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Ganz bitter, Falken verlieren Schicksalspartie gegen Selb und Ryan Valentini

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Von: Marc Thorwartl

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Florian Mnich Eishockey DEL2 Heilbronner Falken Selber Wölfe
Florian Mnich entschärft einen Alleingang in Unterzahl von Egils Kalns. © Marc Thorwartl

Für die Heilbronner Falken und die Selber Wölfe geht es um die letzte Chance, den Anschluss an die Pre-Playoffs nicht zu verlieren und im direkten Duell um ein eventuelles Heimrecht in den Playdowns. Mit dem besseren Ende für die Selber Wölfe, sie gewinnen mit 3:2 nach Verlängerung.

Heilbronner Falken gegen die Selber Wölfe - es ist ein echtes Kellerduell, das in der DEL2 am Freitag, 24. Februar, ansteht. Und trotzdem geht es im Duell Zwölfter gegen den Vorletzten noch um alles oder nichts. Der Abstand zum rettenden Ufer - zu den Pre-Playoff-Plätzen - beträgt für beide Mannschaften sieben Punkte. Abgesehen von der Möglichkeit, doch noch die direkte Qualifikation für die DEL2 in der kommenden Spielzeit zu packen, würden nach dem derzeitigen Tabellenstand die Teams in der Abstiegsrunde aufeinandertreffen. Und da will natürlich jeder sich das lukrative Heimrecht sichern. Im Klartext: Sowohl Selb als auch Heilbronn MÜSSEN heute gewinnen.

VereinHeilbronner Falken
LigaDEL2
Trainings- und SpielstätteEisstadion Heilbronn
TrainerMartin Jiranek

Die Heilbronner Falken strotzen nach den Siegen vom vergangenen Wochenende in Krefeld und gegen Ravensburg vor Selbstvertrauen. Unterhalb der Woche wurde hart trainiert. Obwohl mit Jeremy Williams, Judd Blackwater und Kenney Morrison immer noch drei Ausländer ausfallen, treten die Unterländer trotzdem mit vollem Line-up an. Auch deshalb, weil vom Kooperationspartner Adler Mannheim Simon Thiel und Luca Tosto abgestellt wurden, um weiterhin viel Eiszeit in Heilbronn erhalten. Überraschenderweise steht bei den Gästen Neuzugang und Heimkehrer Maximilian Gläßl nicht auf dem Spielberichtsbogen. Somit treten beide Teams mit zwölf Stürmern, sechs Verteidigern und zwei Keepern an.

Heilbronner Falken legen schnell vor - versäumen es aber, weitere Treffer zu erzielen

Die Heilbronner Falken wollen schnell klarmachen, wer hier das Sagen hat. Die ersten Szenen gehören den Hausherren - und sie werden belohnt. Christopher Fischer wird herrlich freigespielt, schießt flach, den Rebound verwertet Thiel zur frühen 1:0-Führung. Auch danach die Gastgeber tonangebend, Ryan Valentini versäumt es, das 2:0 nachzulegen. Dann kommt die Fehlerkette. Die Scheibe springt Malte Krenzlin über die Kelle und die blaue Linie, ein Konter der Gäste, Krenzlin zieht die Strafe. Powerplay Selb, das dauert 30 Sekunden, 1:1. Dieser Treffer zeigt Wirkung. Die Gäste kommen jetzt besser ins Spiel, bei den Unterländern kommt Sand ins Getriebe.

Dennoch haben die Heilbronner Falken noch ein paar Chancen. Noah Dunham zieht übers Tor, Freddy Cabana verspringt die Scheibe beim Torschuss. In der 15. Minute erkämpft Tosto die Scheibe hinter dem gegnerischen Tor, passt nach vorne, doch Dunham scheitert aus der Nahdistanz. Dann die 18. Minute, Valentini marschiert allein auf den Keeper zu, scheitert, im direkten Gegenzug sind die Falken-Stürmer der ersten Reihe viel zu passiv beim Verteidigen, die Gäste kreisen durchs Angriffsdrittel, Pass vors Tor, Kelle reingehalten, 1:2. Das geht viel zu einfach. Trotzdem haben die Hausherren noch die Chance, den Ausgleich zu erzielen, doch Valentini scheitert in der Schlussminute am Gestänge. Mit einem unnötigen Rückstand geht es in die Pause.

Heilbronner Falken verlieren Ryan Valentini kommen aber in die Verlängerung

Man merkt den Heilbronner Falken an, dass sie schnell den Ausgleich erzielen wollen, doch heute hängt nicht nur beim Abschluss der Wurm drin. Missverständnisse, schlechte Pässe, falsche Entscheidungen, die Palette der Defizite ist groß. Das Frustpotenzial steigt. Stefan Della Rovere mit einem Foul im Angriffsdrittel. Keine gute Idee. Die Gäste spielen im Powerplay wie aus einem Guss, Florian Mnich im Tor läuft zur Hochform auf, und irgendwie können die Unterländer einen weiteren Treffer verhindern. Dann bekommen sie selbst Überzahl. Aber das ist einfach schlecht. Auch hier falsche Entscheidungen, schlechte Pässe, kaum Schüsse. Wieder wird ein Break zugelassen, Mnich bleibt beim Eins-gegen-Eins-Duell gegen Egils Kalns Sieger. Zu allem Überfluss verletzt sich später auch noch Valentini nach einem nicht geahndeten Check an der Bande und geht in die Kabine. Tosto und Thiel fahren im Wechsel Doppelschichten. Pause.

Die Hoffnungen der Falken-Fans, dass Valentini zum letzten Drittel zurückkommt, zerschlagen sich. Der Neuzugang bleibt in der Kabine, die anderen Mittelstürmer wechseln sich ab. Man merkt den Unterländern an, dass sie die Partie unbedingt noch drehen wollen. Sie können noch einen Zahn zulegen, aber ohne Erfolg. Bis zur 46. Minute, Julian Lautenschlager geht über rechts durch, wartet, spielt im letzten Moment den Pass diagonal an den langen Pfosten, wo Tosto zum 2:2 den Puck in die Maschen haut. Jetzt haben die Hausherren ganz klar Oberwasser, allerdings sind die Gäste bei ihren Kontern immer wieder brandgefährlich. Die Zeit läuft herunter, die Falken mit dem Chancenplus, aber das 3:2 will nicht fallen, es gibt Verlängerung. Die dauert nur 58 Sekunden, dann treffen die Gäste zum 2:3-Sieg. Alle Klubs haben heute für die Falken gespielt - nur die konnten das nicht nutzen. Jetzt dürften die Playdowns unvermeidbar sein. „Wir haben heute allein fünf Alleingänge vergeben. Anstatt einfach zu spielen und aufs Tor zu schießen, haben wir immer noch einmal zu viel gepasst. Positiv war der Scheibenbesitz in der gegnerischen Zone, aber wir haben nur zwei Tore geschossen“, erklärt Trainer Jiranek auf der anschließenden Pressekonferenz. Dann die Schocknachricht: „Es schaut bei Ryan nicht gut aus. Die erste Diagnose lautet, dass er sich das Schlüsselbein gebrochen hat und bis Saisonende ausfällt.“

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