Eisbären Heilbronn in Top-Besetzung chancenlos - nur Neu-Falke Marco Haas begeistert

In Bestbesetzung treten die HEC Eisbären Heilbronn gegen die Stuttgart Rebels an, müssen deren Ausnahmestellung in der Eishockey-RLSW jedoch neidlos anerkennen.
Es ist ein Tanz auf Messers Schneide, den die HEC Eisbären Heilbronn in dieser Saison der Eishockey-Regionalliga Südwest (RLSW) vollführen müssen. Auf der einen Seite will der amtierende Meister junge Spieler an die RLSW heranführen, auf der anderen Seite darf er dabei die Playoffs nicht aufs Spiel setzen - zwecks Einnahmen für den Verein. Größtes Problem in der Spielzeit 2022/2023: Nur vier Teams schaffen in der Mini-Liga den Playoff-Sprung. Und zu denen zählen die Eisbären als derzeitiger Fünfter nicht.
Darum sieht sich das Trainer-Duo Kai Sellers und Sascha Bernhardt gezwungen, bereits am Freitag, 11. November, um 20 Uhr im heimischen Eisstadion Heilbronn gegen die starken Stuttgart Rebels seine Ex-Profi-Trümpfe auszuspielen. Denn Siege gegen die momentanen vier „Big RLSW-Player“ müssen für die HEC Eisbären Heilbronn zwingend her. Sellers erklärt: „Um unsere Playoff-Chancen auszuloten, werden wir mit Fabian Krull, Thomas Gödtel, Igor Filobok und Axel Hackert antreten.“ Reicht nicht beim 3:10.
Verein | HEC Eisbären Heilbronn | Stuttgart Rebels EC |
Trainer | Kai Sellers/Sascha Bernhardt | Jakob Vostarek |
Spielstätte | Eisstadion Heilbronn | Eiswelt Stuttgart |
Zuschauerkapazität | 4.000 | 3.000 |
Größte RLSW-Erfolge | Meister 2013, 2014, 2015, 2016, 2022 | Meister 2010, 2011 |
HEC Eisbären Heilbronn: Marco Haas dreht 0:2-Rückstand gegen Stuttgart Rebels
Es ist vor allem der Auftritt Axel Hackerts, der den Fans der HEC Eisbären Heilbronn einen Schauer über den Rücken laufen lässt. Denn der mittlerweile 37-jährige Ex-DEL- und DEL2-Profi hat zum Ende seiner Karriere in 64 RLSW-Spielen für die Eisbären 147 Scorer-Punkte erzielt, drei Meisterschaften mit den Eisbären gefeiert. Trainer Sellers ist überzeugt, dass der Eishockey-Oldie Flügel verleiht und die erste Hauptrunden-Niederlage gegen die Stuttgart Rebels vergessen lässt: „Er ist nach wie vor fit und genial.“
Thomas Gödtel, Fabian Krull und Igor Filobok sind das allerdings auch - und mit dem vom DEL2-Ligisten Heilbronner Falken nachlizensierten jungen Wilden, Stürmer Marco Haas, haben die HEC Eisbären Heilbronn im wichtigen RLSW-Heimspiel gegen die Stuttgart Rebels einen, der voll im Saft steht. Doch es läuft zunächst anders: Lukas Traub (6.) und Devon Pepin (10.) bringen die Rebels in Führung. Aber Haas erzielt den Anschlusstreffer (18.) und legt zum 2:2 durch Marco Horter mustergültig auf (20.). 2:2.
HEC Eisbären Heilbronn trotz Bestbesetzung gegen Stuttgart Rebels völlig überfordert
Und die Marco-Haas-Festspiele gehen im zweiten Drittel für die HEC Eisbären Heilbronn umgehend weiter: 3:2 (24.) - zur Freude der Trainer Sellers und Bernhardt, die sich in dieser Saison vornehmlich der Förderung jüngerer Spieler verschrieben haben. Allerdings währt die Freude auf Seiten der Hausherren nicht lang. Denn die RLSW-Spitzentruppe der Stuttgart Rebels ist auf Augenhöhe und hellwach - Konsequenz: Petr Wienceks postwendendes 3:3 (24.). Und dann das 4:3 von Mathias Vostarek (38.)! Erneute Pause.
Wieder versetzt Petr Wiencek den HEC Eisbären Heilbronn den nächsten Stich. Ist sein 5:3 (41.) für die Stuttgart Rebels bereits die Entscheidung in dieser spannenden Eishockey-RLSW-Partie? Scheint so, da Traub (44.) und Jesse Hakkarainen (49.) erhöhen. Spätestens bei Vostareks 8:3 (52.) und Jannik Herms 9:3 und 10:3 (53./57.) für die Stuttgart Rebels wird dann allerdings deutlich: Von den Playoffs sind die Eisbären derzeit soweit entfernt wie Deutschland von der Schuldenfreiheit.
Das ist der Modus in der Eishockey-RLSW-Spielzeit 2022/2023
Mit den HEC Eisbären Heilbronn, Stuttgart Rebels, Pforzheim Bisons, Zweibrücken Hornets, Bietigheim Steelers 1b, Baden Rhinos Hügelsheim und Mad Dogs Mannheim besteht die Eishockey-RLSW nur noch aus sieben Teams. Diese spielen in der Saison 2022/2023 eine eineinhalbfache Hauptrunde mit 18 Partien aus. Die besten vier Mannschaften erreichen die Playoffs, die erstmals im Best-of-five-Modus ausgetragen werden.