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Amoklauf in Hamburg: Ablauf, Opfer, Tatort - was wir bisher wissen

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Von: Lia Stoike

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Kurz nach 21 Uhr fielen am Donnerstagabend Schüsse in Hamburg Groß Borstel. Der Hamburger Philipp F. schoss auf Menschen seiner ehemaligen Glaubensgemeinschaft.

Hamburg - In einem Gebäude, an der Straße Deelböge im Hamburger Stadtteil Groß Borstel, das von Zeugen Jevohas als Gemeindezentrum genutzt wird, sind in der Nacht zu Freitag Schüsse gefallen. Kurz nach 21 Uhr drang eine Person durch ein Fenster in das Gebäude ein und schoss dort auf Menschen. Unser Blaulicht-Reporter war vor Ort.

Stadtteil:Groß Borstel
Fläche:4,5 km²
Bevölkerungsdichte:2272 Einwohner/km²
Einwohner:10.224 (31. Dez. 2021)

Nachdem sich der 35-jährige Täter Philipp F. Zugang zum Gebäude verschafft hatte, schoss er dort wahllos auf die Opfer. Sieben Menschen wurden getötet, acht Personen mussten verletzt in nahegelegene Krankenhäuser transportiert werden. Alles auf einen Blick:

Amoklauf in Hamburg: Schnelles Handeln der Einsatzkräfte rettete Leben – Täter Sportschütze

Die Polizei Hamburg war wenige Minuten nach dem ersten Notruf vor Ort. Eine Spezialeinheit, Unterstützungsstreife für besondere Einsatzlagen (USE), war zufällig in der Nähe und konnte das Gebäude stürmen sowie sichern.

Das schnelle Eingreifen und Handeln aller Einsatz- und Rettungskräfte fand am Folgetag der Tat breite Würdigung und Wertschätzung. Bundesinnenministerin Nancy Faeser, die sich am Freitagnachmittag am Tatort persönlich bei Beamten und Helfern bedankte, unterstrich, dass das schnelle Handeln „vielen Menschen das Leben gerettet“ habe.

Nachdem es kurz nach der Tat noch Mutmaßungen gegeben hatte, dass ein zweiter Täter beteiligt sein könnte, ging die Polizei Hamburg am Freitagnachmittag davon aus, dass Phillip F. als Einzeltäter handelte. Der 35-Jährige war seit dem 12. Dezember 2022 als Sportschütze legal im Besitz einer Waffe. Diese Pistole des Modells P30 von Heckler und Koch war auch die Tatwaffe.

Gebäude Zeugen Jehovas Gemeindezentrum Schüsse
In diesem Gebäude, das von Zeugen Jehovas als Gemeindezentrum genutzt wird, fielen am Donnerstagabend Schüsse. © Elias Bartl

Zeuge filmte den Amoklauf: Täter schoss sich Weg in die Räumlichkeiten frei

Noch in der Nacht sprach 24hamburg.de mit einem Zeugen vor Ort. Dieser filmte ein Video (liegt der Redaktion vor). In diesem ist zu sehen, dass der Täter durch ein Fenster in einen Raum des Gebäudes feuert, das Licht ausschießt und dann durch das Fenster in das Gebäude einsteigt. Dort wird weitere Male geschossen. Als die Polizei das Gebäude stürmt, fällt noch ein weiterer Schuss.

Die Polizei teilte am Freitagmorgen im Update via Twitter mit: „Wir haben in einem Gemeindehaus in Groß Borstel eine leblose Person aufgefunden, bei der wir davon ausgehen, dass es sich um einen Täter handeln könnte.“ Zudem gehe sie von einem Amoklauf aus. Um die Beteiligung weiterer Täter auszuschließen, führe die Polizei Überprüfungen durch und fahnde umfassend.

Tatort wird auf Spuren untersucht – Pressekonferenz mit weiteren Infos am Mittag

Im Zuge der Ermittlungen hat die Polizei Hamburg derweil ein Hinweisportal eingerichtet: Hier können sich Zeugen, die Hinweise zum Tathergang machen können, bei den Beamten melden.

Der Tatort wird derweil auf Spuren untersucht. Nähere Informationen wurden in einer Pressekonferenz am Mittag bekannt. Zum ersten Mal wurde während des Amoklaufes der „Cell Broadcast“ ausgelöst, um die Bevölkerung zu warnen.

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