Booster-Studie aus USA: So gut schützen Impfstoffe gegen Omikron

Neue Booster-Studie gegen Omikron: Die US-Gesundheitsbehörde gibt wichtige Empfehlung ab - die Infektionszahlen in Amerika sind derweil dramatisch.
Mit der Omikron-Variante des Coronavirus wächst seit Wochen die Sorgen um die Wirksamkeit der unterschiedlichen Impfstoffe. Was bringt das Boostern? Mit den mRNA-Impfstoffen von Biontech, Moderna und dem Vektorimpfstoff AstraZeneca, sowie dem proteinbasierten Impfstoff Novavax und dem Totimpfstoff Valneva ist die Auswahl groß. Neue Studien aus den USA liefern jetzt Antworten dazu.
Immer wieder erklären Virologen, wie wichtig die dritte Impfung gegen das Coronavirus und im Speziellen gegen Omikron ist. Besonders die mRNA-Impfstoffe seien dafür aktuell entscheidend. In einem Beitrag der US-Gesundheitsbehörde CDC wurde diese Wirksamkeit von Biontech und Moderna gegen schwere Krankheitsverläufe und Krankenhausaufenthalte in mehreren Booster-Studien untersucht.
Centers for Disease Control and Prevention (CDC)
Die Centers for Disease Control and Prevention sind eine Behörde des US-amerikanischen Gesundheitsministeriums. CDC hat die Aufgabe die öffentliche Gesundheit zu schützen. Ein wichtiges Aufgabengebiet der Behörde sind Infektionskrankheiten: Damit entspricht ihre Zuständigkeit etwa der des Robert Koch-Instituts in Deutschland.
US-Behörde mit mehreren Booster-Studien zu Omikron
Wie der Sender NBC dazu schreibt, zählen diese drei Studien zu den ersten, „die sich mit der Wirkung der Impfstoffe gegen Omikron in den Vereinigten Staaten befassen“. In den USA sind inzwischen mehr als 99 Prozent der Neuerkrankungen mit Omikron.
Einleitend erklärt die CDC, dass laut Schätzungen die Wirksamkeit der mRNA-Impfstoffe in den vergangenen Monaten zurückgeht. Als Grund für diese Entwicklung sehen die Wissenschaftler die nachlassende Immunität gegen die verschiedenen Corona-Varianten.
Booster-Studien: So gut wirkt die dritte Impfung
In einer Multistate-Analyse wurden Werte von Erwachsenen in 10 Bundesstaaten im Zeitraum vom 26. August 2021 bis 5. Januar 2022 herangezogen. Insgesamt wurden dabei 259 Krankenhäuser und 383 Notaufnahmen mit einbezogen. Es zeigte sich, dass eine dritte Impf-Dosis von Biontech oder Moderna die Gefahr einer Krankenhaus- oder Notaufnahmeeinweisung bei der Delta-Variante um 94 Prozent senken könne. Bei der Omikron-Variante des Corona-Virus waren es noch 82 Prozent. Die untersuchten Teilnehmer waren dabei entweder mit Biontech oder Moderna geimpft.
Booster-Impfung: Wirksamkeit nach zweiter Dosis immer schlechter
Die neuen Booster-Studien aus den USA haben auch erneut deutlich gemacht, dass die Wirksamkeit der Impfstoffe nach der zweiten Dosis zuletzt deutlich geringer ausfiel. So gaben die Vakzine bei einem Anstieg der Delta-Variante zunächst 86 Prozent Schutz. Nach sechs Monaten sank der Wert allerdings bereits auf nur noch 76 Prozent. Eine Booster-Impfung steigerte die Wirksamkeit dann wieder auf 94 Prozent.
Mit der Omikron-Variante des Coronavirus sank laut der Studien die Wirksamkeit der Impfstoffe dramatisch. Sechs Monate nach der zweiten Dosis lagen die Werte nur noch bei 38 Prozent. Erst mit einer Booster-Impfung konnte der Schutz vor möglichen mittleren und schweren Verläufen wieder auf 82 Prozent gesteigert werden.
US-Experten äußern sich zu Booster-Studien
Gegenüber NBC erklärte CDC-Direktorin Dr. Rochelle Walensky die Ergebnisse: „Der Schutz vor Infektionen und Krankenhausaufenthalten mit der Omicron-Variante ist am höchsten für diejenigen, die mit ihrer Impfung auf dem neuesten Stand sind - diejenigen, die aufgestockt werden, wenn sie in Frage kommen.“ Die US-Gesundheitsbehörde hat zuletzt das Boostern für alle Personen im Alter von ab 12 Jahren mit einem mRNA-Impftstoff in einem Zeitraum von fünf Monaten nach der zweiten Impf-Dosis empfohlen.

Der Leiter der Abteilung für Infektionskrankheiten des Atrium Health Wake Forest Baptist in North Carolina, John Sanders zeigte sich aufgrund der Ergebnisse optimistisch. Gegenüber NBC erklärte es, die Studien zeigten, dass dass die Auffrischungsimpfung generell einen „signifikanten Schutz“ vor einer Infektion oder einem symptomatischen Verlauf der Omikron-Variante biete. John Sanders: „Menschen, die ihren Booster erhalten haben, haben ein geringeres Risiko einer Durchbruchsinfektion, und wenn es bei ihnen doch zu einer Durchbruchsinfektion kommt, verläuft sie viel milder.“
Impfstoffe gegen Omikron: Weitere Booster-Studien
Auch andere Booster-Studien beschäftigen sich umfangreich mit der Wirksamkeit der aktuellen Impfstoffe gegen die Corona-Variante Omikron. Eine Testreihe aus England hat sich mit der besten Impfschutz-Kombination beschäftigt.
Neben den mRNA-Impfstoffen kamen in einer weiteren Booster-Studie auch der proteinbasierte Impfstoff Novavax und der Totimpfstoff Valneva mit in die Testreihe - dabei zeigte ein Vakzin fast keine Wirkung. Der Hersteller Valneva hat in der Folge reagiert und eine weitere überraschende Studie mit neuen Daten veröffentlicht. Und auch zu Johnson & Johnson wurde inzwischen eine Studie zur Wirksamkeit gegen Omikron veröffentlicht.