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Meteorologen verkünden „außergewöhnliches“ La Niña-Ereignis

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Von: Karolin Schäfer

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Das Wetter-Phänomen La Niña tritt das dritte Jahr in Folge auf. Das könnte eisige Bedingungen im Spätherbst und Frühwinter bedeuten. Im Spätwinter könnte es zwar milder, aber dafür stürmischer werden. (Symbolbild)
Das Wetter-Phänomen La Niña tritt das dritte Jahr in Folge auf. Das könnte eisige Bedingungen im Spätherbst und Frühwinter bedeuten. Im Spätwinter könnte es zwar milder, aber dafür stürmischer werden. (Symbolbild) © Michael Gstettenbauer/imago

Das dritte Jahr infolge tritt das Wetter-Phänomen La Niña auf. Das könnte in einigen Regionen Dürren und heftige Stürme begünstigen.

Kassel – Viel Regen und buntes Laub auf den Straßen: Inzwischen ist in Deutschland der Herbst angekommen. Die Temperaturen haben sich deutlich abgekühlt. Meteorologinnen und Meteorologen wagen nun Prognosen für die kommenden Monate. Dabei wurde ein seltenes Wetter-Phänomen bestätigt.

Expertinnen und Experten weisen darauf hin, dass das dritte Jahr in Folge das Wetter-Ereignis La Niña aufgetreten sei. Doch welche Auswirkungen hat das für Klima?

Ungewöhnliches Wetter-Phänomen: La Niña tritt drei Jahre infolge auf

Das australische Bureau of Meteorology (BoM) hat das ungewöhnliche Auftreten von drei aufeinanderfolgenden La-Niña-Jahren bestätigt. Dies ist seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1950 erst zweimal vorgekommen. Das Phänomen könnte sich in den bevorstehenden Monaten auf globale Wetterereignisse auswirken, berichtete daswetter.com. Im vergangenen Jahr war der La-Niña-Winter auch in Deutschland spürbar.

„Es ist außergewöhnlich, drei aufeinanderfolgende Jahre ein La-Niña-Ereignis zu haben. Sein kühlender Einfluss verlangsamt vorübergehend den Anstieg der globalen Temperaturen – aber er wird den langfristigen Erwärmungstrend nicht aufhalten oder umkehren“, sagte Petteri Taalas, Generalsekretär der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) bereits Ende August. „Die sich verschärfende Dürre am Horn von Afrika und im südlichen Südamerika trägt ebenso die Handschrift von La Niña wie die überdurchschnittlichen Niederschläge in Südostasien und Australasien.“

La Niña ist ein wiederkehrendes Wetter-Phänomen, das das Klima auf der ganzen Welt massiv beeinflussen kann. Dabei handelt es sich um Temperaturschwankungen, die am zentralen und östlichen Pazifik nahe des Äquators auftreten. Die Meeresoberfläche kühlt sich ab. Etwa alle zwei bis sieben Jahre kann dieses Phänomen auftreten. Im Gegensatz dazu tritt das Phänomen El Niño eher im Sommer auf, und hat den gegenteiligen Effekt: El Niño führt eher zu einem Anstieg der Temperaturen. Es gilt als wahrscheinlich, dass der Klimawandel die Wirkung der Wetter-Phänomene verstärkt.

Wetter: La Niña könnte Dürren und heftige Stürme begünstigen

Die Abkühlung durch La Niña könnte in den kommenden Monaten in einigen Teilen der Welt Dürren auslösen. In anderen Regionen dagegen könnte es heftige Stürme geben. Die Abkühlung liegt dem Wetter-Portal zufolge teilweise 5 Grad Celsius unter dem Normalwert.

RegionLa-Niña-Auswirkungen
WestpazifikWasser an der Oberfläche wird wärmer, mehr Regen an der australischen Nordostküste
SüdostasienStarkregen, Erdrutsche, Überschwemmungen
SüdamerikaWenig Niederschlag, Dürre
NordamerikaHurrikans werden begünstigt

Dem BoM zufolge wird das Wetterereignis in diesem Jahr „schwach bis mäßig stark“ ausfallen. Seinen Höhepunkt soll es im Frühjahr auf der Südhalbkugel haben und dann im Sommer nachlassen. La Niña führe vor allem zu Veränderungen in den „Wind-, Wolken- und Druckmustern über dem Pazifik“, informierte Andrew Watkins, Leiter der langfristigen Wettervorhersagen beim BoM. „Wenn sich diese Veränderungen in der Atmosphäre mit Veränderungen der Meerestemperaturen verbinden, können sie das globale Wettergeschehen und das Klima beeinflussen.“

Wetter in Deutschland: Eisiger Spätherbst und Frühwinter möglich

Und wie wirkt sich das Wetter-Phänomen in Deutschland aus? Möglich sei, wie in vergangenen La-Niña-Jahren, eisige Kälte im Spätherbst und Frühwinter, berichtet daswetter.com. Hintergrund sei, dass atlantische Wettersysteme, die in der Regel milde Luft liefern, blockiert würden.

Andererseits könnte das Wetter im Spätwinter milder ausfallen, „wenn La Niña den Jetstream näher an den Nordpol treibt“, so das Wetter-Portal. Allerdings könnte das auch zu Stürmen und mehr Niederschlag führen. Der WMO zufolge soll das Phänomen noch mindestens bis zum Jahresende andauern. (kas)

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