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Moderna oder Biontech? Dieser Impfstoff ist der bessere Booster

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Von: Christina Rosenberger

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Auffrischimpfungen gegen das Coronavirus – nur mit den mRNA-Vakzinen wird „geboostert“, doch welches Präparat ist besser?

Kampf dem Coronavirus – erneut steht in Deutschland die Impfung gegen Sars-CoV-2 im Fokus. Genauer gesagt sind die Booster das vorherrschende Thema der Stunde. Denn es ist Winter, die meisten Erst- und Zweitimpfungen sind schon Monate her und viele Deutsche machen sich Sorgen, durch die Grundimmunisierung nicht mehr gut genug vor Covid-19 geschützt zu sein. Deshalb hat die Ständige Impfkommission (STIKO) allen ab 18 Jahren nun eine Auffrischungsimpfung empfohlen.

Diese sogenannte „Booster-Impfung“ soll laut Robert Koch-Institut „in der Regel im Abstand von 6 Monaten zur letzten Impfdosis der Grundimmunisierung erfolgen“, doch auch eine Verkürzung des Impfabstandes auf fünf Monate kann demnach, wenn genügend Kapazitäten vorhanden sind, erfolgen. Da die Corona-Zahlen in Baden-Württemberg und ganz Deutschland nun wieder massiv ansteigen, und mittlerweile bekannt ist, wie stark die Wirksamkeit der Impfstoffe nach der Zweitimpfung abnimmt, ist der Ansturm auf die Booster enorm.

Booster-Impfung: Biontech oder Moderna – welcher Impfstoff ist besser?

Auch deshalb, weil immer mehr vollständig Geimpfte an Corona erkranken. Doch welcher Impfstoff ist für die Booster-Impfung der Beste? Immerhin ist die Auswahl bereits eingeschränkt worden. Die STIKO empfiehlt, für die Auffrischimpfung stets einen mRNA-Impfstoff zu verwenden. Also fallen die Vektor-Präparate von AstraZeneca und Johnson & Johnson für die Booster weg. Nur Moderna und Biontech werden zum Auffrischen der Corona-Impfung verwendet. Doch welcher ist besser?

Erst kürzlich warb Bundesgesundheitsminister Jens Spahn für eine Impfung mit dem Vakzin von Moderna. Da der Impfstoff des Mainzer Pharmaunternehmens Biontech beliebter sei, bleibe das Präparat von Moderna oft liegen und drohe nun ab Mitte Februar zu verfallen. Dass der Impfstoff von Moderna allerdings nicht so beliebt ist, sei laut Spahn keinerlei Hinweis darauf, dass das Präparat schlechter sei, als das von Biontech.

Corona Booster-Impfung: Biontech oder Moderna? Studien geben erste Erkenntnisse

Studien besagen, dass die beiden mRNA-Impfstoffe tatsächlich recht ähnlich sind. Sowohl die Wirksamkeit, die zu 90 Prozent vor einer schweren Erkrankung mit dem Coronavirus schützt, als auch die Nebenwirkungen seien beinahe identisch, erklären die Experten. Generell seien in den allermeisten Fällen nur leichte Impfreaktionen bei den Boostern bekannt. Dennoch gibt es für den Moderna-Impfstoff eine Einschränkung.

Die STIKO empfiehlt diesen Impfstoff generell erst ab einem Alter von 30 Jahren. Grund dafür ist das höhere Risiko für Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen bei Jüngeren im Vergleich zu dem Biontech-Impfstoff. Auch, wenn laut den Impf-Experten diese Erkrankungen nach der Moderna-Impfung bislang überwiegend mild verliefen, sei es sicherer, den mRNA-Impfstoff bei jüngeren Menschen nicht mehr zu „boostern“.

Corona Booster-Impfung: Biontech oder Moderna – Wirksamkeit im Vergleich

Auf der anderen Seite deuten erste Studien an, dass Moderna bei der Wirksamkeit und der Hospitalisierung besser gegen die Delta-Variante schützt als Biontech – und, dass die Wirksamkeit von Moderna länger anhält. Eine US-Studie liefert hierfür auch erste Zahlen:

HerstellerModernaBiontech
ImpfstoffSpikevaxComirnaty
Wirksamkeit gegen Delta:76 Prozent42 Prozent
Schutz vor schwerem Verlauf:81 Prozent75 Prozent

Hinzu kommt, dass das Gesundheitsministerium von Singapur kürzlich Ergebnisse eines Vergleichs veröffentlichte, die ebenfalls dafür sprechen, dass Moderna eine Nasenlänge weit vorne liegen könnte, was die Wirksamkeit angeht. Die Experten verglichen dort explizit die Wirksamkeit der Drittimpfung bei Personen, die mit Biontech grundimmunisiert waren.

Corona Booster-Impfung: Moderna oder Biontech? Berliner Experte mit Empfehlung

Das Ergebnis: Wurden die Probanden auch beim dritten Mal mit dem Impfstoff Comirnaty von Biontech geimpft, so reduzierte sich das Infektionsrisiko um 62 Prozent – wurde der Booster mit Spikevax von Moderna durchgeführt, so lag der Wert bei 72 Prozent.

Eine vollständige Bestätigung für diese These gibt es allerdings noch nicht. Die Forscher der Studie weisen darauf hin, dass die Zahlen nur vorläufig sind. Außerdem empfiehlt die Ständige Impfkommission generell, dass Personen, die bereits mit einem mRNA-Impfstoff geimpft wurden, möglichst zum Auffrischen nochmal den gleichen Impfstoff bekommen sollen, wie bei der Grundimmunisierung. Hinzu kommt, dass noch nicht klar ist, wie gut die bisherigen Corona-Impfstoffe gegen die neue Variante Omikron helfen.

Es lässt sich allerdings wohl grundsätzlich sagen: Egal, ob Biontech oder Moderna – eine Booster-Impfung mit einem mRNA-Impfstoff dürfte die Immunisierung sechs Monate nach Grundimmunisierung in kürzester Zeit wieder auffrischen. Auch der Berliner Infektiologe Leif Erik Sander sagte dem ZDF, er halte es „für völlig unproblematisch“, die Impfstoffe zu mischen. Für den Experten gilt die Devise, man solle an Impfstoff „nehmen, was da ist“.

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