Überragender Arno Tiefensee bringt den EV Landshut zur Verzeiflung und lässt die Falken jubeln

Geht da vielleicht doch noch etwas? Die Heilbronner Falken und der EV Landshut liefern sich einen Kampf auf Biegen und Brechen. Nach zuletzt so vielen Enttäuschungen haben die Unterländer dieses Mal das bessere Ende für sich und gewinnen mit 2:0.
Im einzigen DEL2-Spiel der Heilbronner Falken an diesem Wochenende treffen sie auf den EV Landshut. Die Niederbayern waren nach einem überragenden Saisonstart in der Tabelle bis auf einen Playdownplatz durchgereicht worden - und haben dann unter anderem gegen die Heilbronner Falken den Turnover geschafft. Mittlerweile stehen sie auf einem sicheren Pre-Playoff-Platz, haben nur noch drei Punkte Rückstand auf den EC Bad Nauheim, der im Moment den letzten direkten Playoff-Platz innehat. Insofern werden die Gäste alles daran setzen, hier in Heilbronn als Sieger das Eis zu verlassen.
Verein | Heilbronner Falken |
Liga | DEL2 |
Trainings- und Spielstätte | Eisstadion Heilbronn |
Trainer | Martin Jiranek |
Co-Trainer | Janne Sinkkonen |
Von Pre-Playoffs sind die Heilbronner Falken wohl außer Reichweite. Die Leistungen in den vergangenen Partien waren einfach zu schlecht. Auch heute wird es nicht einfacher, denn Falken-Trainer Martin Jiranek muss gleich auf mehreren Positionen sein Team umbauen. Das fängt im Tor an. Kooperationspartner Adler Mannheim hat Arno Tiefensee nach Heilbronn geschickt, der heute den Kasten sauber halten soll. Neben den verletzten Judd Blackwater und Kenney Morrison fällt auch noch Torjäger Jeremy Williams aus familiären Gründen aus. Damit ist der erste Block der Heilbronner Falken gesprengt, und es stehen nur zwei der erlaubten vier Ausländer zur Verfügung. Jiranek beordert Topscorer Alex Tonge an die Seite von Freddy Cabana und Justin Kirsch.
Heilbronner Falken treffen das Tor nicht, das zweite Drittel zeigt einen überragenden Arno Tiefensee
Man merkt den Heilbronner Falken an, dass ihnen die Pause gutgetan hat. Sie sind schnell im Spiel und wirken enorm frisch. Die Gäste hingegen werden immer dann gefährlich, wenn sie sich mit schnellem Direktpass-Spiel in der Angriffszone festsetzen können. Trotzdem liegt das ganz klare Übergewicht an Chancen aufseiten der Heilbronner Falken. Kirsch wird am langen Pfosten freigespielt, schießt aber neben das Tor. Dasselbe passiert aus bester Postion bei Julian Lautenschlager, Christopher Fischer und August von Ungern-Sternberg. Das altbekannte Manko: Es wird hart geschossen, aber der Keeper muss nicht reagieren, da die Schüsse allesamt knapp am Tor vorbei oder übers Gebälk gehen. Weil die Unterländer auch keines ihrer drei Powerplays in Zählbares ummünzen können, geht es torlos in die erste Pause.

Auch zu Beginn des zweiten Drittels sind die Heilbronner Falken anfangs das bessere Team, doch dann ist es vorbei mit der Herrlichkeit. Jetzt kommen sie wieder, diese Fehler. Puckverlust in der Vorwärtsbewegung, Maximilian Forster mit Alleingang, Glanzparade Tiefensee. Keine zwei Minuten wieder Puckverlust der Unterländer, dieses Mal laufen die Gäste eine Drei-gegen-eins-Situation, warten aber zu lange, sodass Tiefensee erneut zupacken kann. In der 34. Minute dann ein Alleingang von Lukas Mühlbauer, doch auch er findet seinen Meister im Falken-Keeper. Die Falken-Abwehr mittlerweile mit Auflösungserscheinungen. Marco Pfleger kann unbedrängt von außen bis vors Tor fahren, Puck in die Mitte, dann liegt Tyson McLellan am Boden. Strafe gegen Luke Volkmann, die Schiedsrichter überprüfen ihre Entscheidung und Volkmann wird wegen Checks zum Kopf mit einer Matchstrafe zum Duschen geschickt. Fünf Minuten Unterzahl. Die Falken schaffen es, mit unbändigem Einsatz die fünf Minuten zu überstehen, haben bei einem Break von Tonge sogar die Möglichkeit, in Führung zu gehen. Aber die Falken und ihre Großchancen, das ist ein Kapitel für sich. Pause.
Freddy Cabana bricht den Bann
Die Frage fürs letzte Drittel lautet: Reichen bei den Heilbronner Falken die Kräfte. Das Unterzahlspiel hat viele Körner gekostet. Die Frage ist schnell beantwortet, die Falken haben jetzt richtig Bock auf den Sieg. Es entwickelt sich jetzt eine packende Partie. Chancen gibt es hüben wie drüben, doch beide Keeper sind bisher unüberwindbar. Jetzt unterlaufen auch den Niederbayern Fehler in der eigenen Abwehr. Einen Abspielfehler kann Maximilian Leitner fast dem Keeper durch die Schoner spielen, doch die Tore sind wie vernagelt. In der 55. Minute dann die Erlösung. Freddy Cabana ist in Mittelstürmerposition, schießt, die Scheibe prallt an die Schulter vom Landshuter Goalie und von dort ins Tor.
Zweieinhalb Minuten vor dem Ende nehmen die Gäste den Torhüter vom Eis. Sie haben viele Chancen, aber auch die Falken versäumen es durch Julius Ramoser, Luca Tosto oder Cabana das leere Tor zu treffen. Langsam läuft die Zeit herunter. Zwölf Sekunden vor dem Ende beseitigt Stefan Della Rovere mit dem 2:0 alle Zweifel am Heilbronner Sieg. „Beide Keeper waren überragend. Am Ende haben wir eine Drei-gegen-zwei-Situation ausgenutzt. Im ersten Drittel waren wir besser, haben es aber versäumt, da Tore zu erzielen. Die fünfminütige Unterzahl war der Knackpunkt. Die Jungs haben alles gegeben, hoffentlich können wir auf dieser Leistung aufbauen“, sagt Falken-Trainer Martin Jiranek.