- vonMarc Thorwartlschließen
Der einst komfortable Vorsprung auf die Playdowns ist bedrohlich zusammengeschmolzen.
Im Stile einer Spitzenmannschaft siegten die Löwen Frankfurt am Sonntag im DEL2-Spiel bei den Heilbronner Falken mit 6:3. Nahezu zwei Drittel lang fanden die Hausherren überhaupt nicht in die Partie. Erst im letzten Abschnitt zeigten sie eine Trotzreaktion, gewannen die Zweikämpfe und schnürten die Hessen phasenweise in deren eigenem Abwehrdrittel ein. Die Falken wachten auf - aber wieder einmal viel zu spät.
Die Niederlage gegen den Titelaspiranten wäre an sich kein Beinbruch, wenn da nicht auch das 1:2 in Bad Tölz vom Freitag gewesen wäre. Gegen Teams, die in der Tabelle hinter den Falken liegen, muss die Mannschaft einfach gewinnen. Zumal die Oberbayern alles andere als dominant auftraten oder der Partie den Stempel aufdrückten.
Heilbronner Falken verlieren zu oft gegen direkte Konkurrenten
Diese Niederlagen gegen vermeintlich einfachere Gegner ziehen sich wie ein roter Faden durch die Saison. Zweimal unterlag man dem Tabellenschlusslicht Deggendorf. Auch gegen Tölz hatten die Falken bereits zweimal das Nachsehen. In Bayreuth und Crimmitschau gab es zuletzt auch nichts zu holen. Wenn es um die sogenannten Sechs-Punkte-Spiele geht, sind die Heilbronner Falken nicht immer in der Lage, ihr ganzes Potenzial abzurufen.
Hier ist der Trainer gefordert. Coach Alex Mellitzer hatte bereits während der Saison die Reihen manches Mal umgebaut - ohne Erfolg. Jetzt hat er es wieder versucht, um dann gegen Frankfurt ab dem zweiten Drittel doch wieder auf die alte Formationen zu setzen. Nach wie vor leben die Unterländer offensiv von der Paradereihe um Kapitän Derek Damon mit den Torjägern Greg Gibson und Roope Ranta.
Großes Leistungsgefälle im Falken-Team
Doch dahinter klafft eine große Lücke. Die Stärken der einzelnen Spieler kommen nicht richtig zur Geltung. Beispiel: Stürmer Justin Kirsch. Der hat die eingebaute Tor-Garantie. Aber nur, wenn er auch die Pucks perfekt für seine Direktabnahmen zugespielt bekommt. Doch dazu sind nicht alle seiner Mitspieler in der Lage. Das ist ein Qualitätsproblem.
Der Sinkflug der Falken geht einher mit der Abberufung von Keeper Mirko Pantkowski zum Kooperationspartner Adler Mannheim. Angesichts des großen Vorsprungs in der Tabelle und einem exzellenten Ersatztorhüter hätten die Kurpfälzer auf diesen Schritt auch zugunsten der Falken verzichten können - haben sie aber nicht. So sind die Unterländer jetzt nur noch vier Punkte vom Strich zu den Playdowns entfernt. Die Heilbronner müssen am Freitag zum Derby nach Bietigheim, am Sonntag kommt Ravensburg. Zwei richtig schwierige Aufgaben. Der Vorsprung kann weiter schmelzen - und dann ist das Worst-Case-Szenario "Abstiegsrunde" leider keine Utopie mehr.
Die besten Pics der Partie Falken vs. Löwen
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