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Wetter: Startet nun der Dauersommer in Baden-Württemberg? Wetterlage „stellt sich komplett um“

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Von: Franziska Schuster

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Zu Pfingsten konnte sich Baden-Württemberg über bestes Sommerwetter freuen. Doch wie lange bleibt es warm und sonnig? Meteorologe Dominik Jung kennt die Aussichten.

Stuttgart - Pünktlich zum Pfingstwochenende kehrte der Sommer zurück nach Baden-Württemberg. Dass das nicht unbedingt bedeutet, dass es auch warm und sonnig bleibt, hat der wechselhafte Mai gezeigt. Aktuell sieht es jedoch danach aus, als würde sich das gute Wetter längere Zeit im Südwesten halten. Zum Start in den Juni soll es den Durchbruch in Sachen Sommerwetter geben. Ab sofort geht es trocken und warm weiter. Regen ist bis auf Weiteres nicht in Sicht, sagt Dominik Jung, Diplom-Meteorologe bei wetter.net.

Frau erfrischt sich in einem Brunnen
Ab Ende Mai startet der Sommer in Baden-Württemberg durch. Doch wie lange bleibt es warm und sonnig? © dpa/Wolfgang Kumm

Eine Hochdruckbrücke lässt zum Maiende die Temperaturen in die Höhe schießen. Bis zum Monatswechsel bestimmen viel Wärme, Sonne und Trockenheit das Wetter. Aber startet dann auch der „Dauersommer“? Dominik Jung macht es spannend: „Die Wetterlage stellt sich komplett um“, kündigt er an.

Wetter in Baden-Württemberg: Blockadehoch Vera gibt Tiefausläufern keine Chance mehr

Das Europäische Wettermodell hat einen Blick auf die Regensummen der kommenden zehn Tage geworfen. Über Deutschland herrscht „gähnende Leere“, erklärt Dominik Jung die Wetterkarte. Keine nennenswerten Niederschläge sollen bis zum 7. Juni vom Himmel kommen. In Deutschland werde es „sommerlich warm“. Der Startschuss zum Dauersommer fällt am Pfingstwochenende. Sonne satt und Temperaturen über 20 Grad lockten in Baden-Württemberg über die Feiertage ins Freie.

Kaum zu glauben, schließlich sorgte ein Tief vor Pfingsten für ein vorzeitiges Sommer-Aus in Baden-Württemberg. Aber eben nur für eine kurze Pause, denn „die Wetterlage stellt sich komplett um“, kündigt der Wetterexperte an. Das zeigt sich auch beispielhaft bei der Ensemble-Vorhersage für Ulm. Bis zum 10. Juni steigt das Temperaturmittel deutlich an.

Grund für den Sommerausbruch ist das „Blockadehoch“ Vera, das zu Beginn der Woche über den Britischen Inseln lag. „Das macht die Tür zu für atlantische Tiefausläufer“, erklärt Dominik Jung. „Das heißt bei uns: Trockenheit in Deutschland, viel Sonnenschein und auch steigende Temperaturen.“ Bis in den Juni hinein ist Sommerwetter somit eine sichere Bank.

Sommerliche Temperaturen und viel Sonne: Prognosen für Juni 2023 versprechen bestes Sommerwetter

In den kommenden Tagen wird das Wetter in Deutschland und Baden-Württemberg geradezu „langweilig“, wie der Meteorologe sagt. Nach einem sommerlichen Pfingstwochenende mit Höchstwerten von bis zu 27 Grad hält sich auch danach der Sommer in Baden-Württemberg. Sonnig und warm blieb es auch am Mittwoch (31. Mai): „Kaum eine Wolke am Himmel“, sagt Dominik Jung mit Blick auf die Wetterkarte. Wir durften uns über ein sommerliches Frühlingsfinale freuen. Mit Höchstwerten von 28 Grad nähert sich das Thermometer in diesen Tagen immer weiter der 30-Grad-Marke.

Meteorologe Dominik Jung vor einer Wetterkarte für Juni 2023 vom CFS-Modell
Nach den neuesten Berechnungen des CFS-Modells soll der Juni heiß und trocken ausfallen, erklärt Meteorologe Dominik Jung. © Screenshot BW24/YouTube/wetter.net

In den ersten Junitagen ändert sich beim Wetter in Baden-Württemberg gar nichts. Der erste Sommermonat gibt bereits zum Start alles: Sonne satt und Temperaturen bis zu 29 Grad werden erwartet. „Der Sommer ist scheinbar gekommen, um zu bleiben“, sagt der Experte. Denn diese Wetterlage könnte sich den ganzen Juni fortsetzen, meint Dominik Jung. Die neueste Prognose des CFS-Modells (Climate Forecast System) für den Juni 2023 geht von deutlich zu hohen Temperaturen aus. 1 bis 2 Grad soll der erste Sommermonat demnach wärmer als das neue Klimamittel der Jahre 1991 bis 2020 ausfallen.

Das sagen die Prognosen bis Anfang Juni für Städte in Baden-Württemberg:

StadtDonnerstag (1. Juni)Freitag (2. Juni)Samstag (3. Juni)Sonntag (4. Juni)
Stuttgart11 bis 22 Grad11 bis 23 Grad12 bis 24 Grad17 bis 28 Grad
Karlsruhe14 bis 24 Grad13 bis 23 Grad14 bis 23 Grad19 bis 29 Grad
Mannheim14 bis 24 Grad14 bis 24 Grad15 bis 24 Grad20 bis 31 Grad
Heidelberg14 bis 24 Grad14 bis 24 Grad15 bis 24 Grad18 bis 28 Grad
Freiburg im Breisgau12 bis 23 Grad13 bis 23 Grad13 bis 23 Grad19 bis 27 Grad
Heilbronn14 bis 24 Grad14 bis 24 Grad14 bis 23 Grad18 bis 28 Grad

(Quelle: wetter.com, Stand vom 25. Mai 2023)

Das Überraschende an der Prognose: Während hierzulande bestes Sommerwetter herrschen soll, sagt das Wettermodell den Juni im Mittelmeerraum als zu kühl voraus. Auch bei der Berechnung zu den Niederschlägen soll es der Mittelmeerraum „dicke abbekommen“. Von der Türkei, über Griechenland, Italien und Südfrankreich bis nach Spanien und Portugal soll es vermehrt regnen. Baden-Württemberg steht unterdessen ein eher trockener und warmer Juni ins Haus. Auch die Folgemonate sollen nach den neuesten Berechnungen der Wettermodelle außergewöhnlich warm ausfallen. Vor allem eines der Wettermodelle „geht durch die Decke“ und kündigt einen Hitzesommer 2023 an.

Was ist das CFS-Modell?

Das CFS-Modell, auch bekannt als Climate Forecast System, ist ein fortschrittliches Klimavorhersagemodell, das zur Vorhersage globaler und regionaler Klimamuster und -trends verwendet wird. Es wurde vom Nationalen Zentrum für Umweltvorhersagen (NCEP) entwickelt, das Teil der Nationalen Ozeanischen und Atmosphärischen Verwaltung (NOAA) in den Vereinigten Staaten ist.

Das CFS-Modell basiert auf einem komplexen System von mathematischen Gleichungen, welche die physikalischen Eigenschaften der Atmosphäre, des Ozeans und des Landes simulieren. Es verwendet eine Kombination aus Beobachtungsdaten, historischen Klimadaten und numerischen Modellen, um Vorhersagen über zukünftige Klimabedingungen zu erstellen.

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