Falken verlieren nicht nur die Partie, sondern auch Keeper Florian Mnich
Das 6:3-Ergebnis ist klarer als die Partie gelaufen ist. Die Unterländer scheitern an ihren individuellen Fehlern und der schlechten Chancenverwertung.
Im ersten Spiel am „Wochenende der Wahrheit“ müssen die Heilbronner Falken in der DEL2 bei den Löwen Frankfurt antreten. Die Hessen gelten als großer Aufstiegsfavorit, hatten zu Beginn der Saison auch alles im Griff und legten eine Serie von acht Siegen in Folge hin, doch zuletzt wurden den Löwen so manches Mal die Krallen gestutzt. Am Dienstag war es dann so weit. Da sie verloren, mussten sie den Platz an der Tabellenspitze an die Ravensburg Towerstars abgeben.
Personell hat sich bei den Heilbronner Falken nicht viel getan. Im Tor vertraut Trainer Jason Morgan wieder den Fangkünsten von Florian Mnich. Auf Jungadler in der Verteidigung muss er heute verzichten. Immerhin ein kleiner Lichtblick: Im Angriff kann Stefan Della Rovere wieder mitwirken. Trotzdem sind die Heilbronner Falken natürlich krasser Außenseiter in der Mainmetropole.

Heilbronner Falken mit Gastgeschenken
Della Rovere ist es, der die erste Aktion der Heilbronner Falken einleitet. Nach gerade einmal 29 Sekunden zieht er eine Strafe und muss in die Kühlbox. Keine gute Idee gegen das statistische beste Powerplay-Team der Liga. Gerade sind die Unterländer wieder komplett, da wird ein Schuss von der blauen Linie abgefälscht, es steht 1:0. Schlechter kann die Partie für die Heilbronner Falken nicht beginnen. Der Rückkehrer ist es auch, der das zweite Frankfurter Tor verursacht, weil er einen Fehlpass zum Gegner spielt. Die Hessen kontern mustergültig, Schuss, abgefälscht, Tor. 2:0 nach etwas mehr als fünf Minuten, wieder keine Abwehrchance für Mnich. Auch die dritte Aktion der Heilbronner Falken geht von Della Rovere aus. Die Gäste haben Powerplay. Das ist gar nicht gut, bis eine Sekunde vor Schluss. Jeremy Williams mit dem Pass vors Tor, Justin Kirsch leitet die Scheibe sofort weiter - und Della Rovere muss sie nur einschieben, 2:1.
Ist das die Wende? Nein, katastrophales Abwehrverhalten der Heilbronner Falken im direkten Gegenzug, schon steht es 3:1. Zwölf Minuten sind gespielt - und die Gäste haben schon wieder drei Gegentore kassiert. Dann erneut ein schneller Spielzug der Hausherren, Mnich rettet gleich zweimal in höchster Not. Danach endlich einmal eine gute Aktion hinter dem Löwen-Tor. Simon Thiel setzt sich im Zweikampf durch, passt vors Tor, der Puck wird vom Schlittschuh eines Löwen direkt auf die Kelle von Williams abgefälscht, der genau ins Kreuzeck trifft. Nur noch 3:2. Pause.
Heilbronner Falken verschlafen auch den Start ins Mitteldrittel
Im Mittelabschnitt ist keine Minute gespielt, da bejubeln die Frankfurter Löwen das 4:2. Vorausgegangen war ein Fehlpass der Heilbronner Falken im Abwehrdrittel. Die Frage lautet: Können die Unterländer zurückschlagen? Die Chance bekommen sie, sie haben Powerplay. Aber dieses Überzahlspiel ist richtig schlecht, der Aufbau behäbig und ideenlos, nicht ein Schuss kommt aufs Löwen-Tor. Allerdings dürfen sie gleich nochmals Powerplay üben. Das bleibt ebenfalls erfolglos, ist aber bedeutend besser. Jetzt sind die Heilbronner Falken im Spiel, erarbeiten sich einige gute Chancen, auch nach der Überzahl. Aber ohne Abschlussglück. Die beste vergibt Thiel, der mutterseelenallein vor dem Keeper auftaucht.
Nach dem Powerbreak sind es wieder die Frankfurter Löwen, die mehr vom Spiel haben. Allerdings der Tatsache geschuldet, dass die Defensivabteilung der Heilbronner Falken unglaubliche Fehler in der eigenen Abwehrzone produziert. Mit Fehlpässen macht man sich selbst das Leben schwer - und nur dank Mnich steht es weiterhin 4:2. Kurz vor der Pause dann eine prekäre Situation. Corey Mapes muss auf die Strafbank, Powerplay Frankfurt. Da hat Kenney Morrison die Chance, auf 3:4 aus Sicht der Heilbronner Falken zu verkürzen, aber er scheitert am Löwen-Keeper. Pause.
Heilbronner Falken: Keeper Mnich muss verletzt vom Eis
Im letzten Drittel gibt es eine Strafzeit gegen die Löwen Frankfurt. Allerdings nehmen sich die Heilbronner Falken den Vorteil, weil Lautenschlager in derselben Szene den Schläger des Gegners festhält. Das war unnötig. Trotzdem kommen die Unterländer mit viel Tempo aus der Kabine. Und sie werden belohnt. Frankfurts Keeper lässt einen Schuss von Maximilian Heim aus dem Handschuh prallen, Karl Fabricius hat es vorher geahnt und tunnelt den Goalie zum 4:3. In der 50. Minute wird es dann richtig grausam. Die Falken im Vorwärtsgang, die Direktabnahme von Thiel wird vom Pfosten gestioppt, im Gegenzug treffen die Hessen zum 5:3.
Gleich danach ein ganz böses Foul des Frankfurters Manuel Strodel an Leon Fern. Von hinten, mit Anlauf und eingesprungen befördert er den Heilbronner in die Bande. Das schwache Schiedsrichter-Gespann gibt nur fünf Minuten dafür, ohne Spieldauer- oder Matchstrafe, das gibt es wirklich nur in Frankfurt. Als dann auch noch Lautenschlager bei einer Abwehraktion Mnich verletzt, ist die Partie gelaufen. Die Hessen erzielen kurz vor Ende im Powerplay den 6:3-Endstand.