Notarzt aus New York: Coronavirus schlimmer als 11. September und Krieg im Irak
Die Zahl der Infizierten in den USA steigt weiter rasant. In New York ist die Lage dramatisch. Ein US-Notarzt hat nun von der Front berichtet. Die Aussagen sind schaurig.
- Das Coronavirus* breitet sich in den USA weiter aus. Insbesondere New York ist schwer betroffen.
- Ein US-Notarzt schilderte nun die schlimmen Zustände im Epizentrum der USA.
- Täglich müsse er mehrere Menschen für tot erklären.
- Hier finden Sie aktuelle Corona-Fallzahlen* aus Deutschland. Wichtige Informationen zum geltenden Kontaktverbot* und der laufenden Suche nach einem Impfstoff*.
New York - „Wir haben mehr Kranke verloren, als wir retten konnten“, erzählt US-Notarzt Phil Suarez gegenüber der Bild. Die Zustände in New York gleichen demnach einem Kriegsschauplatz. Täglich ist Suarez dort mit der ungeschminkten Wahrheit konfrontiert. Die Pandemie habe längst alle Kapazitäten gesprengt.
Um acht bis zehn Patienten müsse er sich pro Schicht kümmern. Es sei „das Schlimmste, was ich jemals erlebte habe“ - obwohl Suarez bereits die Terror-Attacke am 11. September 2001 miterlebte und als Trauma-Arzt in einem Krankenhaus in Mossul (Irak) während des Krieges gegen die Terrormiliz ISIS eingesetzt wurde.
Die momentane Hilflosigkeit treibe ihm die Tränen in die Augen. „Oftmals ist es bereits zu spät und die Opfer sterben, während wir noch versuchen, sie wiederzubeleben.“
Coronavirus in den USA: US-Notarzt beschreibt Bilder des Grauens
In New York regiert das Chaos. Allein an einem einzigen Tag wurden 7100 Notfälle über die Notrufnummer 911 gemeldet - ein trauriger Rekord. Die Menschen fürchten sich. Ihre Angst ist berechtigt, schließlich kann die Stadt die Lage nicht mehr allein bewältigen. Insgesamt 250 Ambulanzen mussten aus anderen Regionen in der Metropole zum Einsatz gebracht werden. Drei bis vier Menschen müsse er pro Schicht für tot erklären.
Coronavirus in den USA: Ärzte stellen sich auf „lange Schlacht ein“
Die Einsätze setzen ihm zu. Neben der traumatisierenden Bilder quäle ihn auch die Angst. Denn die Gefahr sich selbst zu infizieren, sei immer präsent. „Wir wissen noch zu wenig über das Virus, nicht zuletzt wie genau es übertragen wird.“ Viele seiner Kollegen seien bereits an Covid-19 erkrankt, einige gestorben. Eine „lange Schlacht“ stehe seinen Kollegen und ihm wohl bevor, erklärt Suarez erschöpft.
Im Bundesstaat Michigan erlebte eine Frau unvorstellbares Leid - sie verlor innerhalb von drei Tagen ihren Mann und ihren Sohn an das Virus.
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