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Zweite Klage gegen Biontech – jetzt zieht auch Moderna vor Gericht

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Von: Dominik Jahn

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Zweite Klage gegen Biontech. Nach CureVac zieht jetzt auch Moderna vor Gericht. Es geht um Patente und viel Geld. © Sebastian Gollnow/dpa

Erst im Juli hatte das Biotech-Unternehmen CureVac eine Klage wegen Patentrechtsverletzung gegen Biontech und Pfizer eingereicht. Nun sieht sich auch Moderna um den Lohn der Arbeit betrogen.

Es scheint ein großer Kampf der Pharmaunternehmen entbrannt zu sein, über die Entwicklung der Corona-Impfstoffe. Es geht um Patente und jede Menge Geld. Mittendrin sind das Biotechnologieunternehmen Biontech sowie deren Partner Pfizer. Aktuell meldet Konkurrent Moderna Ansprüche an, die entscheidende mRNA-Technologie geliefert zu haben. Es geht vor Gericht.

Bereits im Juli hatte mit CureVac ein Tübinger Biotech-Unternehmen eine Klage gegen Biontech und zwei der Tochterunternehmen eingereicht. Eine mögliche Milliarden-Forderung steht dabei im Raum. CureVac hat gegenüber echo24.de erklärt, warum die Klage erst jetzt eingereicht wurde und nicht schon bei der Markteinführung.

Moderna-Klage gegen Biontech und Pfizer: Unternehmen spricht von „rechtswidrig kopiert“

Ganz konkret äußert sich der Moderna-Chef auf der Unternehmensseite zum aktuellen Vorgehen. Stéphane Bancel, Chief Executive Officer von Moderna: „Wir reichen diese Klagen ein, um die innovative mRNA-Technologieplattform zu schützen, die wir in den zehn Jahren vor der COVID-19-Pandemie entwickelt, in deren Entwicklung wir Milliarden von Dollar investiert und die wir patentiert haben.“

Und es wird noch deutlicher. Der Ärger von Moderna ist klar formuliert von Shannon Thyme Klinger, Chief Legal Officer von Moderna: „Wir glauben, dass Pfizer und BioNTech die Erfindungen von Moderna rechtswidrig kopiert haben und sie weiterhin ohne Erlaubnis verwenden.“ Wie hoch die Forderungen ausfallen, ist nicht bekannt. Allerdings dürfte es sich ähnlich wie bei der CureVac-Klage um einen Milliarden-Betrag handeln. Moderna hat zudem die Klage in Deutschland und den USA eingereicht.

Biontech und Pfizer waren schneller: CureVac

Beide Unternehmen, CureVac und Moderna hatten im Rennen um den besten und am schnellsten auf dem Markt befindlichen Corona-Impfstoff das Nachsehen gegenüber Biontech und Pfizer. Und auch das große Milliarden-Geschäft der Pharmahersteller für Corona-Medikamente ging den Zahlen nach an den US-Pharmakonzern Pfizer mit dem Produkt Paxlovid.

Gerade bei CureVac konnte man nach der Impfstoff-Pleite den Eindruckgewinnen, es gehe vor allem darum, die Kassen wieder zu füllen. Auch dazu hat sich das Unternehmen gegenüber echo24.de klar geäußert: „Die Klage hat mit der finanziellen Lage des Unternehmens nichts zu tun. Diese ist nach wie vor gut.“

Klagen gegen Biontech: Gerade CureVac gilt immer wieder als schlechter Verlierer

Immer wieder haftet dem Unternehmen der Stempel des schlechten Verlierers an. Auch die Tatsache, dass CureVac im April den Zuschlag für einen Million-Deal mit dem Staat bekommen hat, wirkt zunächst komisch. Zum einen ist der deutsche Staat mit 300 Millionen Euro als einer der größten Anteilseigner eingestiegen, zum anderen geht es bei dem Deal um die Impfstoffversorgung bis ins Jahr 2029. CureVac hat aber keinen Corona-Impfstoff auf dem Markt.

Auf echo24.de-Nachfrage sah man bei CureVac in beiden Tatsachen kein Problem und definierte die Rolle des Unternehmens bei der Impfstoffsicherung als Originator (Urheber/Erfinder). Eine Beeinflussung bei der Vergabe sah man ohnehin nicht gegeben. Dazu hieß es: „Das Vergaberecht ist klar: Öffentliche Aufträge und Konzessionen werden im Wettbewerb und im Wege transparenter Verfahren vergeben.“

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