, also kurzfristig, zu kaufen und bestehende Verträge nicht erneuern, teilte der Konzern mit Sitz in London am Dienstag mit. Außerdem sollen alle Tankstellen in Russland geschlossen und andere Geschäftsaktivitäten dort aufgegeben werden, auch dieser Prozess soll direkt eingeleitet werden.
Außerdem will Shell in Abstimmung mit involvierten Regierungen „so schnell wie möglich“ russisches Erdöl aus den eigenen Lieferketten entfernen, allerdings wird dies nach Angaben des Unternehmens mehrere Wochen dauern und zu Engpässen in einigen Raffinerien führen. Auch das Geschäft mit russischem Pipeline-Gas sowie Flüssiggas soll Stück für Stück zurückgefahren werden.
Update vom 8. März, 12.49 Uhr: Die deutsche Chemie-Industrie hat vor den Folgen eines möglichen Öl- und Gas-Embargos gegen Russland gewarnt: „Sollte Gas in Europa knapp werden, weil die Lieferungen aus Russland noch weiter eingeschränkt werden oder komplett ausfallen, könnte die Lage für energieintensive Unternehmen äußerst problematisch werden“, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Branchenverbands VCI, Wolfgang Große Entrup, am Dienstag gegenüber Merkur.de. Es drohten „explodierende Preise für Erdgas bei einem ohnehin historisch extrem hohen Preisniveau“, Schon jetzt könnten viele Unternehmen den massiven Preisanstieg bei Öl und Gas „nicht oder nur teilweise an die Kunden weitergeben“. Dadurch gerieten die Margen „stark unter Druck“.
Die energie-intensive Chemieindustrie leidet seit längerem unter hohen Energiepreisen. Sie verarbeitet als Rohstoff nicht direkt Erdöl, sondern Rohbenzin, das von den Raffinerien aus Öl destilliert wird. Viele Branchenfirmen könnten den massiven Preisanstieg bei Öl und Gas nicht oder nur teilweise an Kunden weitergeben, so der VCI. Wie schnell Preissteigerungen bei Alltagsprodukten für Verbraucher ankommen, lasse sich aber nur schwer sagen. Rohöl steckt in vielen Gütern wie Kunststoffen, Arzneien, Waschmitteln, Spielwaren und Textilien.
Update vom 8. März, 10.29 Uhr - Trotz des anhaltenden Ukraine-Kriegs hat der Dax am Dienstag nach einem schwachen Start schnell ins Plus gedreht und die jüngste Talfahrt erst einmal gestoppt. Im frühen Handel stieg der deutsche Leitindex um 0,33 Prozent auf 12 876,95 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gewann 0,98 Prozent auf 28 619,79 Punkte, und für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,63 Prozent auf 3534,30 Zähler hoch.
Update vom 8. März, 09.37 Uhr - Die Spritpreise sind im bundesweiten Tagesdurchschnitt erstmals über zwei Euro pro Liter gestiegen. Am Montag kostete Superbenzin der Sorte E10 2,008 Euro je Liter, bei Diesel waren es 2,032 Euro, wie der ADAC am Dienstag mitteilte.
Update vom 8. März, 08.51 Uhr - Der IT-Konzern IBM hat sein gesamtes Geschäft in Russland ausgesetzt. Konzernchef Arvind Krishna stellte das in einem Blogeintrag am späten Montag klar. Er habe von vielen Mitarbeitern Reaktionen auf vorherige Ankündigungen des Konzerns bekommen, räumte Krishna ein. Zunächst hatte IBM nach der russischen Invasion in die Ukraine bekannt gegeben, westliche Sanktionen zu befolgen und kündigte in einem zweiten Schritt an, die Verkäufe zu stoppen und keine Geschäfte mit dem russischen Militär zu machen.
Update vom 7. März, 22.31 Uhr – Im Schatten des Ukraine-Konflikts bekommen es deutsche Verbraucher mit immer höheren Energiepreisen zu tun. Besonders an den Tankstellen macht sich die derzeitige Inflation der Rohstoffkosten auf ernüchternde Weise bemerkbar. Warum genau haben Spritpreise zuletzt stark angezogen - und wie sieht die Prognose für die kommenden Tage aus? Wir beantworten drängende Fragen.
