Lewandowski bald in Liga 2? FC Barcelona wegen Korruption angeklagt: Präsident wittert „Kampagne“
Nun ist es amtlich: Der FC Barcelona wird laut übereinstimmenden Medienberichten von der spanischen Justiz angeklagt. Die Vorwürfe: Korruption, Untreue sowie gefälschte Unterlagen.
Update vom 13. März, 9.45 Uhr: Nach Bekanntwerden der Klageerhebung gegen den FC Barcelona hat sich einer der Beschuldigten zu Wort gemeldet. In einem Tweet beteuert Barca-Präsident Joan Laporta die Unschuld des Klubs. Zudem sieht er die Katalanen als Opfer einer Kampagne, die von vielen Seiten geschürt würde. Viele würden sich in Zukunft „korrigieren müssen“.
Ohne ihn namentlich zu nennen, dürfte Laporta auch Erzrivale und Hauptstadtklub Real Madrid als Teil der Kampagne gegen seinen Klub betrachten. Die Königlichen hatten am Sonntag (12. März) Bezug zum Fall genommen und eine Erklärung abgegeben. Darin heißt es wörtlich: „der Verwaltungsrat von Real Madrid C. F., hat in seiner heutigen Sitzung die schweren Anschuldigungen der Staatsanwaltschaft Barcelona gegen den FC Barcelona, zwei seiner Präsidenten, Josep María Bartomeu und Sandro Rosell, sowie die ehemaligen Direktoren Albert Soler und Óscar Grau zur Kenntnis genommen.
Die Erklärung endet mit dem Hinweis als möglicher Geschädigter seine eigenen Interessen vor Gericht wahrnehmen zu wollen. Aufgrund „seiner tiefen Besorgnis über die Schwere der Vorwürfe“ und das „volle Vertrauen in das Vorgehen der Justiz“, erwägen die „Königlichen“, zur Verteidigung seiner legitimen Interessen im Verfahren zu partizipieren, sobald der Richter das Verfahren für Kläger eröffnet.
Lewandowski bald in Liga 2? FC Barcelona wegen Korruption angeklagt
Erstmeldung vom 10. März 2023: Barcelona – Dunkle Wolken brauen über dem Arbeitgeber von Ex-Bayern-Star Robert Lewandowski zusammen. Der FC Barcelona wird gemäß übereinstimmender Medienberichte tatsächlich von der spanischen Staatsanwaltschaft angeklagt. Konkreter Vorwurf: Der weltberühmte Klub habe über Jahre hinweg illegale Millionenzahlungen an einen ehemaligen Schiedsrichter-Funktionär vorgenommen.

FC Barcelona zahlte Millionen an Vizepräsidenten des Schiedsrichter-Ausschusses
Zumindest dem Verdacht der Korruption des aktuellen Primera División-Tabellenführers soll die spanische Justiz nach Willen der Ermittler nun nachgehen. Im Zentrum der Vorwürfe stehen hohe dubiose Zahlungen des Vereins an den früheren Vizepräsidenten (1994 - 2018) des Schiedsrichter-Ausschusses CTA, José María Enríquez Negreira. Zwischen den Jahren 2001 und 2018 habe der FC Barcelona demnach 7,3 Millionen Euro an eine Firma Negreiras gezahlt. Laut Erkenntnissen der Ermittler, so eine Justizsprecherin, diente dieses Geld dazu, Barça bei der Entscheidungsfindung der Schiedsrichter zu begünstigen.
Gegen Ex-Profi-Schiedsrichter Negreira wird nun allem Anschein nach ebenso Anklage erhoben, wie gegen den FC Barcelona als juristische Person selbst sowie gegen die beiden früheren FC-Präsidenten Sandro Rosell und Josep Maria Bartomeu und weitere Ex-Barça-Funktionäre. Im Fernseh-Interview mit dem größten spanischen Radiosender Cadena SER bejahte Negreira Beratungstätigkeiten seiner Firma für den FC Barcelona, verneinte aber bevorzugte Entscheidungen oder Schiedsrichterbenennungen im Sinne des Klubs. Die beanspruchten Beratungen bestätigte kürzlich auch schon Barças derzeitiger Präsident Joan Laporta.

Empfindliche Strafen drohen
Die Katalanen, bei denen bekanntlich auch der deutsche Nationaltorhüter Marc-André ter Stegen unter Vertrag steht, werden von der Anzeige zu einer Zeit erwischt, in der es sportlich in der Liga eigentlich rund läuft. Momentan steht der FC im Klassement auf dem Platz an der Sonne, satte neun Zähler vor dem Dauerrivalen und Tabellenzweiten Real Madrid.
Sollten sich die heftigen Vorwürfe im anstehenden Justiz-Verfahren bestätigen oder zumindest teilweise als wahr herausstellen, drohen dem spanischen Kult-Verein heftige Strafen. Diese könnten sich in Geldstrafen oder Punktabzügen äußern, teilweise wurde in ähnlichen Fällen aber auch schon der Zwangsabstieg verhängt. Lewandowski also bald in der zweiten Liga? Trotz der ungemütlichen juristischen Lage beschäftigen sich die Katalanen mit den sportlichen Planungen für die kommende Runde. Scheinbar hat Barcelona nun auch Bayern-Star Joao Cancelo auf dem Zettel.