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Die Selber Wölfe holen sich bei den Heilbronner Falken den ersten Matchpuck

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Von: Marc Thorwartl

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Heilbronner Falken Eishockey DEL2 Playdowns Selber Wölfe Alex Tonge
Mit einem Tip-in sorgt Alex Tonge für die Führung der Falken. © Marc Thorwartl

Wieder ist es ein Partie, in der es um ganz viel geht. Der Sieger wird sich über den ersten Matchpuck freuen. Dementsprechend vorsichtig agieren beide Teams, sind darauf bedacht, keinen Fehler in der Defensive zu machen. Das gelingt den Wölfen besser, sie gewinnen mit 3:2.

Wer holt sich den ersten Matchpuck? Am Freitag, 24. März, treffen die Heilbronner Falken in der Abstiegsrunde der DEL2 zum fünften Mal auf die Selber Wölfe. Beide Teams haben jeweils zwei Partien in der Best-of-seven-Serie gewonnen. Wer heute Abend die Partie für sich entscheidet, für den ist das Saisonende mit dem Klassenerhalt zum Greifen nah. Falken-Trainer Martin Jiranek erwartet ein heißes Match. „Wie alle Spiele bisher in der Serie.“ Das Spiel elektrisiert die Massen. Falken-Geschäftsführer Marco Merz wagt eine vorsichtige Prognose: „Nach den Vorverkaufszahlen könnten wir bei 2.500 bis 2.700 Zuschauer rauskommen.“ Gut getippt, es sind 2.539. Und die peitschen ihr Team von der ersten Sekunde an nach vorne.

VereinHeilbronner Falken
LigaDEL2
Trainings- und SpielstätteEisstadion Heilbronn
TrainerMartin Jiranek
Co-TrainerJanne Sinkkonen

Keine Frage, die Heilbronner Falken haben nach den beiden letzten Partien Oberwasser. Mit einem dezimierten Kader gewannen sie erst das Heimspiel mit 3:2, um dann am Dienstag in Selb mit demselben Ergebnis die Serie auszugleichen. Wie in jeder Partie muss Coach Jiranek auch dieses Mal improvisieren. Zwar kann er mit Stefan Della Rovere, Moritz Elias und Philipp Preto auf gleich drei zuletzt fehlende Akteure wieder zurückgreifen, aber dafür fehlt der erkrankte Freddy Cabana. Wölfe-Coach Sergej Waßmiller hat auch reagiert, den in Selb enttäuschenden Torjäger Nick Miglio aus dem Kader genommen und dafür wieder Bryce Reddick in der Defensive am Start.

Heilbronner Falken sind überlegen, es fehlt nur das Tor

Die Heilbronner Falken nehmen den Schwung des Auswärtssieges mit aufs Eis. Sie sind es, die der Partie im ersten Drittel den Stempel aufdrücken. Immer wieder antizipieren sie den Spielaufbau der Gäste, spritzen dazwischen und laufen ihrerseits gute Konter. Torhüter Florian Mnich geht null Risiko ein, hält jede Scheibe fest. Schon bald rückt Gästekeeper Michael Bitzer in den Mittelpunkt des Geschehens. Justin Kirsch, Julian Lautenschlager, Christopher Fischer, Kenney Morrison, Luke Volkmann, sie alle schießen aus guten Positionen, doch ohne Fortune. Vielleicht klappt es ja im Powerplay? Nein, denn nach nur neun Sekunden muss auch Lautenschlager in die Kühlbox, sodass es nichts mit der Überzahl wird.

Doch auch bei vier gegen vier geben die Heilbronner Falken den Ton an. Immer häufiger zwingen sie den Gegner zu Fehlpässen, vor allem die Youngster-Reihe um Volkmann, Moritz Elias, Noah Dunham und Julius Ramoser bringt den Paradblock der Selber zur Verzweiflung, setzt ihn permanent unter Druck und steht ihm im wahrsten Sinn des Wortes „auf den Füßen“. Doch allesamt scheitern entweder am Keeper oder zielen ganz knapp am Kasten vorbei. Die größte Chance ergibt sich in der 18. Minute. Alex Tonge gewinnt das Bully, Jeremy Williams zieht aus der Drehung ab. Ein lautes „Pling“ hallt durch die Halle, die Latte hat das überfällige 1:0 verhindert. Torlos geht es in die erste Pause.

Heilbronner Falken mit schneller Führung

Das zweite Drittel beginnt für die Heilbronner Falken perfekt. Neun Sekunden sind gespielt, da zappelt die Scheibe im Netz. Williams hat nach links auf Kirsch gespielt, der mit einem knallharten Pass vors Tor, Tonge muss nur noch die Kelle hinhalten. Das spielt den Unterländern jetzt natürlich noch mehr in die Karten, zumal den Gästen heute herzlich wenig als Reaktion einfällt. Sie verzeichnen eine Riesen-Chance, als Daniel Schwamberger sich alleine durchtankt, doch Mnich geht den Move mit und macht im entscheidenden Moment die Beine zu.

Dann wird es nochmals brenzlig, als die Oberfranken Powerplay bekommen. Die Scheibe läuft gewohnt gut, doch die letzte, zündende Idee fehlt, das Powerplay der Hausherren aber auch wirklich überragend. Und wenn doch etwsa durchkommt, dann ist Mnich zur Stelle. Gegen Ende des Drittels haben auch die Unterländer Powerplay. Gleich zweimal kurz nacheinander. Doch da will nicht viel klappen, die schussstarken Williams oder Kirsch werden nicht richtig in Position gebracht. Mit dem knappen Vorsprung geht es in die Pause.

Heilbronner Falken werden eiskalt erwischt

Das letzte Drittel beginnt mit einer Schrecksekunde. Ein unnötiges Icing, Bully vor dem Tor der Heilbronner Falken, ein Schuss aus der Drehung, es steht 1:1, keine Abwehrchance für Mnich. Das war genau das, was man aus Heilbronner Sicht vermeiden wollte. Der Treffer gibt den Gästen Auftrieb. Aber die Falken halten dagegen. Ein Schuss, der Rebound landet bei August von Ungern-Sternberg, der macht das 2:1. Aber die Führung soll nicht halten. Die erste Formation der Falken bringt hinten die Scheibe nicht aus dem Drittel, drei, vier Schüsse der Gäste, bis das Ding drin ist. 2:2, das wird noch ein ganz heißer Tanz.

Den eröffnet Richard Gelke, der Luke Volkmann hart an der Bande checkt. Die Schiedsrichter geben eine Strafe, überprüfen das Foul aber nicht auf dem Video. Nur zwei Minuten, da hat der Ex-Falke Glück gehabt. Das Powerplay der Gastgeber wieder nicht gut, Williams lässt sich dann auch noch zu einem Beinstellen hinreißen, Powerplay für Selb. Auch das ohne zählbaren Erfolg, das wird jetzt zur Nervenschlacht. 61 Sekunden vor dem Ende passiert es dann. Ein Querpass der Selber durch das Angriffsdrittel, eine Direktabnahme, 2:3. Die Gäste bringen den Vorsprung über die Zeit und haben jetzt am Sonntag daheim die Chance, den Klassenerhalt perfekt zu machen.

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