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Impfung gegen Omikron-Variante? Novavax und Moderna prüfen Vakzine

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Von: Christina Rosenberger

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Coronaspritze und einer Hand mit einem Gummihandschuh
Novavax im Vergleich mit Biontech: Welcher Impfstoff besser ist. © Fleig / Eibner-Pressefoto/dpa

Eine neue Corona-Mutation bereitet Virologen und Politikern Kopfzerbrechen. Die große Frage: Wirken unsere Impfstoffe gegen die Variante B.1.1.529?

511,4 – die 7-Tage-Inzidenz für Baden-Württemberg (29. November) hat mal wieder einen Rekordwert erreicht, und der ist keinesfalls positiv. Immer mehr Menschen stecken sich mit dem Coronavirus an, die Intensivstationen der Krankenhäuser sind längst überfüllt, und das exponentielle Wachstum der Infektionskurve nimmt einfach kein Ende. Doch es kommt immer noch etwas doller – denn nicht genug damit, dass die Delta-Variante in Deutschland nun vorherrscht, nein, nun droht noch eine weitaus gefährlichere Corona-Mutation.

B.1.1.529 ist eine Variante des Coronavirus‘, die zuerst in Botswana festgestellt wurde und die Experten in Alarmbereitschaft versetzt. Denn sie weist massive Mutationen auf – über 30 davon an den Spike-Proteinen, die dafür verantwortlich sind, dass sich der Erreger am menschlichen Körper festsetzen kann. Die Angst der Forscher und Politiker: Omikron, wie die Variante umgangssprachlich heißt, könnte gegen unsere aktuellen Impfstoffe resistent sein.

Omikron: Novavax und Moderna mit Ansage zu gefährlicher Corona-Variante

Ein Problem vor allem deshalb, weil die Impfkampagne derzeit wieder auf Hochtouren läuft. Viele lassen ihre Immunisierung mit einem Booster auffrischen. Und schon jetzt fragen sich die Menschen: Welcher Impfstoff ist der Beste für die Drittimpfung?

Nun haben allerdings gleich zwei Impfstoffhersteller angekündigt, Abhilfe zu schaffen. Laut eigenen Angaben feilt unter anderem der Impfstoffhersteller Moderna bereits an zwei Präparaten, die gegen die „Super-Variante“ Omikron eingesetzt werden könnten. Außerdem kündigte Moderna einen ganz neuen Impfstoffkandidaten an, der variantenspezifisch auf B.1.1.529 angepasst sein soll.

Omikron: Novavax und Moderna kündigen angepasste Impfstoffe an

„Die Mutationen in der Omikron-Variante sind besorgniserregend, und seit einigen Tagen arbeiten wir so schnell wie möglich an der Umsetzung unserer Strategie zur Bekämpfung dieser Variante“, sagte Stéphane Bancel, Chief Executive Officer von Moderna, laut kurier.at am Samstag.

Weiter erklärte Bancel, man verfolge nun gleich drei Strategien im Kampf gegen Corona: „Erstens haben wir bereits einen höher dosierten Booster von mRNA-1273 evaluiert, zweitens untersuchen wir bereits zwei multivalente Booster-Kandidaten in der Klinik, die darauf ausgelegt sind, Mutationen wie die in der Omikron-Variante aufgetauchten zu antizipieren, und die Daten werden in den kommenden Wochen erwartet, und drittens treiben wir einen Omikron-spezifischen Booster-Kandidaten (mRNA-1273.529) rasch voran.“ So das Versprechen des Moderna-CEOs.

Omikron: Die Corona-Variante - Moderna nennt Zeitpunkt für angepassten Impfstoff

Auch der medizinische Chef des Pharmakonzerns Moderna äußerte sich bereits zu dem Thema. Am vergangenen Donnerstag, 25. November, erklärte Paul Burton in einem BBC-Interview, es werde noch einige Wochen dauern, bis man gesicherte Erkenntnisse darüber habe, wie gut die bisherigen Impfstoffe noch gegen die neue Corona-Variante Omikron helfen und ob tatsächlich ein neues Präparat produziert werden müsse. Sollte dies aber der Fall sein, rechne er damit, dass Anfang 2022 mit einer großen Produktion gestartet werden könne.

Das ist ein bedrohlich erscheinendes Virus [...] aber ich denke, wir haben jetzt viele Werkzeuge in unserem Repertoire, um es zu bekämpfen, also bin ich optimistisch.

Paul Burton, medizinischer Chef des Pharmakonzerns Moderna

„Das ist ein bedrohlich erscheinendes Virus“, sagte Burton in dem BBC-Interview, „aber ich denke, wir haben jetzt viele Werkzeuge in unserem Repertoire, um es zu bekämpfen, also bin ich optimistisch.“ Und Moderna ist nicht der einzige Impfstoffhersteller, der aktiv gegen die besorgniserregende Corona-Variante Omikron vorgehen will. Auch die Firma Novavax gab bekannt, an einer neuen Version des ersten Totimpfstoffes gegen Corona zu arbeiten.

Omikron: Neue Corona-Variante - Novavax und andere Hersteller mit Plänen

Die neue, angepasste Version des Vakzins von Novavax soll dann in den kommenden Wochen schon Tests durchlaufen und dann bereit zur Herstellung sein. Jedoch ist bisher nicht ein Mal die erste Variante des Impfstoffes Nuvaxovid in Europa zugelassen. Novavax ist allerdings zuversichtlich, die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) prüft aktuell, ob der US-Impfstoff bald das fünfte in Europa zugelassene Vakzin gegen Corona wird. Es gibt immerhin schon erste Erkenntnisse über mögliche Nebenwirkungen des Totimpfstoffes.

Doch auch andere Impfstoffhersteller stehen nicht still. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, haben auch das Mainzer Pharmaunternehmen Biontech und der US-Hersteller Johnson & Johnson verkündet, sie seien dabei, die Wirksamkeit ihrer Corona-Impfstoffe auf die neue Variante Omikron aus Südafrika zu testen.

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