Ukraine-Krieg: Kadyrow schickt Soldaten in „Kampf gegen Satanisten“
Im Krieg gegen die Ukraine entsendet „Putins Bluthund“ Ramsan Kadyrow Soldaten, um gegen „Satanisten“ zu kämpfen. Das „Kiewer Regime“ müsse enden.
Grosny – Putins Statthalter in Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, hat eigenen Angaben zufolge weitere Freiwillige in die ostukrainische Region Donbass geschickt, in der der Ukraine-Krieg am heftigsten tobt. Die Kämpfer sollen laut dem mit harter Hand regierenden Machthaber „Satanisten“ bekämpfen.
Die Männer hätten Ausbildungskurse an der russischen Universität für Spezialkräfte in Gudermes absolviert, schrieb Kadyrow in seinem Telegram-Kanal. „Unter der fachkundigen Anleitung der besten Ausbilder haben die Freiwilligen ihre taktischen Schießfertigkeiten verbessert und allgemein die Grundlagen des Militärwesens gemeistert. Jetzt sind sie bereit, die Befehle ihres Kommandos so effizient und schnell wie möglich auszuführen“, teilte der Tschetschenenführer mit.
Ukraine-Krieg: Freiwillige kämpfen „zum Wohle der Menschen“, so Kadyrow
Kämpfer aus dem kriegsgeplagten Tschetschenien gelten zwar als besonders brutal, allerdings hatten Fachleute zuletzt von fehlender Professionalität in ihren Reihen gesprochen. Auch Kadyrow selbst leistete sich im Ukraine-Krieg den ein oder anderen Fauxpas. So gab er Ende März an, in der damals stark umkämpften Stadt Mariupol zu sein, ein von ihm gepostetes Bild zeigte ihn allerdings an einer Tankstelle, die dort gar nicht existiert.

Angeblich würden freiwillige Kämpfer aus ganz Russland in die tschetschenische Hauptstadt Grosny kommen, „um dem Ruf ihres Herzens zu folgen“, so die Darstellung Kadyrows. „Gemeinsam mit tschetschenischen Freiwilligen ziehen sie zum Wohle der Menschen in den Kampf gegen Satanisten. Und ich freue mich sehr, dass das Kontingent derer, die in die Reihen der Einheiten eintreten wollen, jeden Tag wächst.“
Kadyrow herrscht in Tschetschenien mit Islamismus und Unterdrückung
Satanisten in der Ukraine? Davon spricht Kadyrow immer wieder – er bezeichnet seine Gegnerschaft auch oft als „böse Geister“. Der 45-Jährige beherrscht Tschetschenien mit einer Art Staatsislamismus. Neben dem Personenkult um ihn selbst und Wladimir Putin dringt die Ideologie in alle Bereiche des Alltags der Menschen ein. Besonders gravierend ist die Lage für Schwule, Lesben und Transpersonen. Sie werden in der Republik verfolgt, gefoltert und umgebracht.
In einem anderen Beitrag bei Telegram schrieb Kadyrow, dass der Krieg gegen die Ukraine für die Freiwilligen eine „gottgefällige Mission“ sei: „Und möge Allah, der Allmächtige, ihnen helfen!“ Den Konflikt sieht der als „Putins Bluthund“ bekannt gewordene Diktator ganz simpel. Auf der einen Seite stehe das Böse, also die Regierung um den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, auf der anderen Seite russisch-tschetschenischer „Edelmut und Wahrheit“. „Die Menschen, die sich der schädlichen Handlungen des Kiewer Regimes noch nicht voll bewusst sind, werden früher oder später erkennen, dass der wahre Feind derjenige ist, der seine Soldaten für eine Pseudodemokratie in den Tod schickt“, so Kadyrow.
Putin braucht mehr Soldaten in der Ukraine
Putin kann die Kämpfer im Osten der Ukraine dringend gebrauchen, denn der Feldzug läuft für den Kreml-Chef bisher miserabel – innerhalb weniger Wochen eroberte das ukrainische Militär eigenen Angeben zufolge mehr als 6000 Quadratmeter zurück. Da die russischen Verluste dramatisch hoch sind, hatte Putin zuletzt eine Teilmobilisierung angekündigt. (tvd)