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Corona-Variante Omikron: Experten kritisieren spezielle Impfstoffe

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Von: Dominik Jahn

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Swab tubes and vaccine syringes
Omikron-Variante: Wie sinnvoll sind jetzt noch spezielle Impfstoffe? © Stefan Rupp/dpa

Omikron: Besondere Impfstoffe gegen die Corona-Variante stehen in der Kritik. Andere Vakzine könnten wichtiger sein.

Es hat sich in den vergangenen Jahren viel getan bei den Impfstoffen gegen Corona. Neben den mRNA-Impfstoffen von Biontech, Moderna und dem Vektorimpfstoff AstraZeneca, sowie dem proteinbasierten Vakzin Novavax steht wohl auch bald der inaktivierten Ganzvirusimpfstoffen Valneva zur Verfügung. Aktuell laufen die Entwicklungen für spezielle Wirkstoffe gegen die Omikron-Variante weiter. Doch wie sinnvoll sind solche speziellen Impfstoffe überhaupt noch?

Sowohl für Biontech, als auch für Moderna arbeiten die Hersteller an mRNA-Impfstoffen, die gezielt gegen die Omikron-Variante des Coronavirus eingesetzt werden sollen. Doch wie die Pharmazeutische Zeitung bereits Mitte Februar schreibt, gab es eine erste Booster-Studie, wonach bereits verfügbare Impfstoffe im Vergleich „ausreichend Schutz vor schwerer Erkrankung“ bot.

Omikron-Variante: Ziel spezieller Impfstoffe – jetzt noch sinnvoll

Wie jetzt auch das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) in einem Bericht beschreibt, sei es das grundsätzliche Ziel solcher speziellen Impfstoffe, als ein an die Virusvariante adaptiertes Vakzin einen besseren Immunschutz aufzubauen. Dazu heißt es weiter: „Das Immunsystem würde darauf trainiert werden, Omikron leichter zu erkennen und zu neutralisieren, sodass sich die Variante im menschlichen Körper nicht vermehren und so schwere Erkrankungen verursachen kann.“ 

Bisherige Studien haben aber auch laut RND nur sehr begrenzten Erfolg nachgewiesen. Der „Zusatznutzen“ sei sehr gering. Zu einer Testreihe mit dem Omikron-Impfstoff von Moderna an acht Rhesusaffen gaben die Forschenden in der Folge an: „Ein Omikron-Boost im Vergleich zu einem Boost mit dem aktuellen mRNA-1273-Impfstoff (Originalimpfstoff von Moderna) bietet möglicherweise keine größere Immunität oder Schutz.“

Experte bei speziellen Impfstoffen gegen Omikron kritisch

Auch das naturwissenschaftliche Fachblatt Nature sieht in seinen Ausführungen zu den bisherigen Ergebnissen von Omikron-Impfstoffen keinen großen Nutzen der speziellen Vakzine. In dem Beitrag äußert sich David Montefiori, Direktor des Labors für AIDS-Impfstoffe Forschung und Entwicklung am Duke University Medical Center in Durham, North Carolina zu den unterschiedlichen Studien: „Es gibt wichtige Fragen, die noch geklärt werden müssen. Hoffentlich werden die Omicron-Studien von Pfizer und Moderna am Menschen dazu beitragen.“

Für den Forscher ist laut Nature eine einzelne Auffrischung eines auf Varianten abgestimmten Impfstoffs wahrscheinlich nicht die Lösung .

Omikron-Impfstoffe: Wichtig für ältere Menschen

Auch wenn ein speziell angepasster Impfstoff auf die Omikron-Variante für die bereite Masse der Menschen wohl eine eher geringe Wirkung haben wird, so sehen Experten gerade für Risikogruppen einen verstärkten Nutzen. Gegenüber n-tv erklärt der Berliner Infektionsimmunologen Leif Erik Sander im Rahmen einer Videokonferenz des Science Media Centers (SMC): „Wenn wir Infektionen verhindern können und dadurch auch die Infektionsdynamik bremsen können in den dann wieder kommenden Wintern, wäre das wichtig.“

Zudem betonte der Leiter des Paul-Ehrlich-Instituts, Klaus Cichutek, auf der SMC-Videokonferenz, dass regelmäßige Booster gegen Corona durchaus weiter anstehen werden. Er sieht dafür aber andere Impfstoffe als notwendig an: „Die Frage ist, ob dafür ein Omikron-adaptierter Impfstoff reicht, oder ob wir auf Dauer zu Varianten-Impfstoffen kommen müssen, die auch mögliche andere Varianten breit abdecken.“

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