HEC trotzt mieser Stadion-Situation: Nächster Schritt fürs Heilbronner Eishockey

Für die Stadt Heilbronn erfüllt das Eisstadion alle Ansprüche. Der Heilbronner Eishockey Club HEC, die Bevölkerung und immer mehr Unternehmen sehen das anders.
Der Heilbronner Eishockey Club (HEC) kämpft als Betreiber des städtischen Eisstadions am Europaplatz gegen Windmühlen. Und gibt dennoch nicht auf. Obwohl eine zweite Eisfläche zwingend erforderlich wäre, um sowohl die Sportart Nummer eins Heilbronns als auch die große Sehnsucht der Bevölkerung nach Bewegung in Form von Schlittschuhlaufen ausreichend befriedigen zu können. Diesen widrigen Stadion-Umständen trotzt der HEC nun mit einer verlängerten Kooperation. Einer, die weitere Früchte trägt.
Großes Problem: Das im Jahre 2002 umgebaute und renovierte Eisstadion ist alles andere als „modern“, wie es der Eigentümer Stadtwerke Heilbronn auf seiner Internetseite verspricht. Für 4.000 Zuschauer konzipiert, stehen viel zu wenige Toiletten zur Verfügung. Stahlträger versperren im Sitzplatzbereich teilweise die Sicht. Und im Fünf-Sterne-Programm des Deutschen Eishockey-Bundes, an dem der ambitionierte HEC teilnimmt, wird es aufgrund der Infrastruktur nie mehr als drei Sterne geben. Mit Folgen.
Verein | Heilbronner Eishockey Club (HEC) |
Geschäftsführer | Michael Rumrich |
Heimstätte | Eisstadion Heilbronn |
Amateurmannschaft | HEC Eisbären Heilbronn (RLSW) |
Ausgegliederte Profimannschaft | Heilbronner Falken (DEL2) |
HEC vermeldet Rekorde im Eisstadion Heilbronn, aber die Infrastruktur hinkt Ansprüchen hinterher
Im Gegenzug erfährt der HEC als Betreiber des Eisstadions nach harten Corona-Zeiten immensen Zulauf. Die Eishockey-Laufschule „Ice Kids“ und die U7 verzeichnen Rekorde. Öffentliche Veranstaltungen wie Publikumslauf und Eis-Disco sind binnen kürzester Zeit ausgebucht (mit je maximal 700 Besuchern aufgrund der Sicherheit), die Nachfragen von Kindergärten und Schulen enorm. Dem entgegen stehen: kein Kraftraum, kein Schussraum für die Jugend, kein Platz, um eine Schlittschuh-Ausleihe für jeden zu gewährleisten.
HEC-Geschäftsführer Michael Rumrich und seine Mitstreiter geben trotzdem weiter Vollgas - „auch wenn wir aufgrund der Umstände ab der U15 unsere besten Spieler verlieren.“ Da kommt nun n3k ins Spiel. Das Heilbronner IT-Unternehmen verlängert seine Ausbildungskooperation mit dem HEC gleich um weitere drei Jahre. Der geschäftsführende Gesellschafter Alexander Häcker sagt als HEC-Hauptsponsor: „Wir bieten talentierten Spielern oder ihren Eltern Karrierechancen, damit sie nicht nach Mannheim, Bietigheim oder anderswohin abwandern.“
HEC: Immer mehr Unternehmen unterstützen das Eishockey als Sportart Nummer eins in Heilbronn
n3k-Chef Alexander Häcker hat mit der Einstellung von ehemaligen und aktiven Eishockeyspielern beste Erfahrungen gesammelt. Und weil er auch ein großes Netzwerk hat, folgen der Heilbronner Autohändler AssenheimerMulfinger und der Leingartener Werkzeug- und Maschinenbauer Kurt Betz GmbH seinem Beispiel einer HEC-Kooperation. Ein Signal in Richtung Stadt Heilbronn, das Häcker unternehmerisch erklärt: „Wenn die Nachfrage vorhanden ist, aber das Angebot nicht passt - ist der Anbieter in der Pflicht.“