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HEC trotzt allen Eisstadion-Hindernissen - aber Ende der Fahnenstange naht

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Von: Olaf Kubasik

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Tafel mit den HEC-Förderern im Eisstadion Heilbronn.
Der HEC erfreut sich in Heilbronn immer größerer Beliebtheit. © Olaf Kubasik

Der HEC setzt alles daran, das Eishockey in Heilbronn auf neue Level zu heben, droht aber letztlich trotz aller Bemühungen an äußeren Umständen zu scheitern.

Der Heilbronner Eishockey Club (HEC) ist der Nährboden für die Sportart Nummer eins der Stadt. Und weiß dieser Verantwortung gerecht zu werden. Als Ausbildungsklub, als Betreiber des den Stadtwerken gehörenden Eisstadions und als Stammverein des DEL2-Ligisten Heilbronner Falken. Dank eines Fünf-Jahresplans fürs Heilbronner Eishockey, den dessen Geschäftsführer bei seinem Amtsantritt vor mehr als drei Jahren mit seinem „tollen“ Team ins Leben gerufen hat. Doch nun schlägt Michael Rumrich Alarm.

Michael Rumrich musste in seiner bisherigen Amtszeit als HEC-Geschäftsführer bereits die tiefsten Täler durchschreiten. Seinem Verein drohte durch zwei Corona-Lockdowns der finanzielle Tod. Denn während Ausgaben blieben, gab es keine Einnahmen. Er erklärt: „Hätten wir nicht den Rückhalt der Stadtwerke und die finanzielle Unterstützung der zahlreichen Eishockey-Freunde im Raum Heilbronn auf unseren Spenden-Aufruf gehabt, gäbe es uns nicht mehr und somit auch kein Eislauf für die Öffentlichkeit.“

VereinHeilbronner Eishockey Club (HEC)
GeschäftsführerMichael Rumrich
Spiel- und TrainingsstätteEisstadion Heilbronn
Höchste AmateurmannschaftHEC Eisbären Heilbronn (Regionalliga)
Ausgegliederte ProfimannschaftHeilbronner Falken (DEL2)

HEC hat trotz Corona die Ausbildung des Eishockey-Nachwuchses in Heilbronn vorangetrieben

Doch auch in der Zeit des Zitterns und Bangens hat der HEC seine Hausaufgaben einfach weitergemacht. Zwar hinke man Geschäftsführer Rumrich zufolge deshalb dem Fünf-Jahresplan etwas hinterher, „aber die Erfolge der harten Arbeit unseres Teams haben sich eingestellt“. In der Nachwuchsarbeit bei den Kleinsten gelingt das durch geknüpfte Kindergartenkooperationen in der gesamten Region Heilbronn. Folge: „In der Laufschule der Drei- bis Siebenjährigen haben wir so viele Teilnehmer wie nie zuvor.“

HEC-Geschäftsführer Michael Rumrich hätte auch nie zu träumen gewagt, dass in der Post-Corona-Zeit die Gier nach öffentlichem Eislauf bei der Bevölkerung so groß sein wird: „Aufgrund des immensen Andrangs bei Eisdiscos und Publikumsläufen habe ich erst neulich für unsere Ausleihe 120 Paar Schlittschuhe nachbestellt.“ Aber der umtriebige Eishockey-Verein optimiert derweil auch weiterhin die Pistenbar und ist laut Rumrich gerade dabei, die langen Publikumsschlangen vor dem Eingang schneller abzuwickeln.

HEC: Infrastruktur des Eisstadions in Heilbronn bleibt ein Hemmschuh für perfektes Eishockey

Ein großes Problem hat der HEC ebenfalls clever umschifft: Da aufgrund der „allesamt vergebenen Eiszeiten“ keine U17-Bundesliga-Mannschaft in Heilbronn möglich ist und deswegen viele junge Talente abwandern, haben sich die Macher um Rumrich dafür entschieden, die U20 zu streichen und dafür eine Landesliga-Mannschaft zu etablieren. Um Talente zu halten und ein Bindeglied zu den Regionalliga-Amateuren der HEC Eisbären Heilbronn zu schaffen. Nur so konnte der 16-jährige Konrad Knot gehalten werden.

Allerdings kann diese Situation in Zukunft gar nicht mehr besser werden. Schuld daran ist die Infrastruktur des Eisstadions in Heilbronn. Rumrich erklärt: „Im Fünf-Sterne-Programm des Deutschen Eishockey-Bundes können wir deshalb niemals über unsere drei Sterne hinauskommen.“ Das hat auch Auswirkungen auf die Profis der Heilbronner Falken, die deshalb erstmalig eine Strafe im niedrigen fünfstelligen Euro-Bereich zahlen mussten. Rumrich: „Wir machen unsere Hausaufgaben weiter fürs Heilbronner Eishockey, aber das Ende der Fahnenstange naht.“

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