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Glanzloser Sieg der Heilbronner Falken bei den Bayreuth Tigers

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Von: Marc Thorwartl

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Luca Tosto Heilbronner Falken Bayreuth Tigers
Luca Tosto sprühte nur so vor Spielfreude und belohnte sich mit dem frühen Treffer. © Marc Thorwartl

Die Heilbronner Falken nehmen die Partie auf die zu leichte Schulter, schalten viel zu früh ab - und kommen am Ende richtig unter Druck, ehe der 5:3-Sieg unter Dach und Fach ist.

Zwei Tage nach der unglücklichen Niederlage gegen die Kassel Huskies müssen die Heilbronner Falken in der DEL2 heute bei den Bayreuth Tigers antreten. Dabei kann Falken-Trainer Jason Morgan auf denselben Kader wie am Freitag zurückgreifen, spielt also mit dem vollen Line-up von vier Sturmreihen und sieben Verteidigern. Die Ausgangslage: Gegen die Tigers zählt nur ein Sieg, damit die Heilbronner Falken zum einen nicht näher an den Tabellenletzten heranrücken, zum anderen nicht der Kontakt zum hinteren Mittelfeld der Liga abreißt.

VereinHeilbronner Falken
LigaDEL2
Trainings- und SpielstätteEisstadion Heilbronn
TrainerJason Morgan, Co-Trainer Martin Jiranek

In diesem Kellerduell kommt es den Heilbronner Falken entgegen, dass die Bayreuth Tigers sich am Freitag beim Spiel in Freiburg - das sie 2:3 nach Verlängerung verloren - selbst geschwächt hatten. Der Ex-Falke Patrick Kurz ließ sich nach Spielende zu einer Tätlichkeit gegenüber den Schiedsrichtern hinreißen und muss vier Spiele pausieren. Eric Stephan bekam wegen eines Stockstichs ein Spiel Sperre aufgebrummt. Die beiden erfahrenen Defender fehlen den Oberfranken heute. Das könnte einen Vorteil für die Heilbronner Falken bedeuten.

Heilbronner Falken mit Turbo-Start

Einer aufseiten der Heilbronner Falken will heute besonders glänzen: Freddy Cabana hatte noch bis vor wenigen Wochen in Bayreuth gespielt, ehe sein Vertrag aufgelöst wurde und er im Unterland anheuerte. Auch ein anderer Falke will etwas gutmachen: Torhüter Ilya Andryukhov, der überragend gegen Kassel gehalten , dann aber mit einer einzigen, kleinen Unaufmerksamkeit zwei Minuten vor Spielende die Niederlage der Heilbronner Falken verursachte. Die Heilbronner Falken beginnen furios. Bully im Angriffsdrittel, der Puck kommt zu Christopher Fischer, der passt auf Luca Tosto, der sofort aus der Drehung schießt, 1:0. Gespielt sind 32 Sekunden. Doch die Freude währt nicht lange. Nur 25 Sekunden später steht es 1:1, die Abwehrarbeit der Heilbronner Falken viel zu lässig.

Maximilian Leitner Heilbronner Falken bei den Bayreuth Tigers
Maximilian Leitner ist im Infight mit Lubor Pokovich © Marc Thorwartl

Danach verflacht die Partie. Powerplay für die Hausherren, die Heilbronner Falken aufmerksam. Danach haben sie selbst Powerplay, sowohl Jeremy Williams als auch Tosto scheitern an der Latte. In der zehnten Minute dann die erneute Führung der Heilbronner Falken. Corey Mapes Schuss ist zu hoch angesetzt, trifft Stefan Della Rovere vor dem Tor, von dessen Körper tropft die Scheibe ab und er schaltet am schnellsten, 2:1. Kurz danach die beste Phase der Unterländer. Minutenlang halten sie die Scheibe im Angriffsdrittel, doch der Puck will nicht über die Linie. Danach strampeln sich die Tigers frei und haben noch einige Chancen, den Ausgleich zu erzielen, scheitern aber an Andryukhov. Es bleibt bei der knappen Führung.

Heilbronner Falken geraten kräftig unter Druck

Auch im zweiten Drittel gelingt den Heilbronner Falken ein Auftakt nach Maß. Ein Fehlpass der Bayreuth Tigers in der eigenen Abwehrzone, Julian Lautenschlager spritzt dazwischen, die Scheibe kommt zu Tosto, der sie direkt an den langen Pfosten weiterleitet, wo Justin Kirsch mit einer Direktabnahme zum 1:3 verwandelt. Gespielt sind 76 Sekunden, das ist doch ein guter Start? Nein, denn für lange Zeit sollte dies die letzte gelungene Aktion der Unterländer sein. Vielmehr spielen jetzt nur noch die Hausherren. Nur ihre eigene Abschlussschwäche und auch das fehlende Glück verhindern, dass hier der Anschlusstreffer fällt. Die Heilbronner Falken kommen teilweise überhaupt nicht mehr aus dem eigenen Drittel heraus.

River Rymsha DEL2 Heilbronner Falken bei den Bayreuth Tigers
River Rymsha und seine Verteidigerkollegen hatten mehr im zweiten Drittel zu tun als ihnen lieb sein konnte. © Marc Thorwartl

Wenn das dann doch mal über einen Konter gelingt, werden vorne die Chancen fast leichtfertig vertan. Jeremy Williams und Alex Tonge laufen eine zwei-auf-eins-Situation - und machen nichts daraus. Das ist fast schon fahrlässig, wie hier solche Möglichkeiten verpasst werden. Immerhin halten der zweite Block und die dritte Reihe die Fahne oben, sie versuchen, mit konstruktivem Hockey das 1:4 zu machen, doch Cabana scheitert gleich zweimal aus guter Position. Symptomatisch für das Falken-Spiel: Sie bekommen ein Powerplay kurz vor Ende des Drittels, haben gleich mehrfach gute Schusspositionen, versuchen aber mit Zauber-Hockey zum Erfolg zu kommen. Vergebens. Hoffentlich rächt sich das nicht im letzten Abschnitt.

Cabana mach den Sieg der Heilbronner Falken perfekt

Im letzten Drittel nichts Neues. Spielerisch sind die Hausherren besser als die Heilbronner Falken, die weiterhin aufreizend lässig in der Abwehr agieren. Sie überstehen eine Unterzahlsituation, haben kurz danach selbst Powerplay. Es dauert lange, bis sie die Aufstellung haben, doch dann geht es Tic-Tac-Toe. Kenney Morrison zu Tonge, der zu Williams, Tor. War es das schon? Nein, denn die Gastgeber stecken nicht auf. 52 Minuten sind gespielt, eine schöne Kombination der Tigers führt zum 2:4. In der 56. Minute wieder schlechte Abwehrarbeit der Heilbronner Falken, 3:4. Jetzt spielen nur noch die Tigers. 26 Sekunden vor dem Ende muss Rymsha auf die Strafbank. Die Tigers ziehen den Keeper. Freddy Cabana bleibt es vorbehalten, an alter Wirkungsstätte sechs Sekunden vor dem Ende das 3:5 zu erzielen und für die endgültige Entscheidung für die Heilbronner Falken zu sorgen. Kein schöner Erfolg, aber am Ende zählen nur die drei Punkte. Die Unterländer sind den direkten Konkurrenten um die Pre-Playoffs näher auf die Pelle gerückt.

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