Update vom 7. März, 16.18 Uhr – Wegen des Kriegs in der Ukraine wird Weizen immer teurer. Am Montag zog die Tonne um knapp zehn Prozent auf 435 Euro ab. Erst am Freitag war der Preis erstmals über die Marke von 400 Euro je Tonne gestiegen. Damit dürften die Preise für Brot und andere Backwaren weiter steigen.
Aus Finanzkreisen heißt es, vor allem Importeure aus dem Mittleren Osten, der Mittelmeer-Anrainer und Nordafrika würden sich Kontrakte sichern. Gerade diese Regionen seien wichtige Abnehmer für Weizen aus Russland und der Ukraine, der derzeit nicht oder nur eingeschränkt zur Verfügung stehe, schreibt Commerzbank-Analyst in einer aktuellen Studie. Russland und die Ukraine decken über ein Viertel des weltweiten Weizenhandels ab.
Update vom 7. März, 15.45 Uhr – Bundeskanzler Olaf Scholz hat das Nein der Bundesregierung zu einem möglichen Embargo für russisches Öl und Gas verteidigt. „Die Versorgung Europas mit Energie für die Wärmeerzeugung, für die Mobilität, die Stromversorgung und für die Industrie kann im Moment nicht anders gesichert werden“, sagte Scholz am Montag. Die Energieversorgung sei daher „von essenzieller Bedeutung für die Daseinsvorsorge und das tägliche Leben unserer Bürgerinnen und Bürger“. Europa habe Energielieferungen aus Russland „bewusst“ von Sanktionen ausgenommen, erklärte Scholz. „All unsere Schritte sind so gestaltet, dass sie Russland empfindlich treffen und dauerhaft durchhaltbar sind.“
Update vom 7. März, 15.05 Uhr – Der Autoexperte Prof. Ferdinand Dudenhöffer rechnet trotz der steigenden Rohstoff-Preise nicht mit großen Preisanhebungen der Autobauer: „Aufgrund des sehr wettbewerbsintensiven Automarkts weltweit werden sich die Preiserhöhungen im Rahmen halten“, erklärte Dudenhöffer am Montag gegenüber Merkur.de. „Mehr als drei Prozent wird es nicht sein“, sagte Dudenhöffer. Allerdings könnten die Hersteller die Rabatte weiter zurückfahren.
Wegen des Kriegs in der Ukraine war etwa der Preis für die Tonne Aluminium seit Anfang Dezember um gut 46 Prozent gestiegen. Die Feinunze Palladium, das für den Bau von Katalysatoren benötigt wird, verteuerte sich im selben Zeitraum um 62 Prozent. Auch bei anderen Metallen zogen die Notierungen in den vergangenen Wochen deutlich an.
Update vom 7. März, 13.47 Uhr – Der US-Streaming-Riese Netflix stellt den Betrieb in Russland ein. Bereits vor einigen Tagen hatte der Videostreaming-Riese angekündigt, er werde entgegen den Vorschriften keine russischen TV-Sender über die Plattform verfügbar machen. Jetzt zieht der US-Konzern den Stecker: Angesichts der Situation werde der Dienst ausgesetzt, sagte eine Netflix-Sprecherin. Seit heute (7. März) wird man sich in Russland nicht mehr neu bei Netflix anmelden können, bisherige Kunden werden den Dienst noch schauen können, bis die nächste monatliche Zahlung fällig wird.
Update vom 7. März, 12.46 Uhr – Der russische Angriff auf die Ukraine hat laut Berechnungen des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) bereits im Februar zu einem deutlichen Einbruch des Welthandels geführt. „Die Februarzahlen geben einen Vorgeschmack auf die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges“, erklärte der Leiter des Kiel Trade Indicator, Vincent Stamer, am Montag. Demnach ging der Welthandel im Februar im Vormonatsvergleich um 5,6 Prozent zurück.
