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KSK wird teilweise aufgelöst: Kramp-Karrenbauer zieht nach Fällen von Rechtsextremismus Konsequenzen

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Von: Richard Strobl

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Die KSK wird nach Rechtsextremismus-Fällen reformiert und teilweise aufgelöst. (Archivbild)
Die KSK wird nach Rechtsextremismus-Fällen reformiert und teilweise aufgelöst. (Archivbild) © dpa / Carsten Rehder

Nach einer Serie von Rechtsextremismus-Fällen in der Elite-Einsatzgruppe KSK zieht Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer jetzt Konsequenzen.

Berlin - Nach einer Serie von Rechtsextremismus-Fällen um die Elitetruppe KSK (Kommando Spezialkräfte) zieht Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer jetzt drastische Konsequenzen

KSK in der Kritik: AKK zieht Konsequenzen

Eine Kompanie wird aufgelöst, die Ausbildung für die Elitetruppe reformiert. Zudem sollen die Kontrollen verschärft werden. Das berichtet die FAZ am Dienstag. Demnach sind 70 Soldaten von der Kompanie-Auflösung betroffen.

Der Eliteeinheit soll die Oberhoheit über die Ausbildung genommen werden. Kramp-Karrenbauer will das Konzept am Mittwoch auf einer Pressekonferenz vorstellen.

Bis zum Herbst steht die KSK dem Bericht nach unter verschärfter Beobachtung. Es drohen weitere Schritte, sollte die Einheit als Ganzes bis dahin nicht einwandfrei auf Basis des Grundgesetzes handeln. Eine komplette Auflösung oder komplette Neustrukturierung bleibt demnach ebenfalls eine Option.

Der Forderung nach einer Auflösung der Spezialkräfte erteilte AKK bereits vorab gegenüber dem Radiosender SR 3 eine Absage. Sie erinnerte daran, dass die Truppe 1996 zur Befreiung deutscher Geiseln in Kriegsgebieten gegründet wurde, was bis zu diesem Zeitpunkt ohne ausländische Hilfe nicht möglich war.

„Wir brauchen auf jeden Fall Spezialkräfte“, sagte sie. Aber man müsse in besonderer Art und Weise Vertrauen in eine solche geheim operierende Truppe haben. Und deswegen sei es an dieser Stelle noch wichtiger als anderswo, gegen Extremismus vorzugehen.

KSK in der Kritik: Wiederholt Vorfälle von Rechtsextremismus

Das KSK hat seit 2017 immer wieder mit rechtsextremistischen Vorfällen Schlagzeilen gemacht. Alles begann im April 2017 mit einer Abschiedsparty für einen KSK-Kommandeur, bei der mit Schweineköpfen geworfen, Rechtsrock gespielt und der Hitlergruß gezeigt worden sein soll. Bei einem der Partygäste fand die sächsische Polizei später ein Waffenversteck mit Munition und Sprengstoff.

Im Januar gab der Militärischen Abschirmdienstes (MAD) bekannt, dass bei der Elitetruppe 20 Soldaten unter Rechtsextremismus-Verdacht stehen.* Im Verhältnis zur Truppenstärke war der Anteil zu diesem Zeitpunkt fünf Mal so hoch wie bei der Bundeswehr insgesamt.

Im Mai setzte Kramp-Karrenbauer eine Arbeitsgruppe ein, um ein Konzept zur Unterbindung rechtsextremistischer Tendenzen im KSK zu erarbeiten. Nun will sie darüber eine Entscheidung treffen. Eine weitere Folge der Debatte ist auch ein Streit um die Rückkehr der Wehrpflicht(rjs/dpa) *merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

In der Bundeswehr dienen offenbar auch Mitglieder einer rechtsextremen türkischen Organisation, die Verbindungen zum dortigen Geheimdienst haben könnte.

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