"Black lives matter"-Demo in Stuttgart: Protest bleibt friedlich!
Nach dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd kommt die "Black lives matter"-Bewegung in Stuttgart an. Tausende wollen am Samstag wieder demonstrieren.
- Gewaltsamer Tod des Afroamerikaners George Floyd löst riesige Protestwelle gegen Rassismus aus.
- "Black Lives Matter"-Bewegung kommt in Deutschland an.
- Am Samstag, 13. Juni, nehmen Tausende in Stuttgart bei Protesten gegen Rassismus und Hass teil.
Stuttgart wieder mit "Black lives matter"-Demo: Protest bleibt friedlich!
Update vom 13. Juni: Wie in der vergangenen Woche hatte die "Black Lives Matters"-Bewegung am Samstag eine Demonstration in Stuttgart angemeldet. Auf dem Cannstatter Wasen versammelten sich laut dpa wieder rund 2000 Menschen um unter dem Motto "Solidarität mit George Floyd" gegen Hass und Rassismus zu protestieren. Laut einem Sprecher verlief die Demonstration friedlich, auch die Sicherheitsabstände wurde laut der Polizei eingehalten.
In zahlreichen Redebeiträgen wurden immer wieder Respekt und Fairness gefordert, eine 24-jährige schwarze Rednerin erklärte, dass sie - obwohl in Deutschland geboren - sich immer wieder beweisen müssen. Neben der "Black Lives Matter"-Demonstration fanden am Samstag auch in weiteren Städten im Südwesten Kundgebungen statt.
"Black Lives Matter"-Bewegung: Erneute Demo in Stuttgart - diesmal aber in Cannstatt
Update vom 12. Juni: Ein weiteres Mal wollen Stuttgarter gegen Rassismus und Hass demonstrieren - und zwar diesen Samstag, 13. Juni. Die "Black Lives Matter"-Bewegung hat eine Großdemo angemeldet. Dieses Mal rechne man aber mit einem großen Ansturm, deswegen wurde die Demo auch auf den Cannstatter Wasen verlegt.
Zur Kundgebung "Solidarität mit George Floyd" sind rund 4.000 Personen angemeldet. Damit die geltenden Abstandsregeln eingehalten werden können, wurde die Protestbewegung nach Bad Cannstatt verlegt. Wie die StN.de berichtet, findet auf dem Cannstatter Wasen aktuell eine Veranstaltungsreihe Kulturwasen statt. Aber im hinteren Bereich gibt es ausreichend Platz, um eine Demo dieser Größenordnung unterzubringen.
"Black Lives Matter"-Bewegung: Das steckt hinter den Demos in Stuttgart
Update 7. Juni: Die Themen Hass und Rassismus bewegen die Menschen. Denn mit diesem Zuspruch hatte am gestrigen Samstag wohl keiner gerechnet: Weit über 10.000 Menschen haben in Baden-Württemberg gegen Rassismus und Hass demonstriert - ein Vielfaches der eigentlich angemeldeten Teilnehmerzahl. "Black Lives Matter" ("schwarze Leben zählen"), "Black skin is not a crime" ("schwarze Haut ist kein Verbrechen") oder "Justice for George Floyd" ("Gerechtigkeit für George Floyd") stand auf zahlreichen Transparenten und Plakaten, die die Menschen in mehreren Städten wie etwa Mannheim und Stuttgart in die Höhe hielten. Anlass ist der Tod des Afroamerikaners George Floyd, der am 25. Mai in den USA starb, nachdem ihm ein Polizist minutenlang ein Knie auf den Hals drückte. Sein Tod hatte eine Welle der Empörung auch in Baden-Württemberg ausgelöst.
Angekündigt waren die Proteste eigentlich als "Silent Demos", also stille Demonstrationen. Der Plan: Mit Transparenten und Körpersprache auf das Problem des Rassismus aufmerksam machen. Vollkommen still blieben die Kundgebungen in Baden-Württemberg aber nicht. In Stuttgart gab es Reden, Musik und "Black Lives Matter"-Rufe. Teilweise zogen die Menschen durch die Straßen und am Abend kam es in Stuttgart nach der eigentlichen Demonstration zu mehreren Zwischenfällen. In Mannheim und Karlsruhe saßen die Demonstranten mit in die Höhe gereckten Fäusten und vielfach schwarz gekleidet auf dem Boden.
Stille "Black Lives Matter"-Demos: Idee geht auf junge Frau aus Stuttgart zurück
Die "Silent Demos" hatten ihren Anfang mit der Idee von Nadia Asiamah genommen. Die 22-jährige Stuttgarterin hatte die Demo in Stuttgart angemeldet. "Für mich war es nicht genug, wenn man auf Social Media postet. Man muss mehr dafür tun", sagte Asiamah. Für sie war es die erste Demo, die sie organisiert hatte. Anfangs habe sie 20 Mitstreiter gesucht. Bald habe sich aber herausgestellt, dass viel mehr kommen wollen. Außerdem hätten sich bald auch Aktivisten aus anderen Städten gemeldet. Mehr als 20 "Silent Demos" waren schließlich am Samstag in ganz Deutschland angekündigt - nach dem Stuttgarter Vorbild.
