Klägliche Vorstellung der Falken in einem ganz wichtigen Spiel gegen die Eisbären

Ja, die Heilbronner Falken sind personell stark gebeutelt. Aber das allein darf keine Ausrede für die Leistung großer Teile der Mannschaft im Sechs-Punkte-Spiel gegen die Eisbären Regensburg sein. Bereits nach den ersten 20 Minuten war die Partie entschieden.
Mit dem buchstäblich letzten Aufgebot müssen die Heilbronner Falken heute Abend in der DEL2 zum enorm wichtigen Spiel gegen die Eisbären aus Regensburg antreten. Auf Heilbronner Seite fehlen Verteidiger Kenney Morrison sowie die Stürmer Judd Blackwater, Jeremy Williams, Luke Volkmann und dann fällt auch noch kurzfristig August von Ungern-Sternberg aus. Auch die Hoffnung, eventuell vom Kooperationspartner Adler Mannheim Unterstützung zu bekommen, erfüllt sich nicht. Kurzfristig war es noch ein Thema, ob der gegen Landshut so überragend haltende Arno Tiefensee doch kommt, aber auch diese Hoffnung hat sich zerschlagen. Allerdings darf Luca Tosto weiterhin für die Heilbronner Falken spielen.
Verein | Heilbronner Falken |
Liga | DEL2 |
Trainings- und Spielstätte | Eisstadion Heilbronn |
Trainer | Martin Jiranek |
Co-Trainer | Janne Sinkkonen |
Somit stellt sich das Team fast schon von alleine auf. Lediglich drei Sturmreihen stehen zur Verfügung. Trainer Martin Jiranek hat Veränderungen vorgenommen, damit nach Möglichkeit von jedem Block Gefahr ausgeht. Dabei hat er Freddy Cabana, dessen Vertragsverlängerung gestern bekannt gegeben wurde, als Center zu den Youngsters Julius Ramoser und Moritz Elias beordert. Das Tor der Heilbronner Falken hütet Florian Mnich. Die Gäste treten mit vier Sturmreihen an, wobei der vierte Block auch aus der Not zusammengestellt wurde. Interessant ist die Tabellenkonstellation. Die Falken als Vorletzter trennen sechs Punkte von den direkt vor ihnen platzierten Eisbären Regensburg. Um die Hoffnung auf die Pre-Playoffs aufrechterhalten zu können, müssen beide Teams gewinnen.
Heilbronner Falken sind chancenlos und werden zeitweise vorgeführt
Dass den Heilbronner Falken die Abstimmung in den neuen Blöcken fehlt, sieht man von Beginn an. Die Gäste sind es, die der Partie den Stempel aufdrücken. Sie sind schneller, wirken frischer, spielen ideenreicher. Dazu kommen auch noch zweifelhafte Schiedsrichterentscheidungen, die den Falken Unterzahl beschert. Das erste Gäste-Powerplay überstehen sie noch unbeschadet, doch beim zweiten ist der Puck im Netz, 0:1. Das spielt den Eisbären in die Karten, sie bekommen Oberwasser. Ein schneller Pass von außen vors Tor, Kelle hingehalten, 0:2.
Bis dahin ist von den Heilbronner Falken offensiv noch gar nichts zu sehen. Zum ersten Mal kommen sie gefährlich vors Tor, als sie selbst Powerplay haben. Doch Tosto, Justin Kirsch, Stefan Della Rovere oder Christopher Fischer scheitern am Keeper. In der 16. Minute dann wieder so ein Fehler. Alex Tonge verspringt die Scheibe, Eisbären-Topscorer Corey Trivino lässt sich nicht zweimal bitten, 0:3. Die einzige richtige Chance für die Unterländer aus dem Spiel heraus hat Cabana in der 19. Minute. Erst erkämpft er sich den Puck gegen zwei Mann an der Bande, dann zieht er zielstrebig zum Tor, doch irgendwie kann der Gäste-Goalie den Puck noch abwehren. Wenn hier nicht grundlegend sich etwas ändert, dann ist die Partie bereits nach dem ersten Drittel gelaufen.
Heilbronner Falken mit altbekannten Schwächen
Immerhin zeigen die Heilbronner Falken im zweiten Drittel mehr Biss. Aber die altbekannten Schwächen treten wieder zutage. Vorne braucht man zu viele Chancen, um ein Tor zu erzielen, in der Defensivarbeit ist man immer für einen Lapsus gut. Beispiel gefällig? Della Rovere wird auf die Reise geschickt, scheitert im Alleingang am Keeper. Es wird ein Foul gepfiffen. Die Falken mit Powerplay, da spielen sich River Rymsha und Tonge die Scheibe so oft und dilettantisch hin und her, bis ein Eisbär dazwischengeht, Break, 0:4, Mnich lässt die Scheibe durch die Schoner rutschen. Ganz anders die Gäste im Powerplay, sie machen aus keiner Chance ein Tor, 0:5. Mit dem einzigen durchdachten Angriff gelingt den Falken durch Justin Kirsch immerhin noch das 1:5, aber hier ist längst die Luft draußen. Bemerkenswert: Das Einzige, was an diesem Abend noch schlechter als das Spiel der Falken ist, ist die unterirdische Leistung der Referees.
Im letzten Abschnitt passiert lange Zeit nichts. Die Heilbronner Falken können nicht mehr, die Eisbären Regensburg müssen nicht mehr. In der 47. Minute sieht man Eishockey der einfachen Art. Bully-Gewinn durch Tonge, Kirsch fackelt nicht lange, zieht ab, 2:5. Leider sind nicht alle Falken-Spieler so zielstrebig. Sie bleiben ihrem Trott treu. Da wird der Puck blind in die Rundung gespielt, das Körperspiel findet überhaupt nicht statt und Fehlpässe sowie unerlaubte Weitschüsse bilden die Regel, nicht die Ausnahme. In der 59. Minute setzen die Gäste mit dem Treffer zum 2:6 den Schlusspunkt unter die Partie. Das dritte Tor im Powerplay. 1.977 Zuschauer - und wieder zeigen die Falken eine desolate Leistung.