Dabei handelte es sich laut IfW um den größten Einbruch seit Beginn der Corona-Pandemie. Der seit einigen Monaten anhaltende Erholungstrend in der Weltwirtschaft sei somit unterbrochen. „Obwohl der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine erst in der letzten Februarwoche eskalierte, scheinen Unsicherheit, Sanktionen und vermehrte Warenkontrollen zur Einhaltung der Sanktionen den Handel jetzt schon nachhaltig zu beeinträchtigen“, erklärte Stamer weiter. So gingen die Importe in Deutschland mit einem Minus von 3,9 Prozent im Februar besonders stark zurück. Auch die Exporte verzeichneten ein Minus von 3,8 Prozent.
Update vom 7. März, 12.28 Uhr: Die Dax-Talfahrt geht zu Beginn der neuen Woche ungebremst weiter. Angesichts des eskalierenden Ukraine-Kriegs und kräftig steigender Ölpreise büßte der deutsche Leitindex am Montag um die Mittagszeit 3,50 Prozent auf 12.636,23 Punkte ein. Damit erreichte er den tiefsten Stand seit November 2020. Seit Beginn der Invasion Russlands in die Ukraine vor anderthalb Wochen summieren sich die Kursverluste bereits auf knapp 14 Prozent beziehungsweise knapp 2000 Punkte.
Update vom 7. März, 11.50 Uhr: Russlands Krieg gegen die Ukraine hat die Spritpreise erneut auf Rekordhöhen getrieben. Für den Liter Diesel mussten Verbraucher am Sonntag mehr bezahlen als für Super E10, wie der ADAC am Montag mitteilte. Bundesweit kostete ein Liter Super E10 im Durchschnitt 1,965 Euro. Diesel war sogar noch zwei Cent teurer als Super und stieg auf 1,984 Euro.
Dass Diesel derzeit teurer als Super E10 ist, liegt nach Einschätzung des ADAC an der im Moment sehr hohen Nachfrage nach Heizöl. „Das ist eigentlich saisonuntypisch aber offenbar kaufen die Leute derzeit Heizöl, weil sie nicht wissen, wie es im kommenden Winter wird“, erklärte ein ADAC-Sprecher in München.
Update vom 7. März, 11.28 Uhr – Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat vor drastischen Folgen eines möglichen Embargos für Rohstoff-Importe aus Russland gewarnt. „Verzichten wir auf Gas, Öl und Kohlelieferungen aus Russland, bedeutet das, dass die Preise in Westeuropa und in der Welt dramatisch steigen werden aufgrund der erwartbaren Knappheit“, sagte Lindner bei Bild TV. Auf mittlere Sicht, also „vielleicht im nächsten Herbst und Winter, hätten wir Versorgungsengpässe und müssten sehr einschneidende Maßnahmen diskutieren.“
Außerdem bezweifelte Lindner die Wirksamkeit eines Embargos für den Krieg in der Ukraine: „Wenn ein Embargo bei Gas, Öl und Kohle etwas an der konkreten Situation heute in der Ukraine verändern würde, dann wäre ich für ein Embargo.“ Das sei aber nicht der Fall. Auch mögliche Steuersenkungen für Benzin oder Diesel wie sie etwa Bayerns Ministerpräsident Markus Söder am Montag gefordert hatte, schloss Lindner mit Blick auf eine weiter steigende Verschuldung zugleich aus.
Update vom 7. März, 11.01 Uhr: Obi stellt sein Geschäft in Russland ein. Man sei „tief besorgt über die tragischen Entwicklungen und Folgen des Krieges in der Ukraine“. Daher gebe es keine andere Möglichkeit, teilte die Baumarkt-Kette am Montag in Wermelskirchen mit. Die Obi-Gruppe sei „tief besorgt über die tragischen Entwicklungen und Folgen“ des Kriegs in der Ukraine. Der Krieg habe bereits „massive Auswirkungen auf das Leben unzähliger Menschen“ und bringe „unvorhersehbare Folgen für unsere Geschäftsaktivitäten“, hieß es. Obi hat in Russland nach eigenen Angaben 27 Baumärkte und 4900 Mitarbeiter, die Firma gehört zur Tengelmann-Gruppe. Gemessen an der Gesamt-Belegschaft macht Russland etwa ein Zehntel aus: Obi hat insgesamt 48.000 Beschäftigte und 670 Märkte in elf Staaten, Schwerpunkt ist Deutschland. Zuvor hatten sich bereits andere Handelskonzerne bis auf Weiteres aus Russland zurückgezogen, darunter der schwedische Möbelhändler Ikea.