In Stuttgart waren zunächst nur 700 Teilnehmer angemeldet gewesen. Doch es strömten Tausende in den Schlosspark vor der Oper, sagte die Polizei ohne genaue Zahlen zu nennen. In Mannheim kamen statt der erwarteten 1.000 Menschen rund 6.000 Teilnehmer zusammen. In Karlsruhe waren es rund 3.000 Menschen auf dem Schlossplatz.
"Black Lives Matter"-Demos: In Stuttgart begegnet einem Rassismus überall
"Ich stehe heute hier, weil der Traum von Martin Luther King nicht in Erfüllung gegangen ist", sagte der Demo-Mitorganisator Lionel Njoya in Stuttgart: Rassismus töte. Der von einem Polizisten getötete Floyd, die rechtsextremen Taten in Halle und Hanau - "all diese Vorfälle sind Teil einer langen Serie von Diskriminierung, rechtem Terror und Rassismus", sagte Njoya. "Ist es noch ein Einzelfall, wenn es ständig irgendwo passiert?" Rassismus begegne ihm im Fitnessstudio, im Zug, in den Medien oder im Urlaub. "Wann seht ihr mich endlich als Subjekt und nicht Vertreter einer Gruppe an?"

Ein Stuttgarter Polizeisprecher sagte angesichts des großen Andrangs, es sei offensichtlich sehr vielen ein Anliegen gewesen. Eine Auflösung der Demo wäre unverhältnismäßig gewesen. Während die Demonstranten in Stuttgart trotz des Coronavirus teilweise dicht gedrängt standen, berichtete ein Sprecher der Polizei Mannheim, die Teilnehmer hätten die Abstandsregeln größtenteils eingehalten.
Stuttgart: Tausende bei Demos gegen Rassismus der "Black Lives Matter"-Bewegung
Update von 17.20 Uhr: Die "Black Lives Matter"-Bewegung ist auch in Stuttgart angekommen: Zwei Demos fanden dort heute gegen Rassismus statt. Der Andrang? Offenbar riesig! Nach ersten Informationen von 7aktuell.de nahmen etwa 5.000 bis 7.000 Menschen an den Protesten teil, auch die dpa spricht von mehreren tausend Teilnehmern. Offizielle Zahlen der Polizei liegen noch nicht vor.
Wie die Polizei Stuttgart auf Twitter mitteilte, gab es neben vielen friedlichen Demonstranten der "Black Lives Matter"-Bewegung jedoch auch einen negativen Zwischenfall. Ein offenbar alkoholisierter Mann war in Streit mit anderen Teilnehmern geraten. Er verhielt sich "äußerst aggressiv und führte eine abgeschlagene Flasche mit sich", erklärt die Polizei. Auf Bitten der Versammlungsleitung griff die Beamten dann ein und nahmen den Mann fest.
Stuttgart: Zwei Demos gegen Rassismus der "Black Lives Matter"-Bewegung
Erstmeldung vom 6. Juni: Der gewaltsame Tod des Afroamerikaners George Floyd löste eine riesige Protestwelle gegen Rassismus und Polizeigewalt in den USA aus. Jetzt ist die "Black Lives Matter"-Bewegung auch in Deutschland angekommen: in rund 25 deutschen Städten sind am heutigen Samstag Anti-Rassismus-Demonstrationen geplant, darunter auch in Stuttgart. Bereits in den letzten Wochen gab es große Demos in der Landeshauptstadt - jedoch gegen die Corona-Verordnung.

In Stuttgart beginnt die Demonstration der "Black Lives Matter"-Bewegung um 14 Uhr im Oberen Schloßgarten vor der Oper, der Dresscode soll ein schwarzes Oberteil sein - so ist es in der Facebook Veranstaltung der Seite "Aufstehen gegen Rassismus Stuttgart" nachzulesen. Erwartet werden etwa 700 Teilnehmer. Im Unteren Schlossgarten soll es eine zweite Kundgebung mit etwa 100 Demonstranten geben - als "Silent Protest" gewaltfrei und leise Solidarität ausdrücken mit den Opfern von Rassismus. Das berichtet der SWR.
Zwei Demos gegen Rassismus in Stuttgart: Zeichen setzen mit Schweigen
Der Todeskampf des Afroamerikaners George Floyd dauerte acht Minuten und 46 Sekunden - festgehalten auf einem Video, das um die Welt ging. Genauso lange wollen Demonstranten der "Black Lives Matter"-Bewegung heute während des Protests schweigen - und damit ein lautloses Zeichen gegen Rassismus setzen. "Rassismus ist auch in Deutschland aktiv", erklärt Nadia Asiamah, Organisatorin der Stuttgarter "Gegen Rassismus"-Demo gegenüber dem SWR . "Für mich war es nicht genug, wenn man auf Social Media postet. Man muss mehr dafür tun."
Das sieht auch Integrationsstaatsministerin Annette Widmann-Mauz so - und mahnte die Menschen in Deutschland, mehr Bewusstsein für rassistische Diskriminierung zu entwickeln: "Rassismus gibt es auch in Deutschland - in der Schule, auf der Straße, im Job, in Bus und Bahn, im Freundeskreis." Dieser müsse erkannt, benannt und in allen Bereichen bekämpft werden. Denn: Rassismus sei der ideologische Nährboden für rechtsextreme Gewalt.
