Klarer Sieg in kranker Liga: HEC Eisbären Heilbronn mit Pflichterfolg in Bietigheim

Die Eishockey-Regionalliga Südwest verkommt langsam zum Hohn - die HEC Eisbären Heilbronn nutzen dennoch unbeirrt einen ihrer letzten Playoff-Strohhalme.
Nichts kann, alles muss. Mit dieser Einstellung treten die HEC Eisbären Heilbronn am Freitag, 4. November, um 20 Uhr in der Eishockey-Regionalliga Südwest (RLSW) bei den Amateuren der Bietigheim Steelers an. Beim Null-Punkte-Tabellenletzten. Und wenn das Team der Meistertrainer Kai Sellers und Sascha Bernhardt DORT nicht gewinnt, ist in einer nachdenklichen Mini-RLSW-Liga für den Titelverteidiger der Playoff-Zug vielleicht schon abgefahren. Sellers bringt es auf den Punkt: „Wir sind zum Siegen verdammt.“
Auch wenn die HEC Eisbären Heilbronn den Fokus in dieser Eishockey-RLSW-Saison auf „etwas Wichtigeres“ als die sechste Meisterschaft legen, sollte die Playoff-Teilnahme Pflicht sein. Doch die ist nach Niederlagen gegen sämtliche Spitzenteams in eine Sechs-Punkte-Ferne gerückt. Die Mannschaft weiß das - und tritt mit drei starken Reihen beim Pflichtsieg-Spiel in Bietigheim an. Darunter auch das von den DEL2-Profis der Heilbronner Falken lizensierte Duo Louis Busch und Marco Haas. Mit Erfolg: 5:1.
Verein | SC Bietigheim-Bissingen | HEC Eisbären Heilbronn |
Trainer | Levente Csata | Kai Sellers/Sascha Bernhardt |
Spielstätte | Ege Trans Arena Bietigheim | Eisstadion Heilbronn |
Zuschauerkapazität | 4.517 | 4.000 |
Größte RLSW-Erfolge | Meister 2005, 2018, 2019 | Meister 2013, 2014, 2015, 2016, 2022 |
HEC Eisbären Heilbronn: Als Eishockey-RLSW-Meister den letzten Playoff-Strohhalm ziehen
Offensiv, aber nicht arrogant - so will Trainer Kai Sellers seine HEC Eisbären Heilbronn gegen die kleinen Steelers aus Bietigheim spielen sehen. Dennoch stellt er seinem „hervorragend trainierenden“ Team nach der zuletzt guten Zwei-Drittel-Leistung bei den Zweibrücken Hornets eine Aufgabe: „Wie kann es sein, dass wir in zwei Vorbereitungsspielen gegen Liga-Gegner fast 20 Tore schießen, aber in fünf RLSW-Spielen nur knapp über zehn?“ Deutliche Worte für die katastrophale Chancen-Verwertung!
Die HEC Eisbären Heilbronn sind also gefordert- aber müssen bei den Bietigheimern zunächst warten. Grund: Die Eismaschine demonstriert den Zustand der gesamten Eishockey-RLSW. Sie stottert, ächzt und sehnt sich augenscheinlich nach Einsätzen fernab einer vergewaltigten Liga. Stuttgart-Rebels-Markant-Mann Olav Schnier hat dazu bereits ein deutliches Statement abgegeben - inklusive seines Rückzugs. Aber weg von Sportpolitik und zurück zum Spiel: Schnelles Eisbären-1:0 durch Moritz Kuen (1.). Pause.
HEC Eisbären Heilbronn dominieren beim Eishockey-RLSW-Letzten Bietigheim nach Belieben
Während es bereits zeitgleich 11:0 für die Stuttgart Rebels gegen die Ebenfalls-Eisbären-Bezwinger aus Pforzheim steht, kämpfen die Heilbronner weiter um die knappe Führung. Immerhin: Pünktlich zum 14:1 der mit Oberliga-Ambitionen ausgestatteten Stuttgarter, die letztlich 17:1 (!!!) gewinnen, gelingt auch den HEC Eisbären Heilbronn das 2:0 und 3:0 in Bietigheim durch Leontin Kreps (33.) und Sören Breiter (41.). Und es geht weiter: 4:0 Timo Heintz (48.), 5:0 Marco Haas (55.). Der Anschlusstreffer von Lucas Gießler ist Makulatur (58.).
Modus der Eishockey-RLSW in der Saison 2022/2023
Mit den HEC Eisbären Heilbronn, Stuttgart Rebels, Pforzheim Bisons, Zweibrücken Hornets, Bietigheim Steelers 1b, Baden Rhinos Hügelsheim und Mad Dogs Mannheim besteht die Eishockey-RLSW nur noch aus sieben Teams. Diese spielen in der Saison 2022/2023 eine eineinhalbfache Hauptrunde mit 18 Partien aus. Die besten vier Mannschaften erreichen die Playoffs, die erstmals im Best-of-five-Modus ausgetragen werden.