„Wir haben zur gleichen Zeit die Einladung ausgesprochen, damit gar keine Präferenzen erkennbar sind“, sagte Kai Wegner nun in der Sendung „Frühstart“ von RTL und ntv. „Nein, ich habe da auch gar keine Präferenzen - ernsthaft, ich werde mit beiden sehr offen sprechen.“
Wegner sagte, die Verkehrspolitik habe die Bevölkerung Berlins zuletzt sehr gespalten - „Innenstadt gegen Außenbezirke, Fahrrad gegen Auto.“ Er wolle Berlin wieder zusammenführen. „Ich glaube, das ist ganz, ganz wichtig, wenn man sich die Wahlkarte jetzt auch anschaut nach der Wahl, dass in den Außenbezirken die CDU sehr stark ist - in der Innenstadt haben Sie viele grüne Wahlkreise, und jetzt geht es darum, diese Stadt wieder zusammenzuführen.“
Update vom 14. Februar, 10.09 Uhr: Seit sie in der Ampel mitregiert, ist die FDP jetzt schon das dritte Mal aus einem Landesparlament geflogen. Nach der Wahlschlappe in Berlin fordert Bayerns FDP-Chef Martin Hagen nun eine striktere Zuwanderungspolitik. „Wir müssen künftig auch in der Migrationspolitik klarere Akzente setzen“, sagte Hagen der Augsburger Allgemeinen vom 14. Februar. „Hier dürfen wir den Konflikt mit Grünen und SPD nicht scheuen.“ Das Thema treibe die Menschen massiv um.
Die Berlin-Wahl müsse ein Weckruf für die FDP sein, sagte Hagen der Zeitung. Die FDP erfülle in der Ampel-Regierung eine wichtige Funktion als bürgerliches Korrektiv. „Das müssen wir künftig besser kommunizieren“, sagte Hagen. Die Wähler müssten wissen: Wer die FDP wähle, stärke damit Marktwirtschaft und Eigenverantwortung.
Update vom 13. Februar, 22.09 Uhr: Neben Giffeys „klarer Tendenz“ (siehe vorheriges Update) machen sich auch die anderen Parteien Gedanken über mögliche Sondierungen. Grünen-Spitzenkandidatin Bettina Jarasch will mit der CDU erste Gespräche über eine mögliche Regierungsbildung führen. Ohne wesentliche Zugeständnisse der CDU hält sie eine schwarz-grüne Koalition aber nicht für denkbar. Die Mobilitäts- und Umweltsenatorin betonte erneut, dass sie eine Fortsetzung der Koalition von SPD, Grünen und Linke favorisiere. Sie könne sich eine weitere Zusammenarbeit mit Giffey gut vorstellen. Den denkbar knappen Vorsprung der SPD wollen die Grünen akzeptieren. „Wenn es ein amtliches Endergebnis am Ende gibt, dann ist es so.“
Berlins Linken-Landeschefin Katina Schubert sieht einzig in der Fortsetzung von Rot-Grün-Rot eine stabile Koalition. Aus Sicht der AfD wäre die Fortsetzung des Bündnisses dagegen eine Missachtung des Wählerwillens. Das Ergebnis zeige, dass die bisherige Regierungskoalition „klar abgewählt wurde“, sagte der Parteivorsitzende Tino Chrupalla am Montag in Berlin.
Update vom 13. Februar, 20.36 Uhr: Nach der Wiederholungswahl in Berlin tendiert der SPD-Landesvorstand nach Angaben der Vorsitzenden Franziska Giffey eher zur Fortsetzung der rot-grün-roten Koalition als zu einem schwarz-roten Bündnis. „Ich würde sagen, dass es schon eine klare Tendenz gibt für die Fortsetzung, aber es wird natürlich auch sehr ernst genommen, dass wir hier einen Wahlsieger haben, der deutlich vor uns liegt“, sagte Giffey am Montag nach einer Vorstandssitzung.
Update vom 13. Februar, 18.55 Uhr: Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner sieht in der Beteiligung seiner Partei an der Ampel-Koalition einen Grund für das schlechte Abschneiden bei der Wahl in Berlin - hält einen grundsätzlichen Kurswechsel aber nicht für nötig. Die FDP habe bei der Abgeordnetenhauswahl in Berlin „ganz offensichtlich nicht von der Wechselstimmung profitieren können“, sagte Lindner am Montag nach einer Präsidiumssitzung. Von dieser Wechselstimmung habe nur die CDU profitiert.
Die Oppositionsrolle der Berliner FDP gegen die rot-grün-rote Regierung sei dadurch „erschwert“ worden, dass die FDP auf Bundesebene „in Regierungsverantwortung genau mit SPD und Grünen“ stehe, sagte Lindner. Für die FDP im Bund gelte aber: „Wir verfolgen in unserer Regierungsbeteiligung eine klare Strategie, die sich hier in Berlin noch nicht ausgezahlt hat, an der wir aber festhalten.“ Die Führung der FDP sei „überzeugt, dass sie sich auf mittlere Sicht auch bei Landtagswahlen als Erfolg herausstellt“.
Update vom 13. Februar, 17.11 Uhr: Das Präsidium der Berliner CDU hat sich nach dem Sieg bei der Abgeordnetenhauswahl für Sondierungsgespräche mit SPD und Grünen zur Regierungsbildung ausgesprochen. Der Beschluss sei einstimmig gefasst worden, teilte ein Parteisprecher am Montag mit. Nach der Wiederholungswahl zum Berliner Abgeordnetenhaus am Sonntag hätte rein rechnerisch ein Zweierbündnis der CDU mit der SPD oder mit den Grünen eine Mehrheit, aber auch die bisherige Koalition aus SPD, Grünen und Linken.
Der Wahlsieger und CDU-Spitzenkandidat Kai Wegner hatte die Einladung an SPD und Grüne bereits am Morgen angekündigt und den Beginn der Gespräche für Ende dieser oder Anfang kommender Woche in Aussicht gestellt. Wegner beansprucht als klarer Wahlsieger den Auftrag zur Regierungsbildung für sich.
Update vom 13. Februar, 16.10 Uhr: In Berlin hat nach der Abgeordnetenhaus-Wahl der öffentliche Koalitionspoker begonnen. Franziska Giffey will nach dem hauchdünnen zweiten Platz der SPD eine „bedeutende Rolle“ beanspruchen. „Wir sind im Wahlkampf angetreten, damit das Rote Rathaus rot bleibt, das war unser Ziel, und wir werden natürlich auch Gespräche führen, die ausloten, inwieweit so eine Fortführung möglich ist“, sagte Giffey am Montag nach Beratungen der SPD im Willy-Brandt-Haus.
„Wir nehmen dieses Ergebnis auch in Demut an, aber wir sind diejenigen, die als Sozialdemokraten und als diejenigen, die zweitstärkste Kraft geworden sind, auch den Anspruch erheben, diese Stadt weiterhin zu gestalten“, sagte Giffey. Wichtig sei aber auch anzuerkennen, dass die CDU die Wahl gewonnen hat. Es seien „lange Gespräche“ zu erwarten. Forderungen nach einer Aufteilung der Bürgermeister-Amtszeit erteilte Giffey eine Absage. „Ich halte von Regieren im Teilzeitjob gar nichts“, betonte sie.
Grünen-Spitzenkandidatin Bettina Jarasch warb für eine Fortführung von Rot-Grün-Rot. „Natürlich müssen wir das Bündnis neu aufstellen, auch was die veränderten Kräfteverhältnisse angeht“, sagte sie zugleich angesichts von nur 105 Stimmen Rückstand hinter der SPD - und kündigte „sehr ernsthafte Gespräche“ mit der CDU an.
Update vom 13. Februar, 14.50 Uhr: CSU-Chef Markus Söder hat schon am Montagmorgen angesichts des CDU-Wahlsiegs in Berlin scharfe Kritik an einer möglichen rot-grün-roten Regierung in der Hauptstadt geübt: „Es wäre tatsächlich ein Umdrehen des Wahlergebnisses, eine grobe Missachtung der Demokratie“, sagte er am Rande einer Reise nach Rumänien und Albanien. Die Äußerung erregte heftigen Unmut bei einem Experten.
„Das ist ein ungeheuerlicher Satz“, sagte der Politikwissenschaftler Albrecht von Lucke dem Sender n-tv. SPD, Grüne und Linke hätten nicht nur eine Mehrheit, sondern auch schon vor der Wahl ihren Willen zum Fortsetzen der Koalition bekundet. Diese Koalition sei „das Normalste der Welt“. Söders Äußerung hingegen spiele „Populisten“ zu. „Es hat immer wieder den Fall gegeben, dass die stärkste Partei nicht in der Lage war, eine Koalition zu bilden“, betonte von Lucke - so etwa Helmut Kohls CDU 1976.
„Das ist eine ganz gefährliche Äußerung“, fügte von Lucke hinzu. Die CSU habe „großes Interesse“ sich eine rot-grün-rote Berlin-Regierung für den Wahlkampf vor der Bayern-Wahl „zurechtzulegen“, mutmaßte er. Von Lucke rechnete in dem Gespräch mit einer Neuauflage des Links-Bündnisses in Berlin. Dabei seien die 105 Stimmen Vorsprung für Giffey und die folgende SPD-Führerschaft in der Koalition womöglich entscheidend.
Update vom 13. Februar, 13.30 Uhr: FDP-Spitzenkandidat Sebastian Czaja bedankt sich trotz des enttäuschenden Wahlergebisses der Liberalen auf Twitter bei seinen Wählern. „Mir bleibt nur meinen unendlichen Dank auszudrücken. Danke an die Wählerinnen & Wähler, die uns ihr Vertrauen geschenkt haben. Danke an meine Partei- und Fraktionskollegen und auch an unsere Mitarbeiter für euren unermüdlichen Einsatz. Wir Freie Demokraten stehen zusammen“, heißt es in seinem Tweet. Die FDP erhielt lediglich 4,6 Prozent.
Update vom 13. Februar, 12.52 Uhr: Wer wird die neue Regierung in Berlin bilden? Das dürfte in den kommenden Wochen die bestimmende Frage für die Hauptstadt-Politik sein. Die Variante Rot-Grün-Rot hätte ein „G‘schmäckle“, kommentiert der Münchner Merkur.
Update vom 13. Februar, 12.25 Uhr: Wie aus Berliner Kreisen bekannt wird, könnte sich die Regierende Bürgermeisterin Giffey innerparteilich für das Ergebnis verantworten müssen. Das berichtet der Tagesspiegel. Die Kreisvorsitzende der SPD Berlin-Mitte, Julia Plehnert, sagte dem Blatt: „Wenn man derartig abstürzt, geht es nicht darum, ob man ein Zehntel vor oder hinter den Grünen landet.“ Plehnert gehört dem linken SPD-Flügel an. Sie forderte: „Man muss dann Konsequenzen ziehen.“
Auch das Landesvorstandsmitglied Kevin Hönicke äußerte sich im Tagesspiegel: zu Giffey: „Nach zwei historisch schlechten Wahlergebnissen, darf es, egal in welchem Bündnis, kein ,Weiter so‘ geben.“
Update vom 13. Februar, 11.10 Uhr: Angesichts des denkbar knappen Vorsprungs der SPD bei der Berliner Wiederholungswahl prüft der Landeswahlleiter eine Neuauszählung. „Wir werden uns die Zahlen nochmal genau angucken und das mit unseren Juristen besprechen“, sagte Wahlleiter Stephan Bröchler am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Nach dem vorläufigen Endergebnis liegen SPD und Grüne beide bei 18,4 Prozent der Stimmen, die SPD hat aber einen hauchdünnen Vorsprung von 105 Stimmen. „Es ist in der Tat ein sehr geringer Abstand“, so Bröchler. Er gehe davon aus, dass sich die Frage einer Neuauszählung in dieser Woche entscheide.
Update vom 13. Februar, 9.50 Uhr: Nach dem Wahlsieg der CDU bei der Wiederholungswahl in Berlin will Spitzenkandidat Kai Wegner SPD und Grüne bereits an diesem Montagabend zu Sondierungsgesprächen einladen. Ziel sei es, Gespräche noch in dieser oder Anfang kommender Woche zu führen, sagte Wegner am Montag der Deutschen Presse-Agentur. „Jetzt ist nicht die Zeit für Taktierer, jetzt ist die Zeit für Macher.“
Update vom 13. Februar, 7.20 Uhr: Grünen-Spitzenkandidatin Bettina Jarasch hält eine schwarz-grüne Koalition in Berlin nur bei starken Zugeständnissen der CDU für möglich. „Es gibt bei den Grünen kein Bündnis ohne Mobilitäts- und Wärmewende, ohne Berlin wirklich klimaneutral umzubauen und ohne echten Mieterschutz“, sagte Jarasch im RBB-Inforadio. Die Grünen-Politikerin betonte jedoch erneut, dass sie eine Fortsetzung der Koalition von SPD, Grüne und Linke favorisiere.
Update vom 13. Februar, 0.43 Uhr: Wende bei der Berlin-Wahl: Dem vorläufigen Endergebnis zufolge hat die SPD um Franziska Giffey doch noch Platz zwei erobert. Laut Landeswahlleiter haben SPD und Grüne jeweils 18,4 Prozent der Stimmen für sich erobert - allerdings vereinigt die SPD ganze 105 Zweistimmen mehr auf sich. Dieser hauchdünne Vorsprung könnte massive Folgen für die Koalitionsbildung haben.
Klarer Wahlsieger ist die CDU mit final 28,2 Prozent der Stimmen. Aus dem Abgeordnetenhaus weichen muss die FDP: Mit 4,6 Prozent der Stimmen verfehlen die Liberalen den Wiedereinzug ins Parlament der Hauptstadt recht deutlich.
Update vom 12. Februar, 22.30 Uhr: Bei der Berlin-Wahl liegen sie Kopf an Kopf auf Platz zwei, bei der Direktwahl haben beide verloren: Franziska Giffey (SPD) und Bettina Jarasch (Grüne): Giffey verlor den Wahlkreis Neukölln 6 an den CDU-Kandidaten Olaf Schenk. Nach Auszählung von 59 von 62 Gebieten lag sie bei 29,1 Prozent der Erststimmen, Schenk bei 45,8 Prozent. Jarasch holte im Wahlkreis Spandau 2 nur 10,3 Prozent. Sie lag mit großem Abstand hinter der Wahlkreisgewinnerin Ersin Nas von der CDU – und auch hinter den Konkurrenten von SPD und AfD. Da beide als Spitzenkandidatinnen ins Rennen geschickt wurden, dürften sie dennoch ins Abgeordnetenhaus einziehen. Jarasch kam auch in Umfragen zur präferierten Regierungschefin schlecht weg.
Update vom 12. Februar, 20.50 Uhr: Die Berlin-Wahl ist geschlagen – doch wer künftig regiert, scheint komplett offen. Alle Blicke richten sich auf Grüne und SPD. Die CDU warnt lautstark.
Update vom 12. Februar, 20.05 Uhr: Neue Hochrechnungen zur Berlin-Wahl. Beim Wahlsieg der CDU gibt es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen SPD und Grünen. Laut 20-Uhr-Zahlen der ARD liegen beide Regierungsparteien mittlerweile wieder gleichauf. Die FDP fällt nach aktuellem Stand aus dem Senat.
Hochrechnungen | CDU | SPD | Grüne | Linke | AfD | FDP | Sonstige |
---|---|---|---|---|---|---|---|
infratest dimap/ARD | 27,9 % | 18,6 % | 18,6 % | 12,2 % | 9,1 % | 4,6 % | 9,0 % |
Forschungsgruppe Wahlen/ZDF | 28,1 % | 18,2 % | 18,3 % | 12,5 % | 9,3 % | 4,8 % | 8,8 % |
Update vom 12. Februar, 18.46 Uhr: Wahlberechtigt zur Abgeordnetenhauswahl waren etwa 2,4 Millionen Menschen. Die Wahlbeteiligung lag laut den Prognosen bei 63,5 bis 65 Prozent. 2021 waren es 75,4 Prozent, doch wurde in dem Jahr gleichzeitig auch der Bundestag gewählt.
Update vom 12. Februar, 18,27 Uhr: Die erste Hochrechnung ist da!
Erste Hochrechnung | CDU | SPD | Grüne | Linke | AfD | FDP | Sonstige |
---|---|---|---|---|---|---|---|
infratest dimap/ARD | 27,5 % | 18,4 % | 18,4 % | 12,6 % | 9,1 % | 4,5 % | 9,5 % |
Forschungsgruppe Wahlen/ZDF | 27,8 % | 18,1 % | 18,1 % | 12,8 % | 9,0 % | 5,0 % | 9,2 % |
Update vom 12. Februar, 18.22 Uhr: SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert hat in der ARD Stellung zu möglichen Koalitionen bezogen. „In einer Stadt wie Berlin gehört es dazu, dass man Mehrheiten bilden muss. Die CDU hat keinen Wahlkampf der ausgestreckten Hand geführt, sondern eher Türen zugemacht“, sagte Kühnert. Ob die SPD auch mit der CDU spreche? „Unter demokratischen Parteien gehört es sich, miteinander zu sprechen.“ Ob auch ein grün-rot-rotes Ergebnis möglich scheint? „Dafür sind wir auf jeden Fall nicht angetreten.“
Update vom 12. Februar, 18.14 Uhr: Die Sitzverteilung im neuen Abgeordnetenhaus sähe laut Prognose so aus: CDU 40 bis 47 Sitze, SPD 26 bis 32 Sitze, Grüne ebenfalls 26 bis 32 Sitze, Linke 18 bis 21 Sitze, AfD 13 bis 15 Sitze und FDP – wenn ihr der Wiedereinzug gelingt – sieben Sitze.
Update vom 12. Februar, 18 Uhr: Erste Zahlen zur Berlin-Wahl! Die 18-Uhr-Prognose ist da.
18-Uhr-Prognose | CDU | SPD | Grüne | Linke | AfD | FDP | Sonstige |
---|---|---|---|---|---|---|---|
infratest dimap/ARD | 27,5 % | 18,5 % | 18,5 % | 12,5 % | 9,0 % | 4,5 % | 9,5 % |
Forschungsgruppe Wahlen/ZDF | 28 % | 18 % | 18 % | 13 % | 9,0 % | 5,0 % | 9,0 % |
Update vom 12. Februar, 17.45 Uhr: In 15 Minuten gibt es erste Prognosen zur Berlin-Wahl, ab 18.30 werden erste Hochrechnungen erwartet. Zu gegebenem Anlass noch einmal die Unterschiede zwischen Prognosen und Hochrechnungen. Endgültige Klarheit bringt dann das amtliche Endergebnis.
Update vom 12. Februar, 17.30 Uhr: In einer halben Stunde schließen die Wahllokale. Wer setzt sich durch? Die CDU um Spitzenkandidat Kai Wegner? Oder doch die amtierende Berlin-Chefin Franziska Giffey von der SPD? Umfragen sehen die CDU vorne. Auch die Grünen und Umweltsenatorin Bettina Jarasch schielten im Laufe des Wahlkampfs mal auf den Wahlsieg, müssen sich Umfragen zufolge aber CDU und SPD geschlagen geben. Laut den jüngsten Erhebungen kommen AfD und Linke zudem knapp über zehn Prozent, während die FDP womöglich um den Einzug ins Abgeordnetenhaus zittern muss. Die Liberalen werden bei 6 Prozent geführt.
Update vom 12. Februar, 17.10 Uhr: Die Themen Umwelt und Klima spielen für die Berliner Bevölkerung übrigens nur eine untergeordnete Rolle. In einer Umfrage für die RBB-Abendschau nannten die Bürgerinnen und Bürger das Thema nur auf dem sechsten Platz (siehe Tabelle). Ein Hindernis für die Grünen? Die Ökopartei bekommt es bei der Berlin-Wahl auch mit der Kleinstpartei Klimaliste Berlin zu tun. Werden den Grünen so wichtige Stimmenanteile genommen? In Umfragen landete die Partei um Spitzenkandidatin Bettina Jarasch auf dem dritten Platz hinter CDU und SPD.
Update vom 12. Februar, 16.30 Uhr: Franziska Giffey hat bereits gewählt, ihre Stimmabgabe verzögerte sich jedoch bei der Berlin-Wahl aufgrund eines Mülltonnenproblems. Die SPD-Spitzenkandidatin Franziska Giffey wählte um 12.40 in ihrem Wahllokal am Petersburger Platz, eigentlich war der Urnengang in ihrem eng getakteten Tagesplan jedoch für 12.30 geplant. Hintergrund ist eine dunkelgraue Wahltonne, die laut Berliner Morgenpost in dem Wahllokal zur Stimmabgabe verwendet wurde. Als die Regierende Bürgermeisterin eintraf, wurde die Tonne durch eine hellgraue, neutrale Wahlurne ersetzt. Auf Twitter gab es deshalb vereinzelt Diskussionen, da das Wahllokal offenbar nur für den Besuch der Regierenden Bürgermeisterin aufgehübscht wurde.
Update vom 12. Februar, 16.07 Uhr: Auf Wunsch von Landeswahlleiter Bröchler wird die Berlin-Wahl übrigens von einer Delegation des Europarats beobachtet. Die äußerte sich positiv. „Der Gesamteindruck ist, dass alles wirklich gut läuft“, sagte Delegationsleiter Vladimir Prebilic der Deutschen Presse-Agentur vor Schließung der Wahllokale. „Die Dinge sind wirklich gut organisiert, muss ich sagen.“
Update vom 12. Februar, 9.26 Uhr: Selfies in der Wahlkabine sind bei der Berlin-Wahl übrigens verboten. Das schreibt Paragraph 56 der Bundeswahlordnung vor. „In der Wahlkabine darf nicht fotografiert oder gefilmt werden“, steht da. Grund ist die Wahrung des Wahlgeheimnisses. Was passiert bei Verstoß gegen diese Regel? Wer erwischt wird darf seinen Stimmzettel nicht abgeben.
Erstmeldung: Berlin – Am Sonntag, dem 12. Februar, leitet die Berlin-Wahl in Deutschland das Wahljahr 2023 ein. Dann sind die Bürgerinnen und Bürger der Hauptstadt dazu aufgerufen, ein neues Abgeordnetenhaus für die aktuelle Legislaturperiode zu wählen. Die Wiederholungswahl wurde angesetzt, nachdem der Berliner Verfassungsgerichtshof die Berlin-Wahl von 2021 aufgrund von massiven Problemen bei der Durchführung für ungültig erklärt hatte. Der amtierende rot-grün-rote Senat muss sich also nach gerade einmal knapp 13 Monate im Amt erneut zur Wahl stellen.
Die oppositionelle CDU hat die chaotische Organisation der Wahl von 2021 im aktuellen Wahlkampf immer wieder als Paradebeispiel für die Versäumnisse des Senats herangezogen. Neben der Berlin-Wahl wurde am 26. September 2021 auch ein Volksbegehren und der Berlin-Marathon abgehalten. Dadurch kam es zu zahlreichen Pannen wie fehlenden Stimmzetteln, vorübergehend geschlossenen Wahllokalen und langen Schlangen.
Die Christdemokraten wollen nach langer Zeit mal wieder einen Regierenden Bürgermeister im roten Rathaus stellen. Wie die der Wahl vorangegangene Umfragen zeigen, kann die CDU sich auch berechtigten Hoffnungen machen, stärkste Kraft im Abgeordnetenhaus zu werden. In der letzten Umfrage vor dem Urnengang lag die Partei um Spitzenkandidat Kai Wegner knapp vor der SPD.
Trotzdem erscheint es aktuell eher unwahrscheinlich, dass die CDU nach der Wahl eine neue Regierung in Berlin anführen wird. Dafür bräuchten die Christdemokraten die Unterstützung von SPD oder den Grünen als Juniorpartner in einer Koalition. Deutlich wahrscheinlicher wäre deshalb eine Fortsetzung der rot-grün-roten Koalition.
Spannend könnte es bei der Berlin-Wahl dennoch bei der Frage um das Amt der regierenden Bürgermeisterin werden. Amtsinhaberin Franziska Giffey und deren Stellvertreterin Bettina Jarasch rechnen sich beide Chancen aus, eine Koalition anzuführen. In den Umfragen lagen die beiden Parteien in den letzten Wochen oft auf Augenhöhe. Die Spitzenkandidatin der Sozialdemokraten keilte im Wahlkampf auch gegen den Koalitionspartner aus.
Die Wahllokale öffnen am Sonntag um 8 Uhr am Morgen. Die über 2,4 Millionen Wahlberechtigten in Berlin haben dann bis 18 Uhr Zeit ihre Stimme abzugeben. Mit einer Prognose über den Wahlausgang kann bereits kurz danach gerechnet werden. Wenig später folgen dann die Hochrechnungen und Ergebnisse. Im Laufe des Abends werden dann diverse Hochrechnungen einen weiteren Aufschluss über den Wahlausgang geben. Ein vorläufiges Endergebnis wird voraussichtlich am Montag vorliegen.
Im Vorlauf der Wahl stichelte auch der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) gegen die Hauptstadt. (fd)