Gaskrise: Diese Jobs sind jetzt besonders gefährdet in Deutschland
Die schlimmen Folgen der Gaskrise: Millionen Arbeitsplätze sind in Gefahr. Fachleute sind sich einig, eine Branche ist extrem gefährdet.
Wie wird unser Winter? Gaskrise, Inflation, Corona – drei Szenarien. Der schlimmste Fall entlockt den Experten dabei wirklich düstere Prognosen. Und auch Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger spricht von einer massiven Belastung der deutschen Wirtschaft. Die Folgen für Millionen Jobs könnten verheerend sein.
Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erklärt Dulger: „Die Summe der Belastungen ist groß. Das kann dazu führen, dass wir Betriebe und Arbeitsplätze verlieren.“ Der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw), Bertram Brossardt, geht nach Studien-Ergebnissen von 5,6 Millionen Arbeitsplätze aus, die in der Gaskrise wegfallen könnten.
Gaskrise: Studie zeigt Folgen nach Ende der Gaslieferungen
Das Analyse- und Beratungsunternehmen Prognos hatte in seiner Studie im Auftrag der vbw aufgezeigt, dass bei ausbleibenden Gaslieferungen aus Russland die deutsche Wirtschaft um 12,7 Prozent einbrechen würde. Damit gäbe es einen Verlust der Wertschöpfung von rund 193 Milliarden Euro.
Prognos schreibt weiter von drohender flächendeckender Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit und ein dauerhafter Verlust der industriellen Strukturen.
Die Jobs sind jetzt besonders gefährdet durch die Gaskrise
Wie die dpa berichtet, erklärte Michael Böhmer, Chefvolkswirt bei Prognos, dass die Industrie für 36 Prozent des Gasverbrauchs in Deutschland stehe. Fallen die Lieferung aus Russland weg, dann geht die Industrie in die Knie. Zwar könne man laut Artikel in einigen Bereichen Gas einsparen, aber „für die Chemieindustrie sei Gas ebenso unverzichtbar wie für die Glasindustrie oder die Walzwerke der Stahlindustrie“.
Eine Kettenreaktion in der Verschärfung der Gaskrise wäre die Folge. Ende Juni äußerte sich Böhmer im München bereits dahingehend, dass ohne Lack, Glas oder Stahl die Autoindustrie und viele andere Branchen in Bedrängnis kämen. Den größten Schaden sieht er auch in der Autoindustrie und in der Lebensmittelbranche.
Gaskrise: So geht der Industrie die Luft aus – Firmen weg, Jobs weg, Geld weg
Auch der Arbeitgeberpräsident blickt mit großer Sorge auf die Industrie in der Gaskrise. Dem dpa-Bericht nach sieht er die chemische Industrie als Großverbraucher und die seien bei der benötigten Prozesswärme auf Gas angewiesen. Dugler: „Für die Wärme in den Wohnungen sind Alternativen schneller und leichter verfügbar, auch Kohle oder Atomstrom. Aber die Prozesswärme in der Industrie, das kriegt man eben ohne Gas nicht hin. Das sind Prozesse, die man nicht einfach ein- und ausschalten kann“
Hier würde der Gasmangel dann massiv Arbeitsplätze wegstreichen, in ganzen Branchen. Produktionsstätten müssten schließen und es könnten keine Löhne mehr gezahlt werden.