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Deutschland, nein danke! VfB lässt die Bundesliga bei Transfers gerne links liegen

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Von: Dominik Jahn

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VfB Stuttgart
VfB lässt die Bundesliga bei Transfers gerne links liegen. © Julia Rahn/dpa

Beim VfB Stuttgart hat Sportdirektor Sven Mislintat besonders einen Blick auf französische Talente geworfen. Naouirou Ahamada war dabei ein solcher Glücksgriff.

Der VfB Stuttgart im Transfersommer 2022 bleibt wie in den Jahren zuvor weiter auf Schnäppchenjagd. Mit Sportdirektor Sven Mislintat haben die Schwaben dafür den perfekten Mann. Und auch Trainer Pellegrino Matarazzo passt ins Gut-und-Günstig-System des VfB. Er versteht es, mit jungen Talenten zu arbeiten.

Wie jetzt ein Blick von transfermarkt.de auf die Einkaufspolitik der deutschen Vereine im Fußball-Oberhaus verrät, lassen die Stuttgarter bei ihren Planungen ganz gerne die Bundesliga links liegen. Während Borussia Dortmund in den vergangenen Jahren vom FC Bayern München das Image des Konkurrenten-Beklauers übernommen hat, lässt der VfB fast immer die Finger von der 1. Liga.

VfB Stuttgart: Transfer-Tabelle innerhalb der Bundesliga

Der BVB kommt in der Transfermarkt-Tabelle zu den meisten Bundesliga-Zugängen in den vergangenen Jahren auf satte 13 Spieler. Für 185,6 Millionen Euro hat man sich bei der Liga-Konkurrenz Verstärkung geholt. Für die Erstellung der Rangliste hat man laut dem Portal die Bundesliga-Kader 2022/23 verglichen und die Spieler gezählt, die die Klubs von einem aktuellen Erstligisten verpflichtet haben – dabei ist es egal, ob das vor fünf Jahren oder in diesem Sommer geschehen ist.

Auf Platz zwei liegt der FC Augsburg mit elf Liga-Zugängen. Allerdings waren sechs davon auch ablösefrei. Beim BVB dagegen sind es nur zwei. Der FC Bayern liegt in dieser Tabelle im gesicherten Mittelfeld und kommt auf sieben Spieler. Dritter in der „Klau-Liste“ der Bundesliga ist demnach der 1. FC Köln. Der VfB Stuttgart landet mit fünf Profis auf der Einkaufsliste auf Platz 16.

VereinAnzahl der Spieler
Borussia Dortmund13
FC Augsburg11
FC Köln10
FC Schalke 049
VFL Bochum9
Union Berlin8
TSG Hoffenheim8
FC Bayern München7
Hertha BSC Berlin7
SC Freiburg7
Werder Bremen7
VfL Wolfsburg6
Eintracht Frankfurt6
RB Leipzig5
Gladbach5
VfB Stuttgart5
FSV Mainz5
Bayer Leverkusen4

Beim VfB Stuttgart setzt Sportdirektor Mislintat gerne auf Talente aus Frankreich

Viel lieber als in der Bundesliga, schaut sich Sven Mislintat im Ausland nach jungen Spielern um, die das Team von Trainer Matarazzo besser machen können. Und der Kader-Macher des VfB Stuttgart hat in der Vergangenheit auch nie einen Hehl daraus gemacht. Besonders die französischen Talente haben beim Sportdirektor einen guten Eindruck hinterlassen.

Gegenüber der Stuttgarter Nachtrichten erklärte Mislintat schon im Jahr 2020: „Bei diesen Spielern spürt man großen Hunger auf Erfolg und den unbedingten Willen, nach oben zu kommen.“ Die Dichte an Talente sei in Frankreich extrem hoch, die Ausbildung extrem gut. Allerdings sind diese jungen Kicker inzwischen überall begehrt.

Franzosen-Boom beim VfB Stuttgart im Jahr 2020

Im Jahr 2020 erlebte der Boom bei den Franzosen-Transfers beim VfB Stuttgart einen Höhepunkt. Im Sommer kam Frankreichs-Junioren-Nationalspieler Naouirou Ahamada, einen Monat davor schnappte sich Kader-Macher Mislintat noch Momo Cissé aus Le Havre und bereits ein Jahr zuvor lotste er Tanguy Coulibaly von Paris Saint Germain ins Schwabenland.

Und auch Silas Katompa Mvumpa kann zu der Liste dazu genommen werden. Als junger Kongolese hat der Turbo-Angreifer den Großteil seiner fußballerischen Ausbildung in Frankreich erlebt.

VfB Stuttgart auch aktuell nicht in der ersten Liga auf der Suche

Und auch in diesem Sommer geht der Blick des VfB Stuttgart nicht zuerst in die Fußball-Bundesliga. Lieber dann schon eine Etage tiefer in die 2. Liga. Auf den inzwischen umkämpften Talente-Markt in Frankreich hat sich der VfB-Sportdirektor aktuell auch noch nicht gewagt.

Die Transferstrategie dürfte natürlich auch immer eine Frage des Geldes sein. Bei den Schwaben ist es unter Mislintat aber wohl auch eine Frage der Überzeugung geworden. Beobachten kann man den eingeschlagenen Weg des VfB Stuttgart auch an diesem Samstag wieder um 15.30 Uhr gegen den SC Freiburg (Hier gibt’s das Spiel live im TV).

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