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Hohe Spritpreise: Mit diesen Ideen könnten Verbraucher entlastet werden

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Von: Julia Cuprakowa

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Die Sprit- und Energiepreise sind auf einem Rekordhoch. Nun ringt Deutschland um Entlastungen – Die Idee des Bundesfinanzministers Christian Lindner (FDP), Tankgutscheine auszustellen, kommt allerdings nicht gut an.

Tank-Gutscheine? Oder häufiger mal das Auto stehen lassen? Vielleicht auch autofreie Sonntage in Deutschland? Bund und Länder ringen weiter um eine Entlastung der Menschen beim Tanken und Heizen. Angesichts der drohenden Energiekrise aufgrund des Ukraine-Krieges* und der stark steigenden Kosten unter anderem für Sprit und Wärme* fordert Baden-Württemberg eine offenere Debatte über Ideen und bestehende Konzepte. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hatte zuletzt vorgeschlagen, die Bürger mit einem Tankgutschein zu entlasten und erntet dafür Kritik, wie echo24.de* berichtet.

Hohe Sprit- und Energiepreise: Kritik aus Baden-Württemberg an Lindners Tankgutschein-Idee

Baden-Württembergs Vize-Regierungschef Thomas Strobl (CDU) kritisierte die Idee von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) als „Bürokratiemonster im Quadrat“. Der Bund nehme bereits viel Geld durch die Mehrwertsteuer ein. „Das würde man vorher einkassieren, und hinterher verteilt man an den Tankstellen Tankgutscheine“, sagte Strobl zum Thema Tankgutscheine, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet.

Auch Baden-Württembergs Umweltministerin Thekla Walker (Grüne) konnte diesem Vorschlag wenig abgewinnen. „Ich halte nicht so viel davon, mit der Gießkanne das Tanken zu subventionieren“, sagte die Umweltministerin. Es sei sinnvoller, gezielt einkommensschwache Haushalte zu entlasten. „Man sollte im Übrigen nicht nur das Tanken in den Fokus nehmen, sondern auch das Thema Wärme“, sagte Walker weiter. Für viele Menschen seien die steigenden Heizkosten ein wichtiges Problem.

Man sollte im Übrigen nicht nur das Tanken in den Fokus nehmen, sondern auch das Thema Wärme.

Baden-Württembergs Umweltministerin Thekla Walker (Grüne).

FDP-Chef Lindner dagegen hält einen Zuschuss laut dpa für effektiver als Steuersenkungen für Sprit. Er sei schneller umzusetzen und es seien stärkere Rabatte möglich. Auf eine Spritpreisbremse per Steuersenkung müssten die Menschen dagegen Wochen oder Monate länger warten, weil die Gesetzgebung in Deutschland und gegebenenfalls auch europäisches Recht verändert werden müssen. Der Zuschuss beim Tanken lasse sich dagegen auch ohne viel Bürokratie umsetzen.

Hohe Spritpreise in Deutschland: Können autofreie Sonntage und Tempolimit Abhilfe schaffen?

Die Spritpreise liegen mit weit über zwei Euro pro Liter auf Rekordniveau, nachdem sie in den ersten beiden Wochen des Ukraine-Kriegs beispiellos in die Höhe geschossen waren – teilweise um mehr als zehn Cent pro Tag. Wie könnte sich der Verbrauch – und somit auch die Kosten – außerdem noch senken?

Autofreie Sonntage könnten nach Auffassung der baden-württembergischen Umweltministerin Thekla Walker* den Spritverbrauch hierzulande drosseln und so die Abhängigkeit von russischen Energieimporten verringern, wie echo24.de* bereits berichtete. Aber auch ein kurzfristiges Tempolimit auf den Autobahnen in Deutschland würde einiges bewirken. Denn laut Umweltbundesamt verbraucht beispielsweise ein typisches Fahrzeug mit 90 Kilometern pro Stunde auf der gleichen Strecke 23 Prozent weniger Sprit, als mit einer Geschwindigkeit von 110 Kilometer pro Stunde. Übrigens: Neben Tempolimit und autofreien Sonntagen können Verbrauchen mit ein paar Tricks eine Menge Geld sparen*. Welche es sind, verrät echo24.de* in einem separaten Artikel.

Fakt ist: Es soll „keine Denkverbote“ geben, fordert Walker. Deutschland sei in einer Phase, „wo man wirklich alles auf den Tisch legen muss“. Innenminister Thomas Strobl vom Koalitionspartner CDU zeigte sich ebenfalls offen, alle Maßnahmen zu prüfen, die kurzfristig einen Einspareffekt auf Strom, Wärme oder Benzin haben könnten und sich nicht nur auf die Sprit-Thematik zu beschränken. *echo24.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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