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Die Unterländer machen es gegen die Franken im Penalty-Schießen

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Von: Marc Thorwartl

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Heilbronner Falken Bayreuth Tigers Eishockey DEL2 Ilya Andryukhov
Etwas mehr als zwei Minuten sind gespielt, da muss Ilya Andryukhov zum ersten Mal hinter sich greifen. © Marc Thorwartl

Mit ihrem neuen Goalie haben die Heilbronner Falken einen richtig guten Fang gemacht, er wird bereits im ersten EInsatz zum herausragenden Akteur beim 3:2-Erfolg nach Penalty-Schießen.

Auch wenn es der Tag vor Weihnachten ist, so wollen die Heilbronner Falken im DEL2-Spiel gegen die Bayreuth Tigers den Gästen nach Möglichkeit doch keine Geschenke machen, sondern vielmehr an der Leistung vom Sonntagsspiel gegen Ravensburg anknüpfen. Hand aufs Herz: Der morgige Weihnachtsbraten würde doch auch viel besser schmecken, wenn man einen Sieg im Rücken hat.

Personell sieht es bei den Heilbronner Falken immer noch nicht rosig aus. Trotzdem können sich die Fans freuen, denn mit der Lizenzierung für Goalie Ilya Andryukhov hat alles hingehauen, sodass der aus der DEL von den Schwenninger Wild Wings gekommene Keeper heute bereits seine Premiere feiert. Im Abwehrbereich ist Malte Krenzlin von den Jungadlern dabei. Somit kann Trainer Jason Morgan immerhin mit sechs Verteidigern agieren. Im Sturm steht zudem Valentino Klos zur Verfügung.

Heilbronner Falken machen das Spiel, Bayreuth die Tore

Die ersten Angriffszüge der Heilbronner Falken machen echt Mut. Sie suchen den direkten Weg aufs Tor, gewinnen auch Bullys, sind allerdings vor dem gegnerischen Gehäuse letztendlich nicht zwingend genug. Ganz anders die Bayreuth Tigers. Ein Pass von Karl Fabricius vor ihr Tor wird abgefangen, dann geht es schnell. Überfallartig spritzen die Stürmer nach vorn, der lange Pass, Schuss, Tor! Zwei Minuten und 16 Sekunden sind gespielt, die Heilbronner Falken liegen zurück. Als sie dann auch noch zwei Powerplays in Folge wirklich dilettantisch vergeben, muss man das Schlimmste befürchten.

Dann allerdings ein genialer Spielzug von Jeremy Williams, der Judd Blackwater bedient, der zum 1:1 für die Heilbronner Falken vollstreckt. Dann MUSS Simon Thiel eigentlich das 2:1 nachlegen. Er wird ideal von Stefan Della Rovere bedient, doch Bayreuths Keeper mit einem Monstersave. Das anschließende Bully gewinnen die Falken, dann vertändelt Williams die Scheibe, wieder so ein blitzschneller Konter der Gäste, 1:2. Andryukhov im Tor kann einem leidtun, er kann wirklich gar nichts machen. Die Unterländer im Anschluss zwar optisch überlegen, so richtig zwingend ist es aber nicht, was sie zustande bringen. Die Statistik weist 21:8 Torschüsse für die Heilbronner Falken auf, trotzdem geht es mit dem 1:2 in die Pause.

Heilbronner Falken mit dem Ausgleich, aber immer noch zu vielen Leichtsinnsfehlern

Das zweite Drittel beginnt mit Heilbronner Falken, die in die Defensive gedrängt werden. Philipp Preto kassiert eine Strafzeit der Kategorie unnötig. Die Oberfranken lassen es auch gleich richtig krachen. Zwei Minuten lang spielen sie mit der Abwehr der Hausherren Katz und Maus. Zum Glück ist Andryukhov hellwach. Sogar ohne Stock. Schlimm nur, dass seine eigenen Mannschaftskollegen überhaupt nicht realisieren, dass der Keeper sein Spielgerät verloren hat. In der 30. Minute dann endlich eine gelungene Kombination der Heilbronner Falken. Ausgangspunkt wieder einmal Williams, der Leon Fern bedient, der in die Mitte auf Della Rovere durchsteckt - schon steht es 2:2.

Heilbronner Falken Bayreuth Tigers Eishockey DEL2 Stefan Della Rovere
Stefan Della Rovere erzielt das 2:2. © Marc Thorwartl

Jetzt eine ganz starke Phase der Heilbronner Falken. Zwei Minuten später MUSS das 3:2 fallen. Die Hausherren laufen einen Drei-gegen-eins-Konter. Doch Klos ist eigensinnig und vergibt kläglich. Trotzdem sind die Unterländer jetzt zum ersten Mal in der Partie annähernd so zielstrebig wie am Sonntag. Weiter Treffer fallen aber nicht. Auch nicht, als die Gäste ihr zweites Powerplay haben. Da scheitern sie wirklich einzig und allein an Andryukhov, die Falken-Abwehr ist in diesen zwei Minuten nur staunender Zuschauer. Mit dem 2:2 geht es in die Pause.

Heilbronner Falken mit Pech

Im letzten Drittel können die Heilbronner Falken noch etwas zulegen. Sie sind jetzt häufiger im Angriffsdrittel, doch das Pech bleibt ihnen hold. Julian Lautenschlager trifft aus der Drehung nur den Innenpfosten, Blackwater tankt sich durch - und scheitert an der Latte. Auf der anderen Seite entstehen Chancen der Tigers meist dann, wenn die Hausherren einen Fehler machen. Aber auf Andryukhov ist jetzt Verlass, er fischt wirklich alles raus. Langsam läuft die Zeit herunter, droht hier wieder eine Verlängerung?

Ja, in der sind die Bayreuth Tigers das aggressivere Team, aber wenn die Heilbronner Falken schon geschlagen sind, dann rettet Andryukhov. Auch die fünfminütige Verlängerung läuft herunter, es bleibt beim 2:2, es geht ins Penalty-Schießen. Hier trifft als erster Schütze Justin Kirsch für die Heilbronner Falken. Dann kommt die Andryukhov-Gala. Er fischt alle drei Penaltys der Gäste raus - und wird so zum Held des Abends. 3:2-Sieg, zwei Punkte, Weihnachten kann kommen.

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