Der verlorene Sohn kehrt nach 13 Jahren zu den Heilbronner Falken zurück

Der DEL2-Klub Heilbronner Falken hat auf die Verletzungsmisere reagiert und auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Dabei sicherten sie sich einen hochkarätigen Allrounder, der bereits vor 13 Jahren im Heilbronner Trikot für Furore sorgte.
Irgendwie kommt jetzt wieder zusammen, was zusammen gehört. Marco Merz, Geschäftsführer der Heilbronner Falken, hatte immer gesagt, dass man die Augen nach Verstärkungen auf dem Markt offenhalten würde. Eine Neuverpflichtung allerdings nur dann infrage kommen würde, wenn sie eine echte Verstärkung fürs Team und vor allem wirtschaftlich abbildbar sei. Jetzt haben die Falken einen Transfercoup gelandet und einen Spieler zurück an den Neckar gelotst, der hier seine erste Station in Europa bestritt und bis heute tief mit der Region verwurzelt ist: Frédérik Cabana.
Verein | Heilbronner Falken |
Liga | DEL2 |
Trainings- und Spielstätte | Heilbronner Eisstadion |
Trainer | Jason Morgan |
Der Kanadier, der seit Jahren die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, überzeugte in der Saison 2009/2010 bei den Heilbronner Falken, als er in 29 Spielen 41 Scorerpunkte sammelte, darunter 16 Treffer. Das weckte Begehrlichkeiten bei anderen, finanzstarken Klubs, zumal dem damaligen Falken-Trainer Rico Rossi auch nicht das beste Verhältnis zu „Freddy“ nachgesagt wurde. Es folgten erfolgreiche Jahre, die den 36-Jährigen bis in die DEL zu den Hamburg Freezers führten. In den vergangenen Jahren war er dann in der DEL2 für Bietigheim, Bad Nauheim und Bayreuth an der Scheibe.
Heilbronner Falken freuen sich über den Allrounder der ihnen sofort weiterhilft
Für die Wagner-Städter war er auch in dieser Saison tätig, bis vor Kurzem die überraschende Vertragsauflösung vermeldet wurde. Sofort buhlten diverse DEL2- und Oberligavereine um den Stürmer, der auch als Verteidiger eine sehr gute Figur macht. Unter anderem streckten auch die Heilbronner Falken ihre Finger nach ihm aus - und haben jetzt das Rennen gemacht. Denn im Vergleich zu den anderen Klubs hatten sie einen unschlagbaren Joker in der Hand. Cabana hatte dereinst in Heilbronn die Liebe seines Lebens gefunden, sie geheiratet, wohnt mit ihr in Obersulm und ist dort Vater von vier Töchtern.
Er wollte mehr Zeit mit der Familie verbringen, die Heilbronner Falken benötigten einen spielstarken Akteur. So fügte sich eins zum anderen. In Heilbronn hatte er einst die Europa-Karriere begonnen, jetzt kann er sie hier ausklingen lassen. Wobei ein baldiges Ende nicht absehbar ist, denn nach wie vor hat er den Scoring-Touch, der unter anderem den Bayreuth Tigers vergangene Saison zum Klassenerhalt verhalf. „Wir sind uns sicher, dass Freddy uns auf und neben dem Eis mit seiner Erfahrung weiterhelfen wird“, sagt Falken-Trainer Jason Morgan. Vor allem eines zeichnet Cabana aus: seine Bully-Stärke. Genau hier haben die Heilbronner Falken massive Defizite. Sie verlieren bisher eindeutig zu viele Anspiele.
Freddy Cabana spielt am Freitag für die Heilbronner Falken
Er selbst freut sich auch, dass er jetzt heimatnah stationiert ist: „Dass ich nach 13 Jahren wieder das Falken-Trikot tragen darf, ist wirklich etwas ganz Besonderes für mich. Es macht mich glücklich, endlich zu Hause spielen zu dürfen vor den Heilbronner Fans, meiner Familie und meinen Freunden.“ Nur auf eines muss der Linksschütze in Heilbronn verzichten. Auf seine geliebte Trikot-Nummer 97. Die ist bei den Falken für den am Sonntag im Spiel gegen Weißwasser überragenden Goalie Ilya Andryukhov bereits reserviert, deshalb wird Cabana mit der 37 auflaufen.
Auf jeden Fall können die Heilbronner Falken mit Cabanas Saisonpremiere bereits am Freitag im Heimspiel gegen den EV Landshut aufwarten. Alle Passangelegenheiten sind bis dahin längst geklärt, er selbst wird am Montag erstmals auf dem Heilbronner Eis trainieren. Da Trainer Morgan andeutete, dass am Freitag eventuell Malte Krenzlin ins Team zurückkehrt und auch die Leidenszeit von Jeremy Williams demnächst beendet sei, wird sich die personelle Lage bei den Heilbronner Falken bald deutlich verbessern.