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Böse Absicht oder Versehen? US-Polizei sorgt für Rassismus-Eklat

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Von: Richard Strobl

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Berittene Polizisten in den USA. (Symbolbild)
Berittene Polizisten in den USA. (Symbolbild) © AFP / JUSTIN SULLIVAN

US-Polizisten führen auf Pferden reitend einen schwarzen Verdächtigen neben sich her. Eine Aktion, die an Zeiten der Sklaverei erinnert. Im Netz ist darauf ein heftiger Shitstorm entbrannt.

Galveston/Texas - Die Verhaftung eines schwarzen Verdächtigen im US-Bundesstaat Texas sorgt derzeit für heftige Rassismus-Vorwürfe gegen die Beamten. Der Grund: Die berittenen Polizisten banden den gefesselten Verdächtigen nach dessen Verhaftung an einen Strick. So führten sie den Mann neben ihren Pferden durch die 50.000-Einwohner-Stadt Galveston in Richtung Polizei-Revier.

Die Szene erinnert viele US-Amerikaner an die Zeiten der Sklaverei. Ein Foto der Aktion sorgt deshalb im Netz für heftige Reaktionen. Auch die Polizei in Galveston ruderte mittlerweile zurück und entschuldigte sich bei dem Verdächtigen.

Texas/USA: Rassismus? Polizei-Chef spricht von „unnötiger Peinlichkeit“

Via Facebook teilte Polizeichef Vernon Hale mit, dass die beiden Beamten sich beim Abführen nicht optimal verhalten hätten und auf ein Transport-Fahrzeug für den Verdächtigen hätten warten müssen. Der Mann wird wegen der „unnötigen Peinlichkeit“ um Verzeihung gebeten.

Allerdings erklärte er auch, dass diese Taktik Verdächtige abzuführen trainiert werde und zu den Standards gehöre. Die beiden berittenen Polizisten hätten keine böse Absicht gehabt. Allerdings verstehe er die Kritik, da die Taktik in dieser Situation unangebracht gewesen sei, so Hale. Die Praxis, jemanden neben dem Pferd laufend am Strick abzuführen, sei vorerst nicht mehr erlaubt, so der Polizeichef weiter.

Rassismus-Aktion in Texas/USA? Schadenersatz für Verdächtigen möglich

Der abgeführte 43-Jährige war von den Beamten laut Polizei am Samstag wegen Verdachts auf Hausfriedensbruch festgenommen worden. Die Polizisten legten ihm daraufhin Handschellen an, banden einen Strick daran und führten ihn ab.

Zahlreiche Twitter-Nutzer sprachen von Rassismus und klagten, ein weißer Verdächtiger wäre von der Polizei nie derart behandelt worden. Einzelne Nutzer forderten, die Polizisten sollten gefeuert werden. Ein weiterer Twitter-Nutzer erklärte, er hoffe, der Verdächtige werde die Polizei auf Schadenersatz verklagen. Viele User erinnert die Szene an die Zeiten der Sklaverei. 

Der Eklat kommt nur wenige Tage nach dem Massaker in El Paso, Texas, das mutmaßlich einen fremdenfeindlichen Hintergrund hatte.

Video: "Unverhohlen rassistisch" - viel Kritik an Trump-Tweets

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rjs/dpa

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