1. echo24
  2. Welt

Omikron-Subtyp BA.2: Was über die Untervariante bekannt ist

Erstellt:

Von: Julia Cuprakowa

Kommentare

Die neue Omikron-Untervariante BA.2 breitet sich immer weiter aus – auch in Deutschland. In Dänemark ist der Subtyp bereits dominierend.

Erst kürzlich galt die Omikron-Variante des Coronavirus noch als neu – nun gibt es bereits eine weitere Untervariante, die sich noch schneller auszubreiten droht. In Dänemark ist der neue Omikron-Untertyp BA.2 jetzt schon auf dem Weg zur dominierenden Coronavirus-Variante. Auch in Deutschland, Österreich und Frankreich wurde die Untervariante bereits nachgewiesen. Doch noch ist die Datenlage zu BA.2 überschaubar.

Bislang dominiert nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) in Deutschland Omikron-Untervariante BA.1, BA.2 gibt es aber auch schon in geringem Umfang, wie echo24.de im aktuellen Corona-Ticker für Baden-Württemberg berichtet. Wichtige Daten zur Übertragung und der Krankheitsschwere von BA.2 fehlen Experten zufolge aber noch. Auch ob die Variante den Immun- und Impfschutz umgehen kann, sei noch nicht klar.

Omikron-Subtyp BA.2: Was über die Untervariante bekannt ist

In Dänemark ist der neue Omikron-Untertyp BA.2 auf dem Weg zur dominierenden Coronavirus-Variante. Dort findet nämlich eine umfangreiche Sequenzierung statt, daher ist das Land bestens über die vorherrschenden Varianten informiert. Nach Angaben des staatlichen Gesundheitsinstitutes SSI ist der Omikron-Subtyp BA.2 mittlerweile für rund die Hälfte aller Infektionsfälle verantwortlich. Lässt sich daraus schließen, dass die neue Sub-Variante ansteckender ist als die schon hochansteckende Omikron-Variante?

„Weil man in verschiedenen Ländern beobachten kann, dass der Anteil an BA.2 zunimmt, wird vermutet, dass BA.2 einen Vorteil in der Übertragbarkeit gegenüber BA.1 hat“, sagte Sandra Ciesek, Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie an der Frankfurter Uniklinik. Auch nach Ansicht des Biophysikers Richard Neher von der Universität Basel liegt diese Vermutung nahe. Doch noch fehlen wissenschaftliche Belege, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet. Also ist der Omikron-Untertyp BA.2 ansteckender als Omikron BA.1? Die Antwort: Nicht unbedingt.

Omikron-Subtyp BA.2: Höhere Übertragbarkeit und mögliche Immunflucht

Neben einer höheren Übertragbarkeit könnte auch eine stärkere Immunflucht dazu führen, dass sich immer mehr Menschen mit BA.2 infizierten, erklärte Ciesek. Immunflucht bedeutet, dass eine durchgemachte Infektion oder eine Impfung weniger gut vor dem Erreger schützen. Und wie verläuft eine Infektion mit Omikron BA.2?

„Sehr frühe Beobachtungen aus Dänemark legen nahe, dass zwischen BA.1 und BA.2 in der Krankheitsschwere kein großer Unterschied zu sein scheint.“ Allerdings fehlten auch hier noch verlässliche klinische Daten. Eines ist laut Virusvarianten-Experte Neher hingegen sicher: Der Vorteil, den BA.2 über BA.1 hat, ist kleiner als der von Omikron über Delta. Das sind vergleichsweise gute Nachrichten, denn die Omikron-Variante ist im Gegensatz zu Delta auch noch relativ neu. Doch wie konnte Omikron so schnell mutieren beziehungsweise woher kommt der Subtyp BA.2?

Omikron-Subtyp BA.2: Herkunft unbekannt – wichtiger Unterschied zu Omikron BA.1

Wo der Subtyp genau herkommt, ist den Experten zufolge ungewiss. Neu ist er nicht. So konnte BA.2 schon kurz nach dem Auftreten von Omikron nachgewiesen werden. Der Subtyp ist eine „Schwesterlinie“ von BA.1 - beide sind Omikron-Untervarianten, und es ist nicht etwa eine aus der anderen entstanden. Auch wenn die beiden Varianten BA.1 und BA.2 weitgehend identisch sind, weisen sie unterschiedliche Mutationen auf, wie dpa weiter berichtet.

Ein weiterer wichtiger Unterschied: BA.2 fehlt eine Mutation, die bei bestimmten PCR-Tests zunächst für eine Unterscheidung von Omikron und Delta herangezogen wurde. „BA.2 wurde deshalb anfangs fälschlicherweise als ‚Tarnkappen-Mutation‘ beschrieben, weil diese Variante sich nicht von Delta in dieser Mutation unterscheidet“, erklärte Virologin Ciesek. In der Regel würden jedoch entweder mehrere verschiedene Mutations-PCRs durchgeführt oder das Genom sequenziert, sodass Labore durchaus zwischen BA.1, BA.2 oder Delta unterscheiden könnten.

So wurde in Deutschland in der ersten Januarwoche laut dem aktuellsten RKI-Wochenbericht BA.1 in einer Stichprobe 1.568 Mal nachgewiesen, während BA.2 lediglich 38 Mal auftauchte.

Auch interessant

Kommentare