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Brexit wirft Schatten voraus: Deutscher Chemiekonzern legt Milliardeninvestitionen auf Eis

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Der Brexit und Handelskrisen wie der Streit zwischen USA und China lähmen deutsches Wirtschaftswachstum: Der Leverkusener Chemiekonzern Covestro legt eine geplante milliardenschwere Investition auf Eis

Leverkusen/Baytown - Covestro wollte für 1,5 Milliarden Euro eine neue Großanlage in Baytown (USA) bauen - doch daraus wird erst einmal nichts. Das Marktumfeld sei nicht einfach, schätzt man die Lage derzeit in der Konzernzentrale ein. Geplant gewesen war der Bau einer Großanlage, in der das Schaumstoffvorprodukt MDI hergestellt werden sollte - 500 000 Tonnen sollte die Anlage jährlich liefern. Damit wollte man sich eigentlich für das erwartete Nachfragewachstum rüsten - fertig gestellt werden sollte die Anlage im Jahr 2024.

Brexit und Co. bereiten dem Konzernchef Sorgen

Doch statt Vorfreude auf das bevorstehende Wachstum herrscht in Leverkusen aktuell eher Unruhe: „Das Umfeld wird schwieriger für uns und die gesamte Chemieindustrie“, zitiert der dpa-Newskanal Konzernchef Markus Steilemann aus einem aktuellen Interview in der Süddeutschen Zeitung. Die Gründe dafür lägen in Handelskonflikten, wie dem Streit zwischen den USA und China, sowie dem Brexit*. Die flexible Fristverlängerung, auf die sich EU und Großbritannien in den Brexitverhandlungen geeinigt hatten*, endet am 31. Januar - somit verlässt Großbritannien an diesem Tag die EU. Doch wie es nach dem Brexit weitergeht, muss dann immer noch verhandelt werden*.

Brexit sorgt für Unsicherheiten

Die komplizierte internationale Lage sowie die Flaute in der Autoindustrie führen nach Ansicht der Konzernzentrale in Leverkusen wohl dazu, dass die einschlägigen Branchen ihre Nachfrage nicht weiter steigern werden. Für Steilemann überwiegen die Unsicherheiten: „Daher fehlt mir kurzfristig die Wachstumsfantasie für unsere Abnehmerbranchen.“

Mit zukünftigen Wirtschaftsentwicklungen beschäftigt sich der Konzernchef unterdessen beim

, wie er auf Twitter bekannt gibt. Am 19. Februar wird der Konzern die Jahreszahlen zu 2019 vorstellen - Experten erwarten für diesen Tag auch weitere Details zu anderen geplanten Investitionen. 

Auch eine von Boris Johnson angekündigte Neuordnung der Migrationspolitik sehen Experten mit Blick auf die britische Wirtschaft kritisch.

* Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks. 

kat mit dpa

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