Wieder wird es nix mit einem guten Start der Heilbronner Falken in die DEL2-Saison

Wie aussagekräftig war die Vorbereitung? Dort haben die Heilbronner Falken nicht geglänzt. Zum Saisonstart bei den Lausitzer Füchsen zeigen sie sich stark verbessert, erholen sich aber nicht von einem Doppelschlag im letzten Drittel.
„In der Vorbereitung hat man gesehen, dass wir noch ein paar Dinge besser machen müssen. Am Freitag starten alle Teams bei null, da müssen wir fit sein“, erklärt Falken-Stürmer Alexander Lambacher am Mittwoch nach dem Training. Ähnlich äußert sich Judd Blackwater: „Wir haben diese Woche nochmals hart trainiert, die Stimmung ist super im Team, ich schaue positiv auf Freitag.“ Ausgerechnet zum Saisonstart haben die Heilbronner Falken die weiteste Anreise, sie müssen bei den Lausitzer Füchsen antreten. Gegen 9 Uhr setzt sich der Mannschaftsbus am Morgen in Bewegung.
Auch Jason Morgan, Trainer der Heilbronner Falken, hatte sich seine Gedanken über die Vorbereitung mit den vier Niederlagen in vier Spielen gemacht. „Ich habe im Sturm noch einen Wechsel vorgenommen. Unsere erste Formation hatte im letzten Spiel in Regensburg alle drei Tore geschossen, ich will aber, dass von allen Reihen Torgefahr ausgeht.“ Und er gibt die Marschroute fürs Spiel aus: „Ich erwarte von uns ein solides Spiel über die gesamten 60 Minuten.“
Verein | Heilbronner Falken |
Liga | DEL2 |
Spiel- und Trainingsstätte | Eisstadion Heilbronn |
Trainer | Jason Morgan |
Heilbronner Falken mit Geschenken an die Lausitzer Füchse
Defensiv solide sieht dann in der Lausitz allerdings anders aus. Die Gastgeber sind es, die die Initiative ergreifen, die Heilbronner Falken immer diesen halben Schritt zu langsam. Gedanklich und auf dem Eis. Allerdings lassen sie nur wenig echte Chancen zu. Bis zur siebten Minute. Die Falken setzen sich im Angriffsdrittel fest, ein Schuss von Christian Obu verfehlt das Tor, die Füchse mit dem schnellen Pass in die Schnittstelle, Roope Mäkitalo macht das 1:0. Die Heilbronner Falken nicht geschockt, übernehmen die Initiative, doch Jeremy Williams scheitert ebenso wie Alex Tonge oder Christopher Fischer.
Dann ein Fehlpass von Williams im eigenen Abwehrdrittel, 2:0. Jetzt sind die Heilbronner richtig sauer, aber es fehlt der Feinschliff, vielfach verzetteln sie sich in Einzelaktionen. Erst scheitert Lambacher, dann Julian Lautenschlager, doch wenige Sekunden später steht er goldrichtig. Lambacher setzt den Verteidiger unter Druck, ein schlechter Pass quer durchs Drittel, Lautenschlager kompromisslos mit der Direktabnahme, 2:1. Pause. „Wir müssen anders auftreten, das erste Drittel war nicht gut von uns“, erklärt Fischer im Pauseninterview.
Turbostart der Heilbronner Falken schockt die Lausitzer Füchse
Keine Ahnung, was Coach Morgan seinen Heilbronner Falken in der Kabine gesagt hat, es hat auf jeden Fall Eindruck hinterlassen. Nach wenigen Sekunden haben sie zwar noch Glück, dass die Füchse einen genialen Pass nicht verwerten können, doch dann zündet Tonge den Turbo. Doppelpass mit Blackwater, der erste Schuss wird noch pariert, den Nachschuss versenkt Blackwater mit der Rückhand zum 2:2. Nach 57 Sekunden! Die Heilbronner Falken jetzt mit Oberwasser, August von Ungern-Sternberg mit der besten Chance, auf 2:3 zu stellen, bis es die erste Strafe der Partie gibt. Obu muss raus. Zum Glück ohne Folgen, ein gutes Penalty-Killing der Unterländer.
Nach Ablauf der Strafe übernehmen die Heilbronner Falken sofort wieder das Kommando. Teilweise schnüren sie die Füchse förmlich im Drittel ein. Dann die erste Strafe gegen Weißwasser. Powerplay Heilbronner Falken. Das verdient das Prädikat: ausbaufähig. Auch im Anschluss die Gäste im Vorwärtsgang. Lautenschlager scheitert mit einem tollen Solo. 75 Sekunden vor dem Pausenpfiff muss Stefan Della Rovere in höchster Not auf Kosten eines Fouls klären, Powerplay Lausitzer Füchse, bis zur Pause bleibt es beim 2:2. Ein Mitteldrittel, das ganz klar an die Heilbronner Falken geht. Mit lediglich einem Manko: die Torausbeute.
Heilbronner Falken kassieren zwei Treffer in 28 Sekunden
Auch die Reststrafe zu Beginn des letzten Drittels überstehen die Heilbronner Falken unbeschadet. Doch nur für kurze Zeit spielen sie komplett, Lukas Mühlbauer zieht eine Strafe im Angriffsdrittel, die sind. Und prompt steht es 3:2, Corey Mapes fälscht einen Puck unglücklich ins eigene Tor ab. Und es kommt noch schlimmer. Nur wenige Sekunden wird es noch schlimmer. Die Heilbronner Falken vertändeln eine sichere Scheibe hinter dem eigenen Tor, 4:2. Jetzt müssen die Unterländer offensiver spielen - die Füchse lauern auf Konter.
Je länger die Partie geht, desto mehr schwindet die Dominanz der Heilbronner Falken. Sie sind zwar bemüht, Druck aufzubauen, doch der Doppelschlag zeigt Wirkung. Und wenn dann doch eine gute Chance herausspringt, scheitern die an Nikita Knapp im Füchse-Tor. Drei Minuten vor dem Ende zieht Morgan bereits den Keeper, die Füchse kassieren zudem noch eine Strafe. 55 Sekunden vor dem Ende jubelt Tonge über seinen Treffer zum 4:3. Morgan nimmt eine Auszeit. Doch zu mehr reicht es nicht mehr. Wieder wird es nichts mit dem erhofften guten Start der Heilbronner Falken. Coach Morgan analysiert die Partie: „Im Eishockey geht es darum, die eigenen Fehler zu minimieren und aus den Chancen Kapital zu schlagen. Das ist den Lausitzer Füchsen heute besser gelungen.“