Polarwirbel könnte zerbrechen: Kommt jetzt ein Winter-Einbruch in Deutschland?
Laut einigen Prognosen sollte der Polarwirbel zerbrechen und zu eisiger Kälte führen, das ist aber bisher nicht passiert. Wird es nochmal richtig kalt?
Kassel – Bis vor Kurzem hieß es von mehreren Wetterdiensten, dass der Februar sich von seiner kalten Seite zeigen wird. Selbst der 100-jährige Kalender sagte niedrige Temperaturen für Februar voraus. Doch danach sieht es aktuell nicht aus – ganz im Gegenteil. In vielen Regionen Deutschlands klettern die Temperaturen über zehn Grad, mancherorts sogar noch höher. Dabei wurde doch sogar berichtet, dass der Polarwirbel zerbrechen soll, was für Temperaturen bis zu minus 20 Grad im Februar führen könnte, was ist daraus geworden?
„Der Polarwirbel wird Ende Januar, Anfang Februar massiv gestört, abgedrängt, verkleinert, verschrumpft“, sagte beispielsweise Wetter-Experte Jan Schenk gegenüber weather.com. „Drei bis sechs Wochen nach so einem Ereignis kommt es zu einem Aufbruch arktischer Luftmassen – zu richtig kaltem Winter“, berichtete er weiter. Geht man von dieser Wettervorhersage aus, wird es Ende Februar nochmal richtig ungemütlich und das schlechte Wetter könnte sich sogar in den März ziehen. Droht der Polarwirbel zu brechen und bringt nochmal eisike Kälte und Schnee?
Polarwirbel verändert sich – doch das bedeutet nicht automatisch eiskaltes Wetter
Dass der Polarwirbel bricht, ist kein neues Phänomen, es passiert im Schnitt alle zwei Jahre. Wenn er nicht den Winter über intakt bleibt, fängt er an zu trudeln und sich zu deformieren, zu teilen oder er zerbricht. Also Folge davon ist die Wahrscheinlichkeit deutlich höher, dass die kalte Polarluft in südliche Lagen zieht, berichtet das Wissensmagazin Spektrum. Danach sieht es in diesem Jahr jedoch nicht aus.

„Bis zum ersten März passiert überhaupt nichts, der Mittelwert bleibt so um die fünf bis zehn Grad bis zum ersten März. Da ist also auch Ende Februar kein Wintereinbruch in Sicht, keine große Kälte. Ja, der Polarwirbel ist unterwegs, der teilt sich teilweise, aber es ist überhaupt nicht sicher, was da passiert“, sagt der Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net. Ein Blick auf das Wetter im Februar und März vergangener Jahre zeigt, wie unterschiedlich die Temperaturen ausfallen können.
Monat und Jahr | Durchschnittstemperatur |
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Februar 2022 | 4,4 Grad Celsius |
März 2022 | 5,1 Grad Celsius |
Februar 2021 | 1,4 Grad Celsius |
März 2021 | 4,6 Grad Celsius |
Quelle: wetter.com |
Wetter: Was passiert mit dem Polarwirbel – und wie kalt wird es wirklich?
Das langjährige Mittel der durchschnittlichen Märztemperatur liegt bei 3,5 Grad Celsius. Die ersten Langfristmodelle, wie das europäische Modell ECMWF, schätzt eine Abweichung davon in diesem Jahr um circa ein Grad, berichtet wetter.com.
Auf einen arktischen Winter deutet hierbei nichts hin. Den Meldungen vom zerbrechenden Polarwirbel, der für Winter-Wetter sorgt, widersprechen auch die Berechnungen eines Meteorologen, die sogar besagen, dass man sich vom Winter 2023 bereits verabschieden kann. (kiba)