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Lindner plant eine längere Laufzeit für alle drei Atomkraftwerke

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Von: Juliane Reyle

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Christian Lindner
Bundesfinanzminister Christian Lindner dringt auf den Weiterbetrieb der drei Atommeiler – er hat vielerlei Gründe. © Kay Nietfeld/dpa

Die Atomkraftwerke sollen weiter laufen: Finanzminister Christian Lindner (FDP) hat dafür vielerlei Gründe.

Seit Russland im Zuge seines Angriffskrieges gegen die Ukraine weniger oder teilweise gar kein Gas mehr nach Deutschland liefert, wird über einen Weiterbetrieb der drei verbliebenen Atomkraftwerke diskutiert. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) stellte bereits einen Plan vor. Laut Habeck helfe es, die beiden Kraftwerke Isar 2 und Neckarwestheim für den Fall von Engpässen noch bis Mitte April einsatzbereit zu halten. Doch Finanzminister Christian Lindner (FDP) genügen Habecks Pläne noch nicht.

Finanzminister Lindner plant Weiterbetrieb der Atomkraftwerke in Deutschland

Der Finanzminister erklärt seine Pläne in einem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung, er setzt auf eine Kehrtwende bei der Kernkraft: „Es ist unabdingbar, die Kapazitäten am Strommarkt zu erhöhen und so die galoppierenden Preise zu senken. Die drei sicheren Kernkraftwerke müssen weiterlaufen und die Kohlekraftwerke unbedingt ans Netz gebracht werden.“

Weiterbetrieb soll in vielerlei Hinsicht helfen: Physikalisch, ökonomisch und politisch

Aus „physikalischen, ökonomischen und politischen Gründen“ soll es laut Finanzminister Christian Lindner (FDP) einige Vorteile bringen, noch eine gewisse Zeit auf Kernkraftenergie zu setzen. Physikalisch, so meint Lindner, würde der Weiterbetrieb der Atomkraftwerke die Netzstabilität sichern und dabei zugleich helfen, das Preisniveau für Strom auf dem Markt zu dämpfen. Während die Preisgestaltung ökonomische Vorteile mit sich bringen soll, findet Lindner, dass es auch politisch gesehen, besser wäre, die AKWs weiterzubetreiben.

Aus politischer Sicht besser die Atomkraft weiterzubetreiben – Kernenergie ein Signal?

„Politisch senden wir das Signal, dass in dieser schwierigen Situation die Politik alle Möglichkeiten ausschöpft, um die Lage zu verbessern. Das bedeutet, dass die Kernkraftwerke Neckarwestheim, Isar 2 und natürlich auch Emsland am Netz gehalten werden müssen“, so der Finanzminister. Die von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vorgeschlagene Reservelösung, bei der der Weiterbetrieb für nur zwei Kraftwerke gilt, stellt Lindner noch nicht zufrieden

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