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Biontech oder AstraZeneca: Welcher Corona-Impfstoff wirkt besser?

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Von: Christina Rosenberger

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Wie wirksam sind die Corona-Impfstoffe der Hersteller BioNTech und AstraZeneca? Welcher schützt besser? Diesen Fragen sind Forscher aus Großbritannien nachgegangen.

Wann ist Corona besiegt? Wie kommen wir endlich wieder raus aus dem ewigen Lockdown? Trotz verschärfter bundesweiter Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie stecken sich täglich immer noch Tausende Menschen in Deutschland neu mit Covid-19 an. Deshalb hat Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) auch angekündigt, die Bundes-Notbremse nachschärfen zu wollen. Doch das einzige Mittel, um dem Virus wirklich zu entkommen, scheinen Impfungen zu sein. Stellt sich die Frage: Welches Präparat ist das Beste?

Denn das Image von AstraZeneca ist angekratzt. Nach mehreren Rückschlägen und schlechten Schlagzeilen - zum Beispiel über seltene, aber potenziell tödliche Nebenwirkungen - wollen sich viele lieber mit dem Präparat eines anderen Herstellers impfen lassen: Das sind bisher hauptsächlich Moderna und BioNTech. Ob diese am Ende tatsächlich besser sind - also wirksamer vor einer Infektion mit Corona oder einem schweren Verlauf schützen - haben jetzt Forscher aus Großbritannien untersucht.

BioNTech vs. AstraZeneca: Studie zeigt einen verblüffenden Vergleich

Die Wissenschaftler haben in einer Langzeitstudie mit mehr als 370.000 Menschen ab 16 Jahren getestet, was die Impfung eigentlich bringt - und das Ergebnis ist verblüffend. Für die Studie wurden laut rtl.de zunächst verschiedene Untersuchungsgruppen gebildet - unter den Studienteilnehmenden waren demnach ungeimpfte Personen, Personen, die erst ein Mal geimpft wurden, und solche, die bereits vollständig durchgeimpft sind. Sie alle wurden in einem Zeitraum von vier Monaten mehrmals auf Antikörper gegen das Coronavirus getestet.

Mit insgesamt über 1,6 Millionen PCR-Tests kamen die Forscher schließlich zu dem Ergebnis, dass es in jedem Fall besser ist, sich überhaupt impfen zu lassen. Das Risiko, an Corona zu erkranken, nimmt laut der Studie schon nach einer einmaligen Impfung ab - sowohl bei Impfungen mit AstraZeneca als auch BioNTech sank das Risiko einer Erkrankung 21 Tage nach der ersten Spritze bereits um 65 Prozent. Die Wissenschaftler konnten also nach der Erstimpfung keinen Unterschied in der Wirksamkeit zwischen den beiden Vakzinen feststellen.

BioNTech vs. AstraZeneca: Wie sieht die Wirksamkeit nach der Zweitimpfung aus?

Der Schutz nach der zweiten Impfung konnte in der Studie der britischen Forscher bisher noch nicht verglichen werden. Hierzu fehlten noch Daten von AstraZeneca - denn viele der britischen Probanden hatten noch keine Zweitimpfung mit dem Vektor-Impfstoff erhalten. Das liegt vermutlich daran, dass für die AstraZeneca-Impfungen ein Abstand von ca. drei Monaten zwischen Erst- und Zweitdosis empfohlen wird, bei BioNTech sind es lediglich sechs Wochen.

Zur Wirksamkeit des BioNTech-Impfstoffes nach der zweiten Dosis berichten die Forscher von einem 70-prozentigen Schutz vor einer Ansteckung mit Covid-19 und 90 Prozent Schutz vor einer Erkrankung mit Symptomen. Allerdings ist die Studie noch nicht offiziell - sie wurde bislang nur auf einem Preprint-Server veröffentlicht und ist noch nicht in einem Fachmagazin erschienen. Das heißt laut focus.de, sie wurde noch nicht von unabhängigen Wissenschaftlern analysiert und bewertet.

Karl Lauterbach (Symbolfoto).
Karl Lauterbach zieht das Fazit: Es gibt keinen Unterschied zwischen den Wirksamkeiten der Impfstoffe von AstraZeneca und BioNTech. (Symbolfoto). © Kay Nietfeld/dpa

Dennoch äußerte sich auch der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach auf Twitter zu den Forschungsergebnissen und sein Fazit lautet: Es gibt keinen Unterschied zwischen beiden Impfstoffen und „Geimpfte sind sehr selten ansteckend.“ Nach Lauterbachs eigenen Schätzungen sinkt das Ansteckungsrisiko nach der 2. Impfung bei beiden Vakzinen um 90 Prozent.

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