Heilbronner Falken mit einer ganz schwachen Vorstellung gegen die Selber Wölfe

Nichts wird es mit dem erhofften Befreiungsschlag der Heilbronner Falken in den Playdowns. Gegen die Selber Wölfe wirken sie über weite Strecken der Partie ideenlos, die Fehlerquote ist einfach zu hoch und am Ende steht eine verdiente 1:2-Niederlage.
Alles, was war - das zählt jetzt nicht mehr. In den Playdowns der DEL2 treffen am Mittwoch, 15. März, die Heilbronner Falken auf die Selber Wölfe. Die Unterländer hatten sich im Endspurt den zwölften Platz und somit das Heimrecht in der Serie gesichert, wohingegen die Selber Wölfe durch schlechte Ergebnisse in diesem Jahr noch vom achten auf den 13. Platz durchgereicht wurden. Viermal standen sich die Teams in der Punkterunde gegenüber, drei Partien gewannen die Heilbronner Falken. Nur die letzte Begegnung am 24. Februar konnten die Oberfranken mit 3:2 nach Verlängerung für sich entscheiden. In dieser Partie kam auch das Saisonaus für Falken-Neuzugang Ryan Valentini, der nach einem Check in die Bande stürzte und sich dabei das Schlüsselbein brach.
Verein | Heilbronner Falken |
Liga | DEL2 |
Trainings- und Spielstätte | Eisstadion Heilbronn |
Trainer | Martin Jiranek |
Beide Trainer können trotzdem nahezu aus dem Vollen schöpfen. Martin Jiranek, Coach der Heilbronner Falken, hat sich heute für die Variante mit Judd Blackwater im Sturm und ohne River Rymsha in der Verteidigung entschieden. Bei den Gästen fehlt Torjäger Nick Miglio, der nach einem Stockstich noch für diese Partie gesperrt ist. Zudem steht der Ex-Falke Richard Gelke nicht auf dem Spielberichtsbogen. Beide Teams hoffen auf einen guten Start in der Abstiegsrunde. Wer zuerst vier Partien gewinnt - gespielt wird im Zweitages-Rhythmus - hat den Klassenerhalt geschafft und die Mannschaft hat Sommerpause. Anders als in der Punktrunde wird bei einem Unentschieden nach drei Dritteln so lange eine 20-minütige Verlängerung gespielt, bis ein Team den Siegtreffer durch den Sudden Death erzielt.
Heilbronner Falken kommen nicht in Schwung
Das Spiel ist von der ersten Sekunde an taktisch geprägt. Die Heilbronner Falken versuchen zwar, schnell das Heft in die Hand zu nehmen, doch die Oberfranken sind clever, machen geschickt die Räume zu und setzen selbst Nadelstiche mit schnellen Kombinationen. Das geht auch ziemlich einfach, da die Falken gefühlt in den ersten zehn Minuten kein Bully gewinnen und so dem Puck meist erst hinterherlaufen müssen. Außerdem gibt es viele Missverständnisse, zudem sind viele Pässe zu ungenau. Chancen sind auf beiden Seiten Mangelware, bis dann aus dem Nichts das 0:1 fällt.
Keine Ahnung wie, aber Florian Mnich im Tor der Heilbronner Falken lässt einen aus spitzem Winkel auf ihn gestocherten Puck irgendwie unter der Fanghand ins Tor gleiten. Das gibt den Gästen Auftrieb, die Unterländer benötigen ein wenig, bevor sie den Treffer verdaut haben. Doch mehr als Distanzschüsse kommen bisher nicht aufs Gästetor. Deren Keeper Michael Bitzer lässt viel nach vorne prallen, doch für den Rebound steht kein Falke parat. Vielleicht im Powerplay? In der 19. Minute die erste Strafzeit gegen die Gäste. Doch das Überzahlspiel der Hausherren ganz schwach, nicht ein Schuss bis zur Pausensirene, nicht einmal die Aufstellung wird gefunden. Das MUSS im zweiten Abschnitt besser werden.
Heilbronner Falken erst mit der kalten Dusche, dann mit dem Anschlusstreffer im Powerplay
Wird es aber nicht. Die restlichen Sekunden der Strafzeit laufen herunter - und dann kommt es ganz dicke. Von der Strafbank kommend klaut Selbs Eglis Kants Freddy Cabana die Scheibe, geht aufs Tor und trifft zum 0:2. 52 Sekunden nach Wiederanpfiff. Immerhin scheinen die Heilbronner Falken jetzt wach zu sein. Sie antworten mit wütenden Angriffen, allerdings fehlt vorne die Zielgenauigkeit und weiterhin fehlt die Genauigkeit bei den Pässen. Dann komt unerwartete Hilfe von den Referees. Ein Selber Spieler fällt zu Boden - und anstatt einer Strafe gegen die Heilbronner Falken entscheiden die Schiedsrichter auf Schwalbe und zwei Minuten gegen die Gäste.
Genau 28 Sekunden dauert es, da zappelt der Puck im Netz. Cabana mit dem Anschlusstreffer zum 1:2. Dieses Tor gibt sichtlich Auftrieb. Jetzt kommt auch mehr die körperliche Variante ins Spiel, und nach vorne gelingen den Heilbronner Falken jetzt richtige Kombinationen, doch weder Kenney Morrison, noch Stefan Della Rovere können den Ausgleich erzielen. Bei einem Konter der Wölfe zieht Falken-Kapitän Christopher Fischer eine Strafe, Powerplay für die Gäste. Das ist technisch erstklassig, die Unterländer kommen kaum zum Schnaufen, doch Mnich ist jetzt auf Betriebstemperatur. Mit dem knappen Rückstand geht es in die Pause.
Heilbronner Falken phlegmatisch und ideenlos
Wer auf die Attacke der Heilbronner Falken im Schlussabschnitt gehofft hatte, wird schnell enttäuscht. Immer noch ist die Fehlerquote viel zu hoch, nur selten werden wirklich durchdachte Angriffszüge gezeigt. Das vom Coach geforderte Forechecking wird in Ansätzen von der dritten Reihe und ansonsten nur vom vierten Block gezeigt. Zudem werden weiterhin zu viele Bullys verloren. Die Zeit läuft gnadenlos herunter, wobei wirklich nur eine Handvoll richtiger Chancen für die Heilbronner Falken herausspringen. Als dann auch noch Williams zwei Minuten vor dem Ende eine unnötige Strafzeit kassiert, ist die Messe gelesen. Es bleibt beim 1:2. Damit haben sich die Heilbronner Falken nach der ersten Partie selbst unter Zugzwang gesetzt und den Heimvorteil verloren.
„Das erste Tor war unglücklich. Wir haben zwar Druck gemacht, haben die Scheibe aber zu schnell abgegeben. Mit einem Tor daheim wird das nicht leicht in der Serie. Wir müssen einfach mehr Scheiben zum Tor bringen“, erklärt Trainer Martin Jiranek nach der Partie. Zudem bemängelte er die Laufbereitschaft bei einigen seiner Spieler.