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Wetter in Deutschland 2022: Jetzt wird der Klimawandel im Sommer spürbar

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Von: Lisa Klein

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Die Auswirkungen des Klimawandels sind in Deutschland bereits im Sommer 2022 deutlich spürbar. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) zeichnet eine düstere Klimaprognose.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat eine Prognose abgegeben, welche Auswirkungen die globale Erderwärmung auf das Wetter und Klima in Deutschland schon bald haben wird. Bereits in den nächsten Jahren könnte es den Klimavorhersagen für Deutschland zufolge bis zu einem Grad wärmer werden als in den vergangenen drei Jahrzehnten.

Die mittlere Temperatur der Jahre 2022 bis 2028 könnte Berechnungen nach in Deutschland etwa 0,5 bis 1,0 Grad wärmer ausfallen als der Durchschnitt von 9,3 Grad in der Referenzperiode von 1991 bis 2020, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet. „Unsere Analysen zeigen, dass der Klimawandel Deutschland auch in den kommenden Jahren deutlich prägen wird“, sagt Tobias Fuchs, Klima-Vorstand des DWD.

Prognosen der Weltwetterorgnaisation (WMO) zeigen außerdem, dass weltweit ein bedeutender Klimawert ebenfalls schon bald überschritten sein könnte: Die globale Durchschnittstemperatur eines Jahres könnte bis 2026 erstmals mehr als 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau liegen.

Wetter: So trifft der Klimawandel Deutschland – DWD mit düsterer Prognose

Bereits in diesem Jahr hat der Klimawandel deutlichen Einfluss auf das Wetter: Der Sommer 2022 soll laut Experten zu warm ausfallen. Deutschlandweit wird ein Temperaturplus von bis zu einem Grad im Vergleich zu der Referenzperiode von 1991 bis 2020 prognostiziert. In dem Zeitraum von 1991 bis 2020 lag der Durchschnitt bei 17,6 Grad. Im Referenzzeitraum 1961-1990 lag die Mitteltemperatur im Sommer sogar noch bei 16,3 Grad, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet. Die Geschwindigkeit des Temperaturanstiegs in Deutschland sowie weltweit hat in den vergangenen 50 Jahren deutlich zugenommen.

Unsere Analysen zeigen, dass der Klimawandel Deutschland auch in den kommenden Jahren deutlich prägen wird.

Tobias Fuchs, Klima-Vorstand des DWD

Der DWD geht zudem von einer immer größeren Trockenheit in Deutschland aus. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit für geringere Niederschläge in einigen nördlichen Regionen besonders hoch. Laut den Wetter-Prognosen für den Sommer 2022 soll es bereits in diesem Jahr vor allem im Osten noch trockener werden – der ohnehin trockensten Region Deutschlands.

Wetter: Diese Auswirkungen hat der Klimawandel auf Deutschland

Weitere Auswirkungen der von menschengemachten Erderwärmungen – neben Hitze, Trockenheit, Dürre und erhöhter Waldbrandgefahr – sind bereits jetzt in Deutschland deutlich spürbar. Folgen des Klimawandels sind vor allem Extremwetterereignisse – Unwetter, Starkregen, heftige Gewitter, starke Stürme und Überschwemmungen. Von Unwettern ist auch der Sommeranfang 2022 in Baden-Württemberg geprägt: In den vergangenen Wochen hat der DWD häufig vor Unwettern im Südwesten gewarnt.

Eine weitere Folge des Klimawandels sind schlechte Ernten durch Dürre oder Starkregen. Auch hier sind die Auswirkungen in Deutschland bereits direkt zu spüren: Die Preise für bestimmte Rohstoffe steigen und somit auch die Preise für Verbraucher in den Supermarktregalen. Aufgrund von schlechten Ernten sind bereits Anfang 2022 die Preise für zahlreiche Lebensmittel gestiegen, unter anderem Nudeln und Kaffee.

Klimawandel: Temperaturen in Deutschland steigen schneller als der weltweite Durchschnitt

Klimaprojektionen bieten eine Abschätzung über die langfristige Klimaänderung. Die Projektionen des DWD sagen für Deutschland für 2031 bis 2060 ein Temperaturplus von 1,1 Grad (Klimaschutz-Szenario) bis zu 1,9 Grad (Weiter-wie-bisher-Szenario) jeweils im gesamten Jahr voraus, wie die dpa berichtet. Basis ist hier wieder das Mittel der Referenzperiode von 1971 bis 2000, das bei 8,6 Grad lag.

Das Jahresmittel der Lufttemperatur sei in Deutschland im Zeitraum von 1991 bis 2020 bereits um 1,4 Grad wärmer gewesen als in den Jahren 1881 bis 1910, sagte Florian Imbery vom DWD. Die Temperaturen in Deutschland sind laut DWD damit deutlich stärker gestiegen als im weltweiten Durchschnitt. Der Grund dafür: Landregionen erwärmen sich generell schneller als Regionen am Meer.

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