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Bittere Corona-Prognose: Kein Pandemie-Ende in Sicht – kommt Sommerwelle?

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Von: Christina Rosenberger

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Der Frühling hält langsam aber sicher Einzug und die Corona-Regelungen werden nach und nach gelockert. Doch die Zahlen steigen wieder. Bedeutet das eine erneute Welle?

1.485,7 – so lautet die aktuelle 7-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg (Stand vom 7. März). Damit sind die Corona-Zahlen den fünften Tag in Folge weiter angestiegen, wie das Landesgesundheitsamt (LGA) für den Südwesten meldet. Doch gleichzeitig hält auch der Frühling Einzug. Die Temperaturen klettern in die Höhe, die Knospen beginnen zu sprießen. So sollen eigentlich auch in ganz Deutschland die Corona-Maßnahmen gelockert werden. Auch die Baden-Württembergische Corona-Verordnung wird angepasst. Doch nun warnt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vor einer erneuten Welle – möglicherweise früher als gedacht.

Den Zeitungen der Funke Mediengruppe sagte Lauterbach bereits am Samstag: „Ich teile die Sorge vieler Wissenschaftler: Wir müssen mit einer Sommerwelle rechnen.“ Deshalb dringt der Gesundheitsminister auch weiterhin auf wichtige Schutzinstrumente. Der Grund für die Sorge: Die Omikron- sowie die Delta-Variante seien so infektiös, dass es selbst bei gutem Wetter durch viele Kontakte und nachlassenden Impfschutz wieder zu steigenden Infektionszahlen kommen könnte, wenn es gar keine Einschränkungen mehr gäbe, so die Deutsche Presse-Agentur dpa.

Corona-Pandemie: Kommt die Sommerwelle? Gesundheitsminister Lauterbach warnt

Demnach müssten die Länder die Möglichkeit haben, früh auf kommende Wellen zu reagieren. Dazu gehören beispielsweise Maskenpflicht und auch Kontaktbeschränkungen. Lauterbach betonte: „Es sollte möglich sein, Obergrenzen für private Treffen und öffentliche Veranstaltungen festzulegen sowie Zutrittsregeln etwa für die Gastronomie“, und weiter: „All diese Instrumente sollten nur dann zum Einsatz kommen, wenn sie tatsächlich notwendig sind.“ Mögliche neue Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie sollten demnach durch die Landesparlamente festgestellt werden.

Es sollte möglich sein, Obergrenzen für private Treffen und öffentliche Veranstaltungen festzulegen sowie Zutrittsregeln etwa für die Gastronomie.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD)

Doch damit diese Maßnahmen auch weiterhin möglich wären, müsste die Bundesregierung in den nächsten Tagen eine Rechtsbasis für Corona-Regeln nach dem 19. März schaffen. Zu diesem Datum sollen eigentlich beinahe alle Beschränkungen fallen. Das hatten Bundeskanzler Olaf Scholz und die Ministerpräsidenten beim vergangenen Bund-Länder-Gipfel beschlossen.

Corona: Kommt die Sommerwelle mit neuen Beschränkungen?

Die Reaktionen auf Lauterbachs Forderung zur Fortführung der Corona-Maßnahmen auch nach dem 19. März fallen derweil recht unterschiedlich aus. Während der FDP-Vize Wolfgang Kubicki den Funke-Zeitungen sagte, er sei sicher, dass sich die Vorstellungen Lauterbachs zu weiteren tiefgreifenden Maßnahmen über den 20. März hinaus nicht realisieren würden, erhält der Gesundheitsminister aus den Reihen der Grünen Unterstützung. Parteichefin Ricarda Lang erklärte, lockern mit Bedacht sei angesagt – es sei gefährlich, die Corona-Schutzmaßnahmen zu schnell zu lockern.

Schon jetzt sind allerdings weitreichende Lockerungen in Kraft. Erst am Freitag waren die Beschränkungen aufgeweicht worden. Davon profitiert haben Gastronomie, Hotellerie, Clubs und Discotheken. Ob in Deutschland wirklich bald alle „Hüllen“ fallen, und inwieweit uns tatsächlich eine Sommerwelle droht, bleibt weiterhin abzuwarten.

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