Die Fakten: VfB-Profi Silas Katompa Mvumpa! Wamangituka war falsche Identität

VfB Stuttgart: Was für eine Meldung - Silas Wamangutika hat eine falsche Identität. Jetzt spricht der Profi über die Hintergründe.
Das ist ein echter Kracher! Silas Wamangituka ist nicht Silas Wamangituka! Der VfB Stuttgart hat sich heute in einer offiziellen Mitteilung dazu geäußert!
In dem Schreiben heißt es: „VfB-Stürmer Silas Wamangituka hat dem VfB kürzlich offenbart, dass er Opfer von Machenschaften seines ehemaligen Spielervermittlers geworden ist und Wamangituka nicht sein richtiger Name ist.“ Der VfB Stuttgart hat demnach zusammen mit dem neuen Berater des Spielers und Silas selbst „in den vergangenen Tagen und Wochen intensiv an der Aufklärung der Situation mitgewirkt und schließlich vor wenigen Tagen offizielle Dokumente der Demokratischen Republik Kongo erhalten.“
VfB Stuttgart: Mislintat und der Verein stehen zu Silas
Für Sportdirektor Sven Mislintat ist aber eine Sachen völlig klar: „Silas bleibt der Spieler und der Mensch, der sich in die Herzen unserer Fans und seiner Mitspieler gespielt hat, seit er hier in Stuttgart ist.“ Für den Kader-Macher des VfB Stuttgart bleibt der 21-Jährige in erster Linie „vor allem Opfer“.

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Sven Mislintat: „Entsprechend werden wir ihn auch schützen. Ich habe große Hochachtung davor, dass er in seinem jungen Alter, fast auf sich allein gestellt und ohne Wissen um die Folgen den Schritt gewagt hat, seine Situation zu klären. Wir werden ihm weiter in jeder Hinsicht helfen. Silas ist Teil der VfB-Familie.“
VfB Stuttgart: Silas spricht über seine Angst!
Für Silas Wamangituka ist der Wechsel zum VfB Stuttgart wohl auch so etwas wie eine Erlösung geworden. Der Youngster spricht erstmals über die schlimmen Vergangenheit: „Ich habe in den letzten Jahren in ständiger Angst gelebt und mir auch um meine Familie im Kongo große Sorgen gemacht. Es war ein schwerer Schritt für mich, meine Geschichte zu offenbaren. Erst durch die Unterstützung meiner neuen Berater habe ich mich dies getraut.“
Ich habe in den letzten Jahren in ständiger Angst gelebt
SEINE RICHTIGEN DATEN: Der richtige Name des Spielers lautet Silas Katompa Mvumpa. Er wurde am 6. Oktober 1998 in Kinshasa (Kongo) geboren, ist heute also 22 Jahre alt. 2017, als 18-Jähriger, wurde das große Talent vom RSC Anderlecht zu einem Probetraining eingeladen. Zu diesem Zweck erhielt Silas ein Visum für Belgien, gültig vom 15. August bis 14. November 2017, ausgestellt auf seinen korrekten Namen Katompa Mvumpa.
WEITERE HINTERGRÜNDE: Offenbar hatte der RSC Anderlecht kurz vor Ablauf des Visums Interesse an einer Verpflichtung, bat Silas jedoch, zunächst in den Kongo zurückzureisen und mit einem neuen Visum zurückzukehren, um dann den Vertrag abschließen zu können. Wie der VfB schreibt, war Silas zu diesem Zeitpunkt 19 Jahre alt. In dieser Situation soll ein Spielervermittler Silas in Belgien unter massivem Druck davon überzeugt haben, dass er nicht mehr nach Europa zurückkehren dürfe, wenn er Belgien einmal verlässt und in den Kongo abreist. Der Name des Spielervermittlers ist dem VfB bekannt, er wird ihn aber zum Schutz von Silas nicht öffentlich machen.
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MACHT DER VERMITTLER: Der VfB Stuttgart und Silas beschrieben die Situation wie folgt - Sehr jung und unerfahren, dazu völlig alleine, „fasste er Vertrauen zu dem Vermittler, den er bereits aus einer früheren Begegnung im Kongo kannte, und geriet in der Folge in ein komplettes Abhängigkeitsverhältnis“. Er habe bei dem Vermittler in Paris in der Wohnung gelebt und war von der Umwelt weitgehend abgeschottet. Der Turbo-Angreifer der Schwaben hatte in dieser Zeit „weder auf sein Konto noch auf seine Papiere Zugriff, beides wurde vom Vermittler verwaltet. Der Vermittler, so Silas, habe seine Identitätsangaben geändert und ihm Papiere als Silas Wamangituka (einem Namen seines Vaters) sowie mit einem um genau ein Jahr geänderten Geburtsdatum, 6. Oktober 1999, verschafft.“
GEFAHR FÜR SILAS: Einer Gründe für das Vorgehen war es wohl, die „Verbindung des Spielers zu seinem Ausbildungsverein im Kongo zu unterbrechen“. Jetzt wurde es für Silas zudem immer gefährlicher. Mit den falschen Personalien war er in der Folge noch mehr an den Vermittler gebunden. Er hat sich damit erpressbar gemacht.
Der VfB schreibt: „Jede Offenbarung der Wahrheit hätte für ihn nicht absehbare Folgen haben können, so dass Silas, der sich zudem um seine Familie in der Heimat sorgte, unter einer enormen psychischen Belastung stand. Zudem lebte er im Haus und unter Aufsicht des Vermittlers, sein Gehalt wurde ihm nicht ausgezahlt, sondern er erhielt nur einen Teil davon vom Vermittler. Der Berater drohte zudem fortwährend damit, dass Silas nie wieder Fußball spielen dürfe, wenn der Sachverhalt publik würde.“
VfB Stuttgart: Gibt‘s Probleme mit der DFL?
PROBLEME MIT DFL? Der VfB Stuttgart bleibt zunächst ganz gelassen - soweit möglich. In der Mitteilung heißt es: „Mit der Deutschen Fußball-Liga DFL und dem DFB ist der VfB in Kontakt. Nach juristischer Bewertung des Sachverhalts geht der VfB davon aus, dass Silas im Besitz einer gültigen Spielberechtigung war und weiter ist. Weiter geht der VfB davon aus, dass diese zu gegebener Zeit durch eine neue auf seinen richtigen Namen lautende Spielberechtigung ersetzt werden wird.“
VfB Stuttgart und der Silas-Schock: Das sagen DFB und DFL!

Die Verantwortlichen des Vereins - VfB-Boss Thomas Hitzlsperger und Sven Mislintat - hatten sich am Dienstag 8. Juni, noch in einer Video-Pressekonferenz dazu geäußert. Silas Wamangituka möchte zudem „sämtliche Details, wie es zu der bisherigen Abweichung seiner persönlichen Daten kommen konnte, den deutschen Behörden offenlegen“.