Update vom 7. März, 10.55 Uhr: CSU-Chef Markus Söder* hat angesichts der drastisch steigenden Energiepreise wegen des Kriegs in der Ukraine eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Benzin gefordert. Der Satz müsse „so schnell wie möglich“ von 19 auf sieben Prozent reduziert werden, sagte der bayerische Ministerpräsident am Montag vor einer Sitzung des CSU-Vorstands in München. Insgesamt sei eine „sofortige Energiepreisbremse“ nötig, insbesondere im Bereich von Kraftstoffen.
Update vom 7. März, 10.36 Uhr: Der Preis für Erdgas in Europa hat angesichts des fortgesetzten russischen Angriffs auf die Ukraine und der Wirtschaftssanktionen gegen Moskau ein bislang ungeahntes Niveau erreicht. Am Montag wurde am wichtigen niederländischen Handelspunkt TTF eine Megawattstunde zeitweilig für 345 Euro gehandelt - ein Plus von rund 60 Prozent. Zuvor war wegen zunehmender Befürchtungen vor den negativen Folgen auf die Energieversorgung bereits der Ölpreis in die Höhe geschnellt. Auslöser für den Höhenflug war die Diskussion um ein mögliches Embargo für russisches Öl.
Update vom 7. März, 10.06 Uhr: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will den Druck auf Russland weiter erhöhen. Man werde „Schlupflöcher stopfen, um maximale Wirkung zu erzielen“ und „Umgehungsmöglichkeiten zu beenden“, sagte sie am Morgen im Deutschlandfunk.
Inzwischen hätten sich mehr als 40 Länder den Sanktionen gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin* angeschlossen. Der russische Präsident dürfe keinerlei Möglichkeit haben, „den brutalen Krieg weiter zu finanzieren“, sagte von der Leyen. Die bislang drei Sanktionspakete der EU zeigten bereits Wirkung. „Die russische Wirtschaft schwankt.“
Update vom 7. März, 09.50 Uhr: Die weitere Eskalation des Ukraine-Kriegs treibt den Goldpreis weiter an. In Dollar gemessen stieg der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) erstmals seit dem Sommer 2020 auf mehr als 2000 Dollar - zumindest zeitweise. Zuletzt lag der Kurs wieder etwas darunter, aber mit 1997 Dollar immer noch etwas mehr als ein Prozent über dem Niveau vom Freitag. Zum Rekordhoch von etwas mehr als 2075 Dollar je Feinunze fehlen allerdings noch knapp vier Prozent. In Euro gemessen ist Gold wegen der gleichzeitigen Schwäche der Gemeinschaftswährung bereits so teuer wie noch nie.
Gold* ist bereits seit einigen Wochen gefragt, als sich eine immer weitere Verschärfung der Ukraine-Krise* abgezeichnet hatte. Der Kursanstieg hat sich dann mit der Invasion Russlands in die Ukraine am 24. Februar beschleunigt - seitdem beläuft sich das Plus beim Dollar-Kurs auf knapp fünf Prozent; seit Jahresanfang sind es rund neun Prozent.
Erstmeldung vom 7. März, 09.16 Uhr: Der Krieg in der Ukraine und der kräftig steigende Ölpreis hat den Börsen einen rabenschwarzen Wochenstart beschert. Der Dax* rauschte am Montag zum Handelsauftakt um knapp vier Prozent auf 12.582 Punkte nach unten. Das ist der tiefste Stand seit November 2020.
Seit Beginn der Invasion Russlands in die Ukraine vor anderthalb Wochen summieren sich die Dax-Kursverluste bereits auf 14 Prozent beziehungsweise mehr als 2000 Punkte.
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