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Weltklimarat legt alarmierenden Bericht vor - Professor mit extremer Vermutung

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Getreideernte: Im Fokus des Klimarats steht die Landnutzung.
Getreideernte: Im Fokus des Klimarats steht die Landnutzung. © Archivbild / dpa / Bernd Wüstneck

Der Klimawandel hat einen kritischen Punkt erreicht. Der Weltklimarat in Genf schellt die Alarmglocken. Das Extremwetter wird die Nahrungsmittelproduktion beeinflussen.

Update vom 30. Dezember, 16.42 Uhr: Das kommende Jahr dürfte für alles andere als Erleichterung sorgen. Neue Zahlen lassen eine Rekord-Hitze im Sommer 2020 vermuten. Für einen Diplom-Meteorologen eine „Schockprognose“.

Weltklimarat legt alarmierenden Bericht vor - Professor mit extremer Vermutung

Update vom 8. August, 14.59 Uhr: Der Sonderbericht des Weltklimarats zur Landnutzung treibt in Deutschland die Debatte über ein Umsteuern bei Landwirtschaft und CO2-Ausstoß an. „Wir müssen jetzt die Priorität auf Klimaschutz setzen“, sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD). Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt forderte vom Klimakabinett der Bundesregierung am 20. September „wirklich relevante Vorschläge“ zu Kohleausstieg, Verkehr und Flächennutzung, „kein Klein-Klein mehr“.

Der Weltklimarat IPCC fordert in seinem Sonderbericht ein radikales Umsteuern bei der Bewirtschaftung von Land und Wäldern. Die Ausbeutung von Land, die Abholzung von Wäldern, Lebensmittelverschwendung und Emissionen aus der Landwirtschaft müssten drastisch reduziert werden.

Schulze drängte darauf, den Anteil des Öko-Landbaus in Deutschland auf die schon länger anvisierten 20 Prozent zu erhöhen. Indirekt kritisierte Schulze das bestehende System der Massentierhaltung und Intensivlandwirtschaft. Sie wandte sich dagegen, „dass wir Soja importieren, um Tiere zu füttern, Tiere in einer Menge, dass wir mit der Gülle nicht mehr klarkommen“. Dies sei „keine Landwirtschaft, die wirklich nachhaltig ist“.

Weltklimarat legt alarmierenden Bericht vor - Professor mit extremer Vermutung

Erstmeldung vom 8. August 2019: Genf - In vielerlei Hinsicht geht es ums Essen. Gut ein Viertel der menschlich produzierten Treibhausgasemissionen kommen aus der Landwirtschaft. Und nicht nur das - das Temperaturplus von mehr als 1,5 Prozent wirkt wieder auf die Landwirtschaft zurück. Extremwetter-Ereignisse werden die Lebensmittelproduktion künftig stark beeinträchtigen, meldet der Weltklimarat aus Genf. Der weltweite Temperaturanstieg hat über den Landflächen bereits 1,53 Grad erreicht. Das geht aus dem am Donnerstag in Genf veröffentlichten Sonderbericht des Weltklimarats IPCC hervor. Der Rat schellt die Alarmglocken. 

Für den Bericht hat der Weltklimarat die Zeiträume von 1850 bis 1900 und von 2006 bis 2015 verglichen. Das Ergebnis: die globale Temperatur ist insgesamt um knapp 0,9 Grad gestiegen und liegt damit um 1,53 Prozent über der vorindustriellen Temperatur. 

Klimawandel: Extremwetter wird zu „Normalwetter“

In der Folge wird in den kommenden Jahrzehnten die Zahl, Dauer und Intensität von Hitzewellen sowie Dürren nicht zuletzt rund ums Mittelmeer zunehmen, warnen die 107 Forscher aus 52 Ländern. In vielen Regionen werden zudem häufiger extreme Regenfälle vorkommen. Für Deutschland könnten Durchschnittstemperaturen über 40 Grad immer wahrscheinlicher werden, erklärt Professor Mojib Latif vom Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung (Geomar) in Kielgegenüber gegenüber Welt.de

Klimawandel: Weltklimarat empfiehlt dringend, die Erde besser zu schützen

Der Weltklimarat empfiehlt in seinem Bericht dringend, im Kampf gegen eine weitere Erwärmung der Erde die Wälder und nicht zuletzt die Moore besser zu schützen. Zugleich sieht der IPCC Gefahren für die sichere Versorgung mit Lebensmitteln. „Die Stabilität des Nahrungsmittel-Angebots wird voraussichtlich sinken, da das Ausmaß und die Häufigkeit von Extremwetter-Ereignissen, die die Lebensmittelproduktion beeinträchtigen, steigen wird.“

In den vergangenen Monaten ist der Klimawandel nicht nur im Bewusstsein der Deutschen zu einem wichtigen Thema geworden. Auch auf die Landschaft in Deutschland nimmt die globale Erwärmung Einfluss. Martin Neumeyer, Chef der Bayerischen Staatsforsten, berichtet bei Merkur.de* über die Veränderungen in bayerischen Wäldern

dpa/nai

*Merkur.de ist Teil der bundesweiten Ippen-Digital-Zentralredaktion.

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