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Ukraine-Krieg: Türkische Drohne könnte Rolle beim Versenken der „Moskwa“ gespielt haben

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Die „Moskwa“, das Flaggschiff der russischen Marine, ist gesunken. Auch die türkischen Kampfdrohnen vom Typ Bayraktar TB-2 könnten dabei eine Rolle gespielt haben.

Kiew - Russland* gibt den Untergang ihres Flaggschiffs „Moskwa“ zu. Über die Hintergründe gibt es zwei Versionen. Von russischer Seite heißt es, der Kreuzer sei am Donnerstag während eines Sturms gesunken, als es in einen Hafen geschleppt wurde. Zuvor hatte das Schiff seine Stabilität aufgrund verschiedener Schäden am Rumpf verloren, der durch die Detonation von Munition und Brand beschädigt worden sei. Die ukrainische Seite behauptet dagegen, das Kriegsschiff mit Raketen vom Typ „Neptun“ versenkt zu haben. Dabei hätten auch Drohnen aus türkischer Entwicklung eine Rolle gespielt.

Kriegsschiff „Moskwa“
Das russische Kriegsschiff „Moskwa“, fotografiert im Dezember 2015. (Archivfoto) © Zhang Jiye/XinHua/dpa

Ukraine-Krieg: Bayraktar TB2 vermutlich zur Ablenkung der „Moskwa“ benutzt

Die Kampfdrohnen vom Typ Bayraktar-TB2* könnten etwa die Zielkoordinaten der Moskwa geliefert haben. Eine andere Möglichkeit wäre es, dass der russische Kreuzer durch mehrere Kampfdrohnen angegriffen wurde, was die Raketenabwehr abgelenkt hätte. Eine Versenkung der Moskwa durch die türkischen Drohnen erscheint eher als unwahrscheinlich, da die Raketen an den türkischen Drohnen zu wenig Sprengkraft besitzen.

Die Drohnen vom Typ Bayraktar-TB2 konnten im Ukraine-Krieg* der russischen Armee große Verluste zufügen. Immer wieder teitlt das ukrainische Verteidigungsministerium, Videos, in denen sie mit den türkischen Drohnen russische Militärfahrzeuge ausschalten. Die Kampfdrohne hat sogar Symbolcharakter für die Ukrainer bekommen. Der Sänger Taras Borovok hat eigens ein Volkslied kreiert,* in dem es um die Vertreibung russischer Truppen aus der Ukraine geht.

Eine in der Türkei hergestellte Drohne Typ Bayraktar TB2 wird während einer Probe für eine Militärparade anlässlich des Unabhängigkeitstages in der Ukraine gezeigt.
Eine in der Türkei hergestellte Drohne Typ Bayraktar TB2 wird während einer Probe für eine Militärparade anlässlich des Unabhängigkeitstages in der Ukraine gezeigt. © Efrem Lukatsky/dpa

Ukraine-Krieg: Hintergründe zu Erfolg von Selcuk Bayraktar

Der Cheftechnologe hinter der Bayraktar TB2 ist Selcuk Bayraktar. 2016 heiratet der Ingenieur Sümeyye Erdogan, die Tochter des türkischen Präsidenten. Bei der Hochzeit des Paares in Istanbul waren unter anderem die ehemaligen Regierungschefs von Pakistan, dem Libanon, Bosnien-Herzegowina und Albaniens anwesend. Durch seinen Schwiegervater hat Bayraktar die besten Voraussetzungen, um im In- und Ausland seine Drohnen zu vermarkten.

Türkische Drohne hilft Aserbaidschan zum Sieg im Konflikt in Berg-Karabach

Auch im Krieg um Berg-Karabach hatte die Kampfdrohne Bayraktar-TB2 ihren Erfolg gezeigt. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan* beliefert Aserbaidschan großzügig mit den türkischen Kampfdrohnen, die armenische Panzer und Artillerie ausschalteten. Die Armenier konnten gegen die Todesbringer aus der Luft nichts entgegensetzen und mussten weite Teile in Berg-Karabach räumen.

In der Ukraine wird die Kampfdrohne auch „Engel“ genannt. Der aserbaidschanische Präsident Ilham Aliyev zeigte sich deswegen empört. Als Aserbaidschan diese Drohnen eingesetzt habe, wurde sie als Todeswaffen bezeichnet. Wenn die Ukrainer sie benutzen, hießen sie Engel. „Das ist doppelter Standard“, empört sich Aliyev. (Erkan Pehlivan)

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