Paxlovid und Molnupiravir: Vergleich zeigt ein Corona-Medikamente im Vorteil

Paxlovid und Molnupiravir sollen als Corona-Medikamente in der Pandemie zum Einsatz kommen.
Noch richtet sich die ganz große Hoffnung im Kampf gegen das Coronavirus auf die Impfstoffe. Neben den mRNA-Impfstoffen von Biontech, Moderna und dem Vektorimpfstoff AstraZeneca* stehen, wie echo24.de* berichtet, auch Novavax* und bald vielleicht schon der Totimpfstoff von Valneva* oder das proteinbasierte Vakzin Sanofi* zur Verfügung. Doch die Forschung blickt inzwischen auch auf Medikamente. Mit Paxlovid* und Molnupiravir (Lagevrio)* gibt‘s da vielversprechende Kandidaten. Doch welches Corona-Medikament ist besser?
Corona-Medikamente: Aufgabe von Paxlovid und Molnupiravir
Zum Wirkungsfeld des Medikaments vom US-amerikanisches Pharmaunternehmen Merck & Co. schreibt die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) in einem Beitrag: „...dessen primärer Wirkmechanismus über die Hemmung der viralen RNA-Replikation durch Einbau des Triphosphatmetaboliten in das virale RNA-Genom verläuft“. Heißt: Molnupiravir hemmt die Verbreitung der RNA-Viren, indem es das Erbmaterial des Virus angreift. Auch Paxlovid soll mit seinem Aufbau die Verbreitung des Corona-Virus im Körper stark hemmen.
Das Genom
Laut Definition ist das Genom - oder auch Erbgut eines Lebewesens oder eines Virus - die Gesamtheit der materiellen Träger der vererbbaren Informationen einer Zelle oder eines Viruspartikels. Die Erbinformation (Erbgut) kann dabei in einem Chromosom, einem ganzen Chromosomensatz oder eben auch direkt in Form von DNA oder RNA gespeichert werden.
Einnahme von Paxlovid und Molnupiravir: Darauf muss geachtet werden
Um für den korrekten Umgang mit den Corona-Medikamenten gerüstet zu sein, hat die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) in Zusammenarbeit mit der Abteilung Klinische Pharmakologie und Pharmakoepidemiologie, Universitätsklinikum Heidelberg einen Leitfaden entwickelt.
Wie die Pharmazeutische Zeitung dazu schreibt, ist es ganz entscheidend, dass Paxlovid und Molnupiravir spätestens fünf Tage nach Beginn der Symptome eingenommen werden. Außerdem sollten danach „beide Präparate über fünf Tage eingenommen werden“. In dem Bericht wird darauf hingewiesen, dass im Vorfeld ein Arzt „eine schwere Covid-19-Erkrankung ausschließen“ muss.
Der Leitfaden sieht für Molnupiravir vor, dass der Patient „fünf Tage lang morgens (zum Beispiel um 8 Uhr) und abends (zum Beispiel um 20 Uhr, also alle zwölf Stunden) je vier Kapseln à 200 mg (das heißt zweimal 800 mg am Tag), unzerkaut mit einem Glas Wasser unabhängig von Mahlzeiten einnehmen muss. Er darf die Kapseln nicht öffnen.“
Bei Paxlovid sind es dem Bericht zur Folge fünf Tage lang morgens und abends je zwei Filmtabletten Nirmatrelvir (300 mg) plus eine Filmtablette Ritonavir (100 mg) mit oder ohne eine Mahlzeit als Ganzes (nicht gekaut, gebrochen oder zerdrückt).
Für wen sind die Corona-Medikamente Paxlovid und Molnupiravir?
Die aktuellen Empfehlungen durch die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) sehen vor, dass Paxlovid von Pfizer für positiv getestete Corona-Patienten ab zwölf Jahren in Frage kommt, wenn diese milde bis mittler Symptome aufweisen und zudem ein großes Risiko für eine Verschlimmerung der Erkrankung haben.
Bei Molnupiravir sollen laut EMA Risikopatienten ab dem Alter von 18 Jahren in Frage kommen für eine Behandlung mit dem Corona-Medikament.
Paxlovid und Molnupiravir: Die Wirksamkeit der Corona-Medikamente
Laut der Phase-II/-III-Studie von Paxlovid senkt das Corona-Medikament von Pfizer „das Risiko einer Krankenhauseinweisung oder eines Todesfalls um 89 % bei nicht ins Krankenhaus eingelieferten Hochrisiko-Erwachsenen mit COVID-19 reduziert“. Es verhindert demnach laut der Ergebnisse aus dem November 2021 sehr erfolgreich einen schweren Verlauf.
Deutlich geringer fallen dagegen die ermittelten Werte bei Molnupiravir aus. Studien zeigen, dass das Medikament des US-Herstellers Krankenhauseinweisungen und tödliche Verläufe nur zu 30 Prozent verhindern kann. Dennoch schreibt die Deutsche Gesellschaft für Neurologie in einem Bericht zur Phase-3-Studie: „Das Fazit der Autorinnen und Autoren lautet, dass die frühzeitige Therapie mit Molnupiravir das Hospitalisierungs- und Mortalitätsrisiko bei ungeimpften Personen mit SARS-Cov-2 und einem erhöhten Risiko für schwere Verläufe senken kann.“
Nebenwirkungen von Paxlovid und Molnupiravir: Gefahr von Fehlbildungen
Neben der Wirksamkeit wurde in den Studien zu den Corona-Medikamenten auch auf die möglichen Nebenwirkungen geschaut. Bei Paxlovid kam es demnach vereinzelt zu Bluthochdruck, Durchfall und Muskelschmerzen. Die zeitweise Beeinträchtigung des Geschmackssinns ist dabei noch nicht klar auf das Medikament oder die Corona-Erkrankung zurückzuführen.
Bei Molnupiravir gibt es einige Bedenken. So schreibt die Deutsche Apotheker-Zeitung bereits in einem Beitrag vom Dezember 2021 über die Möglichkeit einer mutagenen Wirkung. Auch wenn die Möglichkeit als sehr gering eingeschätzt wird von den Forschern, wird in dem Beitrag auch klargestellt, dass „Molnupiravir aufgrund dieses möglichen mutagenen Potenzials in der Schwangerschaft nicht empfohlen“. Zudem kann es das Wachstum von Knochen und Knorpel behindern und ist deshalb auf Empfehlung nur für Erwachsene zugelassen.
Zulassung von Paxlovid und Molnupiravi
Trotz einer fehlenden abschließenden Zulassung durch die Europäische Arzneimittel-Agentur, ist Molnupiravir bereits seit Anfang 2022 in Deutschland auf dem Markt. Grund dafür ist eine eine Entscheidung des Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und eine Notfallzulassung der EMA aus dem November 2021.
Bereits im November 2021 hat die EMA Paxlovid in das Rolling-Review-Verfahren aufgenommen. Gerade auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hoffte sogar noch auf eine Notfallzulassung für das Medikamnet von Pfizer. Dafür setzt er sogar auf ein Schlupfloch für die Freigabe für Deutschland*. Ende Januar 2021 gab es dann eine Empfehlung für eine Empfehlung für eine „bedingte Marktzulassung“. *echo24.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.