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Novavax: Nach den STIKO-Aussagen - so geht‘s mit dem Impfstoff weiter

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Von: Dominik Jahn

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Covid-19 Vaccines
Novavax erhält Stiko-Empfehlung: Was das konkret für den Impfstoff bedeutet. © dpa/ Artur Widak

Novavax erhält die Impfempfehlung durch die STIKO. In der Stellungnahme geht es auch um die Wirksamkeit des Impfstoffs gegen Omikron.

Es ist der nächste wichtige Schritt für Novavax. Der Impfstoff gegen das Coronavirus hatte zunächst zum Jahreswechsel seine Zulassung erhalten durch die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA). In den vergangenen Tagen ging es dann immer wieder um die Liefertermine und den Impfstart mit dem Vakzin. Jetzt lässt die Ständige Impfkommission (STIKO) die so enorm wichtige Empfehlung für Novavax folgen. Für wen ist der proteinbasierte Impfstoff geeignet? Was bedeutet diese Empfehlung?

Lange gab es Diskussionen darüber, ob Novavax als klassischer Totimpfstoff einzuordnen sei oder nicht. Der aktuelle Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte sich bereits im Dezember 2021 gerade auch in seiner Funktion als Mediziner und Gesundheitsökonom zusammen mit anderen Wissenschaftlern vehement dagegen ausgesprochen, wie echo24.de umfangreich berichtet hatte.

Was ist Novavax eigentlich für ein Impfstoff? STIKO ordnet Vakzin ein

Die STIKO hat in ihrem Schreiben jetzt genau beschrieben, wie Novavax einzuordnen sei. Demnach handelt es sich um einen Proteinimpfstoff mit einem Wirkverstärker (Adjuvans). Der Impfstoff enthält keine vermehrungsfähigen Viren und ist, wie alle anderen in Deutschland zugelassenen COVID-19-Impfstoffe, funktionell ein Totimpfstoff. 

Bedenken hinsichtlich möglicher Nebenwirkungen gibt es nach den Zulassungsstudien laut der Experten nicht. Allerdings müssen die Verantwortlichen auch einräumen, dass die Datenlage zu Novavax insgesamt noch „limitiert ist“.

Novavax: Für wen spricht die STIKO die Impf-Empfehlung aus?

Wie die STIKO jetzt in einem offiziellen Schreiben mitteilt, soll der Impfstoff mit zwei Impfstoffdosen im Abstand von mindestens drei Wochen verabreicht werden. Eine Anwendung von Novavax in der Schwangerschaft und Stillzeit ist laut Experten „zum jetzigen Zeitpunkt nicht empfohlen“.

Ständige Impfkommission (STIKO)

Laut Definition ist die Ständige Impfkommission eine ehrenamtliche, politisch und weltanschaulich unabhängige Expertengruppe in der Bundesrepublik Deutschland. Sie gehört dabei zum Robert-Koch-Institut (RKI). Die Empfehlungen der STIKO dienen den Ländern als Vorlage für ihre öffentlichen Impfempfehlungen.

Das Vakzin aus den USA wird von der Ständigen Impfkommission zur Grundimmunisierung von Personen ab 18 Jahren empfohlen. Gerade Studien zum Vergleich von Novavax und dem mRNA-Impfstoff von Biontech hatten wichtige Daten zur Wirksamkeit des neuen Impfstoffs hervorgebracht.

Die Beschlüsse zur Grundimmunisierung und zum Boostern sind „mit den zugehörigen wissenschaftlichen Begründungen heute in das vorgeschriebene Stellungnahmeverfahren an die Bundesländer und die beteiligten Fachkreise gegangen“. Es sei daher durchaus denkbar, dass noch Änderungen möglich sind.

Booster-Empfehlung zu Novavax: Konkrete Angaben für den Corona-Impfstoff

Auch zum Thema Boostern gab es von der STIKO eine Aussage. Für Menschen ab 70 Jahren wird eine 2. Auffrischimpfung empfohlen. Dies gilt weiterhin auch für „Bewohner und Betreute in Einrichtungen der Pflege, Menschen mit Immunschwäche ab 5 Jahren sowie Tätige in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen - insbesondere bei direktem PatientInnen- und BewohnerInnenkontakt“.

Außerdem hält es die Kommission für sinnvoll, dass eine Auffrischungsimpfung „bei gesundheitlich gefährdeten Personengruppen frühestens 3 Monate nach der 1. Auffrischimpfung mit einem mRNA-Impfstoff erfolgen“. Für Personal in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen soll die 2. Auffrischimpfung frühestens nach 6 Monaten erfolgen.

Novavax war bereits im Dezember 2021 in einer umfangreichen Booster-Studie mit allen gängigen Impfstoffen vertreten. Dabei war auch der Totimpfstoff von Valneva. Die Ergebnisse sorgten bei den Wissenschaftlern durchaus für eine Überraschung bezüglich der Wirkung des Vakzins.

Novavax gegen Omikron: STIKO äußert sich zur Wirkung des Impfstoffs

Mit Blick auf Omikron wurde in der STIKO-Stellungnahme auch auf die Testergebnisse von Novavax gegen diese Variante des Coronavirus eingegangen. Dazu heißt es: „Aussagen zur klinischen Wirksamkeit gegen die Omikron-Variante können aktuell noch nicht getroffen werden“. Aber: „Aktuelle Daten zeigen, dass der Schutz nach 1. Auffrischimpfung gegen Infektionen mit der momentan zirkulierenden Omikron-Variante innerhalb weniger Monate abnimmt“

Außerdem wird für Personen, die nach der 1. Auffrischimpfung eine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht haben, keine weitere Auffrischimpfung empfohlen